1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese Perspektive eröffnet hat, zusammen?
Es handelte sich in der Vorlesung um den Frontalunterricht und den individualisierten Unterricht. Zum Einstieg wurden Bilder von verschiedenen Klassenräumen gezeigt, bei denen die Gestaltung des Raumes (Anordnung der Tische etc.) im Vordergrund standen. In der Vorlesung wurden von Herrn Dr. Idel verschiedene Klassenräume aus unterschiedlichen Ländern vorgestellt. Alle diese Fotos zeigten den klassischen Frontalunterricht, der heutzutage am häufigsten verbreitet ist. Als LehrerIn ist es wichtig, dass man versucht vom klassischen Frontalunterricht wegzukommen und den Kindern das eigenständige Lernen und Arbeiten beibringt. Hier sind die Gruppentische eine große Hilfe. Am wichtigsten ist aber der individualisierte Unterrich
2. Reflektieren Sie in Bezug auf eigene Erfahrungen in Schule und Unterricht die Formen eines veränderten Umgangs mit Leistungsheterogenität, die in der Vorlesung angesprochen wurden?
In meiner eigenen Schulzeit wurde hauptsächlich der Frontalunterricht als Unterrichtsmethode genutzt, allerdings gab es vor allem jüngere Lehrer, die untypischere Methoden zur Durchführung des Unterrichts ausprobiert haben.
Wir arbeiteten jede Woche selbstständig mit einem Wochenplan, der verschiedene Aufgabenstellungen enthielt. Die Reihenfolge der Bearbeitung konnten wir uns frei aussuchen, jedoch mussten alle Aufgaben bearbeitet werden und diese wurden regelmäßig kontrolliert sowie mit in die Benotung aufgenommen.
Was mir aber in Erinnerung geblieben ist, war eine Aufgabenstellung im Musikunterricht, die der Lehrer sehr breit gefasst hatte. So konnte jede/r SuS die Aufgabe seinen Fähigkeiten nach bearbeiten und hat bestanden.
3. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche schultheoretische Sichtweise für die Reflexion des Umgangs mit Heterogenität im Unterricht? Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in Praktika entwickelt werden?
Grundsätzlich halte ich die schultheoretischen Konzepte zum individualisiertem Unterricht für sehr gelungen, da sie Ansätze bietet, den Herausforderungen, die eine heterogene Schülerschaft mit sich bringt, aktiv zu begegnen. Besonders hervorheben möchte ich den Beitrag zum eigenverantwortlichen Arbeiten bei den SuS, der unter Berücksichtigung der Anforderungen im späteren Berufsleben und vor allem in einem möglichen Hochschulstudium nicht hoch genug bewertet werden kann.
Eine Fragestellung könnte sein, wie die Methoden aus der Theorie dann wirklich in der Praxis umgesetzt werden können und ob sie den Zweck aus der Theorie dann auch erfüllen.
Hallo Mustafa,
Zwar war das Hauptthema der Vorlesung der Frontal- und der individualisierende Unterricht, jedoch hättest du meiner Meinung nach noch mehr auf die verschiedenen Unterrichtsarten eingehen können. Herr Prof. Dr. Idel hat dazu eine Tabelle vorgestellt. Die beinhaltet die Logik der Homogeniesierung und der Heterogenisierung. Im individualisierenden Unterricht herrschen offenere Räume, flexible Zeiten, die LuL gehen vorwiegend auf Teilgruppen und nicht auf die gesamte Lerngruppe/Klasse ein.
Ich finde es spannend, dass du mit einem Wochenplan arbeiten durftest. In meiner Schulzeit herrschte ausschließlich der Frontalunterricht, bis auf in der Grundschule. Dort waren bei uns nicht nur die Räume viel freundlicher gestaltet, sondern wir haben auch viel selbständig arbeiten dürfen.
Ich denke, dass nicht jeder Fachlehrer, wie dein Musiklehrer eine breit gefasste Aufgabe stellen kann. Z.B. im Mathematikunterricht gibt es nur eine Aufgabenstellung mit einer Lösung, zwar können die Lösungswege unterschiedlich sein, aber das Ergebnis ist immer das gleiche.
Ich bin ebenfalls gespannt darauf, wie die Idee des individualisierenden Unterrichts in die Praxis umgesetzt wird und ob dies überhaupt überall möglich ist. Ich kann mir vorstellen, dass dies von Fach zu Fach unterschiedlich ist und man das Konzept darauf anpassen muss.