Inklusive Pädagogik

Die Vorlesung in dieser Woche beschäftigte sich mit der inklusiven Pädagogik, mit dem besonderen Schwerpunkt der Umsetzung dieser an den Schulen. Als zentrale Elemente aus der Vorlesung konnte ich zum einem mitnehmen, dass sich die Schule an den Schüler anpassen muss und nicht andersherum. Dies bezieht sich nicht nur auf den Lernstoff, sondern auch auf räumliche Gegebenheiten, wie z.B. Barrierefreiheit. Es muss sich also immer gefragt werden, was muss eine Schule leisten und bieten damit auch Schüler/Innen mit einer körperlichen und oder geistigen Beeinträchtigung ohne eine Einschränkung unterrichtet werden können. Dies ist besonders wichtig, denn nur so kann eine gelungene Inklusion gewährleistet werden. Ein weiterer zentraler Aspekt war der Integrationsbegriff nach Georg Feuser. Feuser spricht davon, dass das Lernen in der Klasse an einem „gemeinsamen Gegenstand“ erfolgen soll. Wobei jeder/e Schüler/Inn jedoch ganz nach ihren individuellen Möglichkeiten lernt, das heißt, dass im Bedarfsfall der „gemeinsame Gegenstand“ nach diesen individuellen Möglichkeiten hin angepasst/verändert werden muss. Der Gedanke hinter dem „gemeinsamen Gegenstand“, welcher im Bedarfsfall angepasst wird, ist der, dass jeder Schüler/Innen passend gefördert wird und niemand separat unterrichtet werden muss. Des Weiteren sieht es Feuser so, dass jeder/e Schüler/Inn, egal ob körperlich oder geistig beeinträchtigt, ein grundlegendes Recht auf Bildung hat. Ein weiterer Aspekt war, dass Inklusion in der Schule nur dann richtig klappen kann, wenn beeinträchtige Menschen auf gesellschaftlicher Ebene nicht mehr ausgeschlossen werden. Inklusion ist somit eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft.                                                                                                   Diese Aspekte waren leider im bisherigen Verlauf meines Studiums so gut wie gar kein Thema, es gab im Allgemeinen fast nie einen Bezug zum Thema „Inklusion“. Nur in einigen Seminaren mit Didaktik Schwerpunkt, war immer wieder von Heterogenität die Rede und Aufgabenformate wurden immer so entwickelt bzw.  dann weiter angepasst, dass sie auch für Schüler/Innen mit speziellen Schwächen zu lösen waren. Aber hier wurde nicht explizit von Schüler/Innen mit einer Beeinträchtigung gesprochen.

In meinen bisherigen Praktika konnte ich leider noch keine direkte Erfahrung mit dem Thema Inklusion sammeln, da ich noch in keiner Klasse war wo ein Kind mit Beeinträchtigung unterrichtet wurde. Bezüglich des Punkts, dass sich die Schule dem Kind anpassen muss habe ich größtenteils gute Erfahrungen gemacht. Als gut würde ich ansehen, dass während meine Orientierungspraktikums Kinder mit schlechten Deutsch Kenntnissen ganz speziell gefördert wurden, oft wurde ich ihnen als Unterstützung zur Seite gestellt um ihnen während des Unterrichts helfen zu können. Auch gab es Förderkurse für diese Kinder, welche aber nicht während der Unterrichtszeit stattfanden, sondern während der Ganztagsbetreuung. So konnten die Kinder am ganz normalen Unterrichtsalltag teilnehmen und sich in der Klasse einleben.

Da ich leider noch kein Kind mit Beeinträchtigung im meinen Klassen hatte, würde ich gerne beobachten, wie mit diesen Kindern im Klassengefüge umgegangen wird, wie auch die gesamte Klasse mit diesem Thema umgeht und wie man als Lehrkraft sie dahingehend sensibilisieren kann und vor allem wie solche Kinder besonders unterstützt werden können.


One thought on “Inklusive Pädagogik

  1. Carolin Christine Antworten

    Hallo!
    Zuerst einmal finde ich deinen Beitrag inhaltlich gut dargestellt, er enthält die wichtigsten Themen der Vorlesung und es ist interessant, dass du noch keine Erfahrung mit Kindern mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung in der Schule machen konntest, scheinbar hast du schon mehr als ein Praktikum in einer Grundschule gemacht(?).
    Ich möchte gerne den Aspekt der Anpassung der Schule aufgreifen, welchen du angesprochen hast. Natürlich geht es um räumliche Anpassung, Barrierefreiheit und die Anpassung des Lerninhaltes. Noch ergänzen möchte ich, dass die Beschulung von W&E- Kindern nicht allein durch eine in diese Richtung unausgebildete Lehrperson erfolgen kann. Kinder mit diversen Einschränkungen müssen speziell gefördert werden, dazu braucht es persönliche Assistenzen und LehrerInnen mit dem Schwerpunkt inklusive Pädagogik.
    In meinem Orientierungspraktikum war ich in einer 4. Klasse mit 5 W&E-Kindern, eines davon mit Trisomie 21. Das Mädchen war genauso ein Teil der Klasse wie jedes andere Kind auch. Die SchülerInnen kümmerten sich um sie wenn sie Hilfe benötigte, spielten mit ihr in der Hofpause und versuchten mit ihr den Schulalltag so normal wie nur möglich zu gestalten. Schwierigkeiten gab es allerdings in der Vermittlung der Unterrichtsinhalte. Die W&E-Kinder wurden oftmals von der zweiten Klassenlehrerin gesondert beschult, aber eben nicht immer. Wenn alle Kinder zusammen lernen sollten verfiel die Orientierung auf „die nächste Zone ihrer Entwicklung“ (Feuser; 1995), es ging dann eher um das Lernen und Zusammensein mit den anderen Kindern, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und die W&E-Kinder trotz des gesonderten Unterrichts, Teil dieser Klassengemeinschaft sein zu lassen. Jedoch mangelte es manchmal an der Umsetzung, da dem Mädchen schnell langweilig wurde, sie die Aufmerksamkeit der anderen SchülerInnen suchte und diese damit vom Unterricht abhielt. Natürlich ist das normal, wird allerdings zum Problem, wenn sich solche Situationen vier bis fünf Mal am Tag so abspielen, bis die Konzentration der gesamten Klasse gestört ist.
    Möglicherweise habe/hatte ich für die Beurteilung solcher Situationen zu wenig Erfahrungen mit Kindern mit Trisomie 21, jedoch denke ich es würde mir als Lehrperson wahrscheinlich schwer fallen, wieder zum Unterrichtsthema zurück zu gelangen und die Konzentration der Klasse wieder zu bündeln.
    Vielleicht hast du ja eine Meinung zu diesem Szenario?!
    Liebe Grüße,
    Carolin

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