Da ich mich zu dem Zeitpunkt des Praktikums fast am Ende meines Lehramtsstudiums befand, wollte ich meine Abschlussarbeit über das finnische Bildungssystem, welches in Deutschland stets positiv angesehen wird, verfassen. Hierfür erhoffte ich mir einflussreiche Schulhospitationen und die Möglichkeit an einer Schulklasse Erhebungen durchzuführen. So entschied ich mich als Praktikantin am Goethe-Institut Finnland in der Sprachabteilung und Bildungskooperation zu bewerben.

Ein Auslandspraktikum war für mich ein wichtiger Punkt, welches ich in meinem Studium abdecken wollte. Finnland als Zielland hatte ich ausgewählt, da ich zum einen über die erfolgreiche schulische Ausbildung in Finnland näher informieren wollte und zum anderen hatte ich bis zum Zeitpunkt meines Aufenthalts keine Berührungspunkte mit der finnischen Kultur und Sprache und umso mehr freute ich mich diese kennenzulernen. Ich lernte in meinen vergangenen Praktika nur das Unterrichten an der Schule und nur an die SchülerInnen mit Deutsch als Erst- oder Zweitsprache. In der Hinsicht erwartete mich das Unterrichten und Beobachten des Deutschunterrichts für die Zielgruppe Deutsch als Fremdsprache. Ich freute mich besonders auf die vielen neuen Eindrücke und Ideen im Bereich Deutsch als Fremdsprache, die ich mir verschaffen konnte.

Interessant war auch die Feststellung, dass das finnische Bildungssystem einen großen Wert auf Mehrsprachigkeit legt. Die SchülerInnen lernen ab der dritten Klasse Englisch und wahlweise Deutsch oder Schwedisch. Ab der 6. Klasse wählen die SchülerInnen Schwedisch als Pflichtsprache, da sie auch in Finnland die zweite Amtssprache ist. Hinzu können die SchülerInnen in der Oberschule noch weitere Fremdsprachen, wie Russisch, Französisch, Spanisch etc. wählen. Am Goethe-Institut lernen auch viele jungen Menschen Deutsch, die in paar Jahren auch Vorhaben in Deutschland zu studieren. Ich wollte mir auch neue Eindrücke verschaffen, wie auch das außerschulische Unterrichten stattfinden kann und besonders, wie dies im Ausland umgesetzt werden kann.

Zu meinen Aufgaben gehörten:

  • Durchführung des Deutsch-Klubs an einer Grundschule in Espoo
  • Vorbereitung und Durchführung des Spiels „Autobahn“ beim Sprachenkarneval in Turku
  • Mithilfe bei der Vorbereitung und Umsetzung des „Deutsch-Französischen Vorlesewettbewerbs in der Zentralbibliothek Oodi
  • Durchführung einer Helsinki Stadttour auf Deutsch für die GewinnerInnen des Vorlesewettbewerbs
  • Mithilfe bei der Vorbereitung und Umsetzung des PASCH- Tages an der Deutschen Schule Helsinki
  • Prüfungsaufsicht im Goethe-Institut
  • Mithilfe bei den Hospitationen von Schülergruppen im Goethe-Institut
  • Erstellen von Posts auf der Instagram-Seite des Goethe-Instituts Finnland (#falschefreunde, #typischfinnisch und #kreativdeutsch)
  • Erstellen regelmäßiger Facebook-Posts „Magazin Sprache“
  • Protokollierung der MitarbeiterInnenbesprechungen
  • Allgemeine Büroarbeiten
  • Aussortieren und Neuordnen der Lehrerhandbibliothek
  • Kategorisieren und Einsortieren von neuen DaF-Lehrwerken

Durch das Praktikum hatte ich die Gelegenheit selbstständig eine Schülergruppe der 3. Klassenstufe zu unterrichten. Während der Zeit bekam ich die Möglichkeit das finnische Bildungssystem kritisch zu hinterfragen. Die KollegInnen an der Schule waren stets interessiert mir all ihre pädagogische Expertise mitzuteilen.  Für mich war zudem auch die Organisation und Begleitung der Veranstaltungen – Deutsch-Französischer Vorlesewettbewerb und der PASCH-Tag – sehr erkenntnisreich, da ich indem Zusammenhang auch viele organisatorische Aufgaben bewältigen konnte. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mein Praktikum am Goethe-Institut Finnland absolviert zu haben.

Das dreimonatige Praktikum in der Sprachabteilung und Bildungskooperation am Goethe-Institut Finnland ermöglichte mir die Gelegenheit näheres über die Kooperation zwischen den finnischen Schulen und dem Goethe-Institut in Helsinki zu erfahren. Zudem waren alle MitarbeiterInnen stets bemüht mir ein möglichst abwechslungsreiches Praktikum zu bieten. Sie unterstützen mich dabei die Stadt näher kennenzulernen. Die Nähe zu der erholsamen Natur ist beeindruckend und eine sehr schöne Gelegenheit um Energie zu sammeln.