27.05.19: Dr. Tim Giesler: Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion

Aufgabe 1)

Ich muss zunächst anmerken, dass ich mich nur sehr wage an meinen damaligen Fremdsprachenunterricht (Englisch) in der Grundschule erinnere, da dieser keinen großen Umfang darstellte. 

Rückblickend auf den Englischunterricht kann ich jedoch behaupten, dass primär unterrichtsfunktionale Aspekte behandelt wurden und in den Sprachunterricht aufgenommen wurden. Das bedeutet, dass der Englischunterricht uns zunächst in der dritten Klasse eher spielerisch vermittelt wurde, um erst einmal einen Zugang zur Sprache zu schaffen. 

Wie auch bereits in der Vorlesung vermittelt, kann ich bestätigen, dass in meiner Grundschulzeit keine englische Grammatik oder ähnliche Aspekte der Fremdsprache behandelt wurden. Zunächst wurde auf funktionaler Ebene interessenbezogen und alltagsbezogen gearbeitet und ein Sprachzugang beispielsweise über Geschichten eingeführt. Außerdem erinnere ich mich an eine Handpuppe mit welcher unsere Englischlehrerin mit uns einfache Sätze bzw. Wörter auf Englisch redet hat. Somit wurde unser Interesse geweckt und uns die Sprache zunächst auf spielerischer Ebene übermittelt. In der vierten Klasse wurden jedoch auch auf formaler Ebene weitere Methoden eingeführt, wie beispielsweise das Hörverstehen, um nach und nach  die „language awarness“ aufzubauen. 

Aufgabe 2)

Bezogen auf meine damalige Grundschulzeit finde ich es wichtig, dass ein/e kompetente/r Englischlehrer/in auf jeden Fall Spaß an der Sprache hat und diese den Kindern übermitteln möchte. Hierbei sollte der Fokus der Lehrkraft zunächst auf dem spielerischen und interessengeleiteten Umgang mit der Sprache liegen. Meine Englischlehrkraft wirkte damals auf mich teilweise relativ streng, da sie selbst Engländerin war und ich das Gefühl hatte, dass Sie daher sehr genau auf Fehler geachtet hat und diese ernster nahm als andere Lehrer. Daher finde ich es sehr wichtig, dass Fehler seitens der Schüler/innen durch die Lehrkraft akzeptiert werden und zunächst toleriert werden und nicht akribisch verbessert werden, um den Schüler/innen nicht die Freude an der Sprache zu nehmen und um sie weiterhin zu motivieren die Sprache zu lernen. 

Die Lehrkraft sollte ein gesundes Gleichgewicht zwischen den unterrichtsformalen- und funktionalen Aspekten pflegen und stets auf die Heterogenität der Lerngruppe achten und individuell auf diese eingehen.

Fragen bezüglich der kommenden Vorlesung von Prof. Korff:

Aufgabe 3)

Bei meinem letzten POE im Fach Inklusive Pädagogik hospitierte ich in einer Lerngruppe welche von einem Mädchen mit frühkindlichem Autismus besucht wurde. Die Schülerin konnte nicht sprechen und gab nur Laute von sich oder weinte oftmals stark aufgrund von Überforderung bzw. Reizüberflutung. Auch ihre kognitiven Fähigkeiten wurden durch das Klassenteam als relativ eingeschränkt eingestuft, jedoch ist eine genaue Diagnose nicht wirklich möglich. Für mich war es sehr schwer einerseits die Symptome der Schülerin zu deuten und zu erkennen warum diese in bestimmten Situationen auftreten und andererseits die Schülerin durch bestimmte Methoden etc. genügend zu fördern. 

Für mich war es sehr schwierig dieses Mädchen genügend in den Unterricht zu inkludieren. Sie wurde zwar physisch die meiste Zeit gleichwertig behandelt (gleiche Sitzplatzanordnung), jedoch hätte sie vielleicht mehr in das Unterrichtsgeschehen und die Inhalte eingebunden werden können. Die größte Herausforderung bestand während meines Praktikums darin eine Unterrichtseinheit zum Thema Steinzeit zu erstellen. Ich empfand es als große Schwierigkeit das Mädchen angemessen in dieses Thema einzuführen und ihr Materialien bereitzustellen, welche sie nutzen konnte und welche einen Mehrwert für sie darstellten. 

Oftmals wusste ich in bestimmten Situationen in denen das Mädchen mit Unruhe und Weinen reagierte, welche Ursache dieses Auftreten hatte und ob ich das Mädchen besser hätte unterstützen oder ihr helfen können. 

Aufgabe 4)

Mir ist besonders während meines letzten Praktikums aufgefallen, dass vorwiegend Integration stattfindet anstelle von Inklusion. Ich frage mich jedoch, ob dies an manchen stellen nicht sinnvoller ist. 

Ist es sinnvoll ein Kind, welches kognitive und/oder physische Einschränkungen hat ganzheitlich in den Unterricht bzw. die Unterrichtsinhalte zu inkludieren, oder erfährt das Kind mehr Förderung durch eine teilseitige „Separierung“, um es auf seinem/ihren Stand zu fördern und individuell wahrzunehmen? 

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