Institut
Das politische Institut der Scuola Normale Superiore ist zentral in der Altstadt gelegen. Es nimmt eine Etage in dem alten Patrizierpalast Palazzo Pitti ein, in dem noch ein Kunstmuseum und ein Institut für Studien zur Renaissance angesiedelt sind.

Zugangskarte zum Institut

Am Institut waren alle sehr hilfsbereit und sowohl gewöhnt als auch interessiert an internationalem Austausch. Um ins Institut zu gelangen brauchte ich eine personalisierte Eingangskarte, die von Pförtner_innen kontrolliert wurde. Als Gastwissenschaftlerin hat man keinen Zugang zu den Mensen der Stadt, im Umfeld gibt es aber Bars und Bäcker.

Im Institut gibt es wenige personalisierte Arbeitsplätze und ich arbeitete wie alle anderen Doktorand_innen in der Bibliothek, die eine umfangreiche spezialisierte Sammlung zu Literatur zu sozialen Bewegungen hat. Dies war sehr hilfreich. Fast täglich fanden am Institut interessante Kurse und Vorträge statt, zu denen ich Zugang hatte. Insbesondere besuchte ich einen Kurs zu Protest in den MENA Staaten bei Professor Benoit Challand, ein Thema das an deutschen Universitäten selten angeboten wird. Die Anforderungen an Kursteilnehmer_innen, aber auch die Qualität der Diskussionen waren sehr hoch. Arbeitssprache war Englisch Ein wenig Italienisch konnte ich im gastronomischen Alltag anwenden.

Am 8.5. habe ich einen Vortrag zu meiner Arbeit im Kolloquiumsformat COSMOS share gehalten, dessen Inhalt ich davor und danach auch mit meinen Einladenden Lorenzo Bosi und Lorenzo Zamponi in intensiven Diskussionen besprechen konnte. Darüber hinaus lernte ich Anastasia Kavada kennen, die ein visiting professorship innehatte. Wir werden sie jetzt nach Deutschland für eine Konferenz einladen.

Plakataktion “El razzismo non è normale”

Im Mai nahm ich an einem internationalen Workshop zu „contentious politics around migrants“ teil, den die Leiterin des Instituts Donatella della Porta organisiert hatte. Wenige Tage nach dem Workshop war geplant dass der Innenminister Matteo Salvini eine Rede neben dem Palazzo halten würde. PhD Studierende der Scuola Normale brachten zum Protest ein Plakat an, vordem auch wir Teilnehmende des Workshops für unser Abschlussfoto posierten.

Unterkunft
Es gibt eine lebendige internationale Wissenschaftsgemeinde in Florenz, insbesondere auch durch das renommierte Europäische Universitätsinstitut, dass etwas außerhalb der Stadt gelegen ist. Es war recht einfach ein schönes, wenn auch teures Zimmer zur Zwischenmiete mit anderen Doktorand_innen zu finden. Dieses stand aber nicht den gesamten Zeitraum zu Verfügung. Für einige restliche Tage konnte ich in die Residencia des Instituts gehen. Eine Art Studentenwohnheim im Stadtteil Rifredi, wo MA- und PhD-Studierende, sowie andere Gastwissenschaftler_innen vergleichsweise günstig, wenn auch etwas kontrolliert wohnen können. Das war sehr bequem.

Blick aus meinem Fenster im zentralen Stadtteil Santa Croce

Stadt
Die Stadt Florenz ist wahnsinnig attraktiv und überlaufen mit Touristen. Mit vielfältigen kulturellen Attraktionen, wie des Museums der Wissenschaftsgeschichte oder dem Grab Niccolo Macchiavelis bietet es für Politikwissenschaftler*innen sehr interessant Alltagsgestaltung.

Fazit
Der Aufenthalt an der Scuola Normale Superiore war eine intensive, und lehrreiche Zeit,  in der ich viele neue Kontakte knüpfen konnte. Es wird mir in meiner künftigen Arbeitslaufbahn mit Sicherheit helfen.