In der 3. Ringvorlesung aus der Physik-Didaktik mit Herrn Christoph Kulgemeyer wurden einige interessante empirische Forschungsergebnisse in Bezug auf Naturwissenschaftliche Fächer präsentiert. Gemeinsam mit dem Plenum konnte ebenfalls eine Vorabstimmung mithilfe von „www.mentimeter.com“ getroffen werden, um die eigene Meinung mit den Ergebnissen der Forschung vergleichen zu können. Eine der Behauptungen war, dass Schülerexperimente förderlicher sind als Demonstrationsexperimente.
Die Studenten und Studentinnen sahen dies im Vergleich ähnlich, doch Forschungen haben erkannt, dass es für Schüler*innen wohl lerneffektiver wäre, wenn die Lehrkraft ein geführtes Experiment vor der ganzen Klasse vorführt. Für mein Empfinden kommt es immer darauf an, welches Thema gerade behandelt wird. Ich war früher immer recht froh, wenn wir in Physik einen Stromkreis nachgestellt haben und selbstständig kleine Experimente durchführen durften. In einer Klausur konnte ich mich dann doch nochmal eher an eine Situation zurückerinnern.
Eine andere Behauptung war, dass Schülerinnen in Physik bessere Noten bei weiblichen Lehrkräften bekämen. Das Plenum stimmte eher mit einem „Nein“ ab, was auch die Ergebnisse der Forschung belegten. Es ist also nicht wichtig welches Geschlecht die Lehrkraft hat, wichtig ist, wie es den Schüler*innen auf leicht verständliche Art vermittelt wird. Auch ich habe in meiner Schullaufbahn verschiedene Lehrkräfte „erlebt“ und kann wirklich nicht bestätigen, dass es bei den Lehrerinnen vergleichsweise bessere Noten gab. Es kam eher darauf an, ob die Lehrkraft das gesamte Interesse der Klasse wecken konnte. Meistens gelang dies durch die Einbeziehung unseres Alltags, so konnte sich jede/r eine genaue Vorstellung davon machen und dies auch verinnerlichen.
Doch manchmal benötigt man neben einigen lernförderlichen Experimenten, auch zusätzlich noch kleine Denkanstöße, um Schülerinnen und Schüler vor der endgültigen Kapitulation zu bewahren. Hierzu würde ich eine Klappkarte entwickeln, die in drei Abschnitte unterteilt ist. Beispielsweise bei der Erschließung eines zu lesenden Textes: der erste Teil der Klappkarte könnte einige wichtige Schlagworte beinhalten, die den Text prägen und in jedem Fall der Klasse inhaltlich bekannt sein sollten. Der zweite Teil könnte kleine Definitionen dieser Wörter abbilden. Der dritte Abschnitt könnte letztlich eine kurze Zusammenfassung des kompletten Textes beinhalten. Woher ich nun weiß wer welchen Abschnitt genutzt haben könnte? Ich denke, dass Schüler*innen dazu neigen, Wörter und Strukturen aus den einzelnen Lernhilfen 1:1 übernehmen und damit auch den „normalen, eigenen“ Sprachgebrauch vernachlässigen. Wer wirklich seine eigenen Umschreibungen für einen Text verwendet, der hat auch verstanden, worum es im vorliegenden Text gehen könnte.
In Bezug auf die Frage, ob Schülerexperimente förderlicher sind als Demonstrationsexperimente, denke ich, dass es keine eindeutige Antwort geben kann bzw. geben sollte. Beide Methoden haben ihre Daseinsberechtigung. Die Lehrkraft entscheidet situationsbedingt, welche Methode aus didaktischer Sicht am sinnvollsten ist. Aus meiner persönlichen Erfahrung, im Bereich der beruflichen Bildung, hat sich eine Kombination aus beiden Methoden bewährt. Dort gibt es zum Beispiel die sogenannte „Vier-Stufen-Methode“. Die vier Stufen werden folgendermaßen durchgeführt: erklärendes Vorbereiten und Vormachen, Nachmachen und erklären lassen mit anschließender Vertiefungsphase durch Üben. Gerade in den Naturwissenschaften sind Demonstrationen sehr wichtig, da viele Experimente aufgrund ihres Gefahrenpotentials eine entsprechende Einweisung benötigen.