13.05.2019 Leistungen wahrnehmen, rückmelden und beurteilen!

Aufgabe 1: )

Zunächst einmal lässt sich feststellen, dass verschiedenste Faktoren bei der Leistungsheterogenität der Kinder eine entscheidende Rolle spielen. Laut Zimmermann und Spangler gibt es verschiedene Bedingungen welche auf die Entwicklung von Leistungsfähigkeit einwirken. Diese wären einerseits sozio-ökonomische und sozio-kulturelle Bedingungen bezüglich des Elternhauses und des jeweiligen Niveau der Bildungsaspiration und der eigenen Bildungsbiographie. Andererseits ist das Kind selbst von Bedeutung geprägt durch seine/ihre Erfahrungen hinsichtlich Geschlecht, Sprache; Exploration, Motorik, Motivation etc. 

Auch Ergebnisse aus der Bildungsforschung zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Bildungserfolg der SuS und dem sozioökonomischen Status der Eltern. 

Dennoch dürfen weitere Faktoren bezüglich der Leistungsheterogenität der Kinder nicht außer Acht gelassen werden, wie beispielsweise die vorhandenen schulinternen Ressourcen (zeitliche, räumliche, personelle Ressourcen), Unterrichtskonzeptionen, Zusammensetzung der Lerngruppe etc.

Letztendlich zeigen nationale und internationale Studien jedoch, dass Lehrkräfte den Bildungserfolg der SuS nur um 20-25 Prozent positiv beeinflussen können (Helmke, Lipowsky et al., 2007) (Hattie (2009) nach Zierer, 2014).

Aufgabe 2.) 

Während meiner letzten Praktikumsphase habe ich in einer jahrgangsübergreifenden inklusiven Lerngruppe hospitiert in welcher das Leistungsniveau der Schüler/innen sehr stark variierte. 

Die meiste Zeit wurde im Unterricht mit dem Wochenplan gearbeitet, das bedeutet in diesem Fall, dass jedes Kind „alleine“ an verschiedenen Aufgaben arbeitet und hierbei jedes Kind individualisiert an anderen Aufgaben arbeitet. 

Während meines Praktikums ist mir sehr stark aufgefallen, dass manche Schüler/innen große Schwierigkeiten mit bestimmten Aufgaben hatten, diese jedoch fehlerhaft/mangelhaft bearbeitet haben und dann weiter zur nächsten Aufgabe bzw. zum nächsten Themenblock übergegangen sind. Bei den jeweiligen Schwierigkeiten handelte es sich teilweise um gravierende nicht altersgemäße Probleme, welche die Schüler/innen aufwiesen. 

Ich hatte das Gefühl, dass die Lehrkraft/ das Klassenteam ein wenig den Überblick verloren hat durch die offene Methode des Wochenplans und somit die Lernstandserhebung erschwert wurde. 

Die Leistungen der Schüler/innen wurden gar nicht wirklich wahrgenommen bzw. wurde keine dementsprechende Förderung oder differenzierte Aufgabe geplant/durchgeführt. Die Leistungsrückmeldung/Leistungsbeurteilung erfolgte lediglich am Ende der Woche mit einem kleinen „Feedback“ für die Eltern, ich hatte jedoch den Eindruck da kein wirkliches System hinter dem Wochenplan steckte und auch kein Austausch mit dem Kind stattfand und bei Bedarf individualisierte und differenzierte Aufgaben gewählt wurden.

Herausforderungen sehe ich daher in einem derartig offenen Lernkonzept, wobei die Methode des Wochenplans besser genutzt hätte werden können, um gerade derartige Probleme zu vermeiden und um bezüglich der Leistungswahrnehmung und Leistungsrückmeldung einen umfassenderen Blick erlangen zu können.

Aufgabe 3.)

Eine interessante Forschungsaufgabe wäre beispielsweise: „Wie gestalten sich Elemente des KompoLei- Modells konkret in der Praxis?“ bzw. „Wie lassen sich Elemente des KompoLei-Modells in der Praxis umsetzen und welche speziellen Methoden werden durch die Lehrkraft genutzt?“

 Aufgabe 4.)

Die Aussage von Fend „Leistungsbeurteilung als Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten“ lässt sich auf die Kategorisierung des heutigen Schulsystems beziehen. Vornehmlich werden in Grundschulen die Fächer Mathe, Deutsch, Sachunterricht (Hauptanteil) unterrichtet. Die Schüler/innen werden somit Kategorien zugeordnet, welche nur bedingt individualisiert werden können. Mit der Vergabe von Noten wird diese Kategorisierung verstärkt und es kann behauptet werden, dass diese als Werkzeug dient, um beispielsweise bei Übergang in die weiterführende Schule zu selektieren. Es lässt sich jedoch sagen, dass es im Bundesland Bremen keine Notenvergabe in der Grundschule gibt und somit keine derartige offensichtliche Selektierung stattfindet. 

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