„Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?“

  1. Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

 

Falls die Frage darauf zielt, dass es Unterschiede in den mathematischen Leistungen zwischen Schülerinnen und Schülern gibt, muss man nach Ursachen suchen. Zunächst könnte man biologische Unterschiede vermuten: Denken Frauen anders in Mathe als Männer. Darüber gibt es sicher Untersuchungen die man sich ansehen müsste. Naheliegender ist das Zustandekommen von Unterschieden zwischen Schülerinnen und Schülern durch gesellschaftliche Bedingungen, wie zum Beispiel unterschiedliche Geschlechterrollen. Es könnte auch sein, dass einige Lehrkräfte aufgrund veralteter Werte und Ideen davon ausgehen, dass Schülerinnen schlechter in Mathe sind als Schüler und daher nicht gefördert und/oder gefordert werden müssen. Sollte dies der Fall sein, ist das natürlich ein Grund zur Sorge und man sollte versuchen, Lösungen für dieses Problem zu finden.

Geht es allerdings um die Unterschiede der mathematischen Leistungen in einer heterogenen Gesamtgruppe von Schülerinnen und Schülern zum Beispiel aus ganz Bremen, muss man die Frage etwas anders betrachten.

Zunächst ist zu sagen, dass Unterschiede in den Leistungen von Schülerinnen und Schülern in jedem Fach vorhanden sind, sei es in den Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften, Kunst oder Sport. Einen Teil dieser Unterschied in den Leistungen wird man vielleicht nie aufheben können und es gibt erstmal keinen direkten Grund zur Sorge.

Wie sich in der Vorlesung von Prof. Dr. Bönig und Prof. Dr. Knipping allerdings herausstellte, gibt es Differenzen in den mathematischen Leistungen bei Schülerinnen und Schüler, die das Gymnasium besuchen zu Schülerinnen und Schüler in Hauptschul- und Realschulklassen an Oberschulen. Schülerinnen und Schüler an Gymnasien können besser mit anspruchsvollen Fragestellungen umgehen als Schülerinnen und Schüler von Oberschulen. Auch das Finden von mehreren Lösungswegen wird von der Lehrkraft auf Gymnasien eher gefördert als anders wo. Das ist natürlich ein Grund zur Sorge, da alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Bildungschancen haben sollten. Dieser Unterschied kann viele Faktoren haben. Zum einen soziokulturelle Unterschiede, aber auch die Einstellung der Lehrkräfte (z.B. Hauptschulklassen) kann das begünstigen, nach dem Motto: „Die verstehen das (Mathe) sowie so nicht.“

Auch die Motivation von Schülerinnen und Schülern an Oberschulen, sich mit Mathe zu beschäftigen, ist eher gering. Dies könnte an den oben genannten Faktoren liegen oder am „langweiligen“, theoretischem, zu wenig praxisorientierten Unterricht.

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