Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule

Mai 4th, 2017

Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht – rv05 vom 2.05.17

Posted by Patricia in Allgemein  Tagged

Eine der empirischen Fakten, die der Diskussion dienen könnten, wäre, dass angeblich Schülerinnen bei weiblichen Lehrkräften viel besser lernen würden als bei männlichen Lehrkräften, was jedoch nicht stimmt aber von vielen Personen so angenommen und weiterverbreitet wird. Ein weiterer möglicher Aspekt wäre, dass  die naturwissenschaftlichen Begriffe wie auch Operatoren unter anderem eine sprachliche Barriere bilden und somit für manche Schülerinnen und Schüler mit Vokabeln vergleichbar sind. Ich selber kann nur hier aus eigener Erfahrung sprechen, da ich selber naturwissenschaftliche Fächer studiere. Ich fand es am Anfang des Studiums auch sehr gewöhnungsbedürftig, dass man plötzlich so viele Fachwörter hatte, die man lernen musste.

In meiner Schulzeit haben oftmals die Lehrkräfte die Experimente alleine durchgeführt, was meiner Meinung nach einen sehr kleinen Lerneffekt bei den Schülerinnen und Schülern erreichte. Oftmals wurden diese „Demonstationsexperimente“ auch unter Zeitmangel durchgeführt, da der Lehrer die Zeit schlecht eingeteilt hatte. Falls wir Schüler mal selbst experimentieren durften, wurden Blätter verteilt mit einer Schritt-für Schritt-Anleitung. Diese sogenannten „Kochbuchexperimente“ waren ebenfalls nicht vorteilhaft  für Schülerinnen und Schüler, da man in Gruppen experimentieren sollte und die Gruppe ein gewisser Ablenkungsfaktor für die Schülerinnen und Schüler war. Man ist schnell vom eigentlichen Thema abgekommen und unterhielt sich innerhalb seiner Gruppe über was ganz anderes. Ebenso musste man beim durchführen des Experiments kaum mitdenken, weil alles auf dem Zettel erklärt stand. Meiner Meinung nach fehlt bei den beiden Formen des Experimentieren die Anregung für Schülerinnen und Schüler zum Mitdenken.

Eins der möglichen Lernhilfen für Schülerinnen und Schüler ist sie vor ein Problem zu stellen, die sie dann als Klasse gemeinsam lösen sollten ohne die Hilfe der Lehrkraft. Diese soll nur Tipps und Anregungen geben, falls fragen aufkommen. Wichtig ist jedoch, dass die Schüler den Lösungsweg selbst herausfinden, um aus ihren Fehlern zu lernen. Ziel dieser Lernhilfe ist, dass die Schülerinnen und Schüler mehr alleine denken und ihren Lösungsweg alleine konstruieren. Weiter sollte die Lehrkraft die Konstruktion des Lösungswegs mit den Schülerinnen und Schüler besprechen, was auch einen gewissen Lerneffekt mit sich bringt. Eine mögliche Aufgabe für einen längeren Zeitraum könnte folgende sein:  Dreht sich die Erde schneller oder langsamer, wenn sich die ganze Menschheit auf dem Äquator versammelt und nach Osten läuft?  Um dieser Frage auf den Grund zugehen, könnte man die Schülerinnen und Schüler Experimente durchführen lassen, die als Tipp und Anregung dienen und zum Lösungsweg beitragen würden.



One Response to ' Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht – rv05 vom 2.05.17 '

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  1.    Jana said,

    on Mai 7th, 2017 at 10:05

    Liebe Patricia,

    deinen Beitrag zur 5. Ringvorlesung finde ich sehr gelungen.

    Du hast mehrere anregende Aspekte aufgegriffen. Ich möchte jedoch lediglich auf einen Punkt eingehen, der große Anteilnahme bei mir weckt.

    Dein Ansatz, als Lehrkraft die SuS nicht wie gewöhnlich anzuleiten, sondern nur als Berater zur Verfügung zu stehen, hört sich sehr erfolgsvorsprechend an. Das entdeckende Lernen steigert die Lernmotivation vieler Kinder. Der Lerninhalt soll den SuS nicht dargeboten werden, sie sollen es unmittelbar entdecken. Das Wissen wird dementsprechend eigenständig aufgebaut, indem die Kenntnisse, durch die bisher gesammelten Lernvoraussetzungen erweitert werden. Ein großer Vorteil hierbei ist es, dass die Lernenden direkte Erfahrungen zu dem Thema sammeln und so den Inhalt besser nachvollziehen können. Und gerade die Irrwege, die du ebenfalls erwähnt hast, die beim selbständigen Erkunden einer Sache, auch auftreten können, sind hilfreich für den Erkenntnisgewinn.

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