„Eigentlich muss ich ja eh inklusiv unterrichten …“ ‐ Inklusiver Deutschunterricht als ganz normale Herausforderung

  1. Meine erste Erkenntnis ist, dass Integration/Inklusion eine Herausforderung sein kann, aber auch als Chance gesehen werden sollte (vgl. RV07, 2024, Folie 4). Die zweite ist, dass, Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (2006) die Notwendigkeit eines inklusiven Bildungssystems unterstreicht, das voraussetzt, dass Menschen mit Behinderungen nicht vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden und dass sie Zugang zu voller und gleichberechtigter Teilhabe an der Bildung haben (vgl. RV07, 2024, Folie 5). Meine letzte Erkenntnis ist, dass, Differenzierung im Unterricht über verschiedene Aufgabenformate hinausgeht. Im Literaturunterricht kann sie auch durch unterschiedliche Lernziele und/oder die Auswahl verschiedener Materialien zur Bearbeitung erreicht werden (vgl. RV07, 2024, Folie 20-21).

 

  1. In meinem POE-Praktikum habe ich erlebt, wie die Lehrerin versucht hat, die Übungen an die Fähigkeiten der Kinder anzupassen. Zum Beispiel mussten sie einen Text lesen und diejenigen, die in der Lage waren, komplexere Aufgaben zu lösen, bekamen Frage- und Antwortbögen, die von ihnen verlangten, ganze Sätze als Antworten zu schreiben, während die Kinder, die ein bisschen zurücklagen oder Schwierigkeiten hatten, Fragen mit Ja- oder Nein-Antworten bekamen. Ich empfand dies als positiv, da die Lehrerin für alle Kinder denselben Text verwendete, so dass diejenigen, die „einfachere“ Antwortbögen hatten, sich nicht schlechter fühlen mussten als andere.

 

  1. Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 hat sich Deutschland zur Umsetzung eines inklusiven Schulsystems verpflichtet (vgl. Haider et al., 2023, S. 129). Das zu wissen bedeutet, dass es meine Aufgabe als Lehrerin sein wird, die Rolle einer engagierten und einfühlsamen Lehrerin zu spielen, die die individuellen Bedürfnisse aller Lernenden berücksichtigt und fördert. Mein Ziel ist es, eine unterstützende und vielfältige Lernumgebung zu schaffen, in der jeder Schüler*innen unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Herausforderungen erfolgreich lernen kann. Dies bedeutet, dass ich Unterrichtsmethoden und -materialien differenziere, um sicherzustellen, dass alle Schüler*innen Zugang zu den gleichen Bildungschancen haben und ihre jeweiligen Potenziale entfalten können. Es ist wichtig, daran zu denken, dass Inklusion sehr wichtig ist, aber Kinder mit Behinderungen einfach in Schulen zu platzieren, ohne sie angemessen zu unterstützen und zu integrieren, kann zu einem Gefühl der Isolation führen (vgl. Nikolaraizi/De Reybekiel, 2010, S. 168). Wir als Lehrer sollten diese Schüler*innen unterstützen und dafür sorgen, dass sie eine erfüllende Bildungserfahrung machen. Von zukünftigen IP-Kolleg*innen wünsche ich mir eine kooperative und offene Zusammenarbeit, bei der wir gemeinsam innovative und inklusive Unterrichtskonzepte entwickeln und umsetzen.

 

 

Literatur:

Nikolaraizi, M. and De Reybekiel, N. (2001). A comparative study of children’s attitudes towards deaf children, children in wheelchairs and blind children in Greece and in the UK. European Journal of Special Needs Education, 16(2), P. 168.

Haider M, Böhme R, Gebauer S, Gößinger C, Munser-Kiefer M, Rank A (Hrsg.) (2023). Nachhaltige Bildung in der Grundschule. Verlag Julius Klinkhardt. Bad Heilbrunn.

 


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