Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht – eine Herausforderung oder eine Chance?“

 

Sprachliche Heterogenität ist immer eine Herausforderung in jedem Unterricht, egal in welcher Form (frontal oder individualisiert, etc.) er stattfindet. Würden die Lehrer und alle Schülerinnen und Schüler die gleiche Sprache gleich gut sprechen, wäre das Unterrichten erheblich leichter.

Allerdings bedienen sich die naturwissenschaftlichen Fächer häufig einer eigenen Sprache. Die Sprache der Chemie zum Beispiel besteht zum Teil aus Zeichensprache, Symbolen und bildhaften Darstellungen. Die Fachsprache beinhaltet lateinische wie griechische Elemente und die Mathematik hat ihre ganz eigene Sprache. Die Zeichensprache der Chemie sowie die der Mathematik ist universell und wird auf der ganzen Welt verstanden. Das Wassermolekül schreibt man in der Chemie so: H­­20. Egal ob in Ungarn, den Vereinigten Staaten oder Korea, jeder Chemiker weiß, dass es sich um das Wassermolekül handelt. Diese Universalität ist weniger eine  Chance für solche Schüler, die im Deutschen nicht so gut sind, aber sie kompensiert etwas ihre sprachlichen Nachteile. Die mathematische Kompetenz einer Schülerin oder eines Schülers wird durch schlechte Deutschkenntnisse weniger beeinflusst, als zum Beispiel ihre Fähigkeit zu einer Gedichtinterpretation.

Diese universellen Sprachen müssen natürlich erstmal gelernt werden. Da bedarf es genau wie beim Lernen einer anderen Sprache des Gebrauchs der deutschen Sprache, um die Wörter, bzw. Symbole zu erklären. Einer Schülerin oder einem Schüler zu erklären, dass H2O das Wassermolekül ist, ist natürlich nicht so einfach, wenn sie oder er nicht weiß, was das deutsche Wort Wasser bedeutet oder was ein Molekül ist. Auch das Verstehen von Versuchsanleitungen oder das Erstellen vorwissenschaftlicher Arbeiten zum Beispiel eines Versuchsberichtes bedarf der deutschen Sprache.

Ich würde die sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht also als Herausforderung sehen, aber eine Herausforderung, die man überwinden kann.

Ein Gedanke zu „Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht“

  1. Hey Paul,

    ich habe deinen Beitrag mit Interesse gelesen und muss zugeben, dass du die Thematik sehr gut und verständlich dargestellt hast. Darüber hinaus hast du mit deinen Ansätzen meiner Ansicht nach recht.

    Insbesondere beim Teil über die Naturwissenschaften musste ich nur nicken, da die Situation genau mich beschrieben hat zu meiner Schulzeit. Ansonsten gibt’s keinen Punkt, an dem ich dich verbessern oder kritisieren könnte. Weiter so!

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