In der 9. Ringvorlesung, geleitet von Herrn Fantini, ging es um einige Inszenierungsstudien bzw. Verhaltenssurveys in Bezug auf gendertypisches Verhalten. Super interessant war hier eine Studie von Herrn Fantini, die die Inszenierung von StudentInnen über die Plattform Stud.Ip mit Hilfe ihres Profilbildes herstellen. Was will man damit eigentlich signalisieren? Und vor allem WIE will man sich dort darstellen? Ich habe mir selbst bisher noch wenig Gedanken darüber gemacht aber finde gerade diesen unbewussten Prozess sehr interessant. SchülerInnen und auch Lehrkräfte inszenieren sich eigentlich ständig und das Gegenüber kategorisiert diese Inszenierung auch ebenso schnell für sich ein, um sich direkt einen Überblick über die Person zu verschaffen.
Auch aus bereits anderen Vorlesungen ist bereits hervorgegangen, dass Schülerinnen als leistungsfähig und sozialkompetent gelten, wohingegen Schüler als körperlich stark und technikversiert gesehen werden. Doch auch LehrerInnen unterstützen häufig unbewusst das Kategorisieren von Schülerinnen und Schülern und ich würde sogar sagen, dass die Schule generell dieses Verhalten steuert und weiter ausprägt. Meistens werden doch eher die Mädchen an die Tafel geholt, um dort etwas anzuschreiben, weil sie ja die schönere Schrift haben. Die Jungen hingegen werden im Sportunterricht immer dazu ermutigt mögliche Gerätschaften aufzubauen, weil sie ja so stark seien. Ich glaube das kann man noch unendlich weit für jeden Fachbereich ausführen.
Interessant wäre es auf jeden Fall zu beobachten, welche Kategorisierungen bewusst bzw. unbewusst passieren. Tatsächlich würde ich auch nicht nur Beobachten, sondern auch direkt das Gespräch mit der Lehrkraft suchen, um zu erfragen ob ihr/ihm aufgefallen ist, dass sie/er eine Geschlechtertrennung vornimmt. Wenn ich jetzt an meine Schulzeit zurückdenke, ist es tatsächlich auffällig, wie SchülerInnen unterschiedlich behandelt wurden. Mädchen malen die schöneren Bilder und Jungen kriegen im Sportunterricht direkt für jeden Korbwurf eine 1.