1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!
Ein in den letzten Jahren immer bedeutenderes Thema, ist die die sprachliche Heterogenität von Schülerinnen und Schülern, da diese unter Umständen zu großen Schwierigkeiten führen kann. Schülerinnen und Schüler, deren Erstsprache nicht das Deutsche ist und in deren privatem Umfeld wenig oder gar kein Deutsch gesprochen wird, kommen häufig erst mit Eintritt in den Kindergarten oder im schlimmeren Fall mit der Einschulung in den regelmäßigen Kontakt mit der Unterrichtssprache und haben unter Umständen so von Anfang an Probleme, dem Unterricht zu folgen. Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Muttersprache gelernt haben oder in deren familiären Umfeld neben der Muttersprache viel Deutsch gesprochen wird, stehen nicht vor diesen Herausforderungen und werden in dieser Hinsicht einen enormen Vorteil haben. Da sich die sprachliche Heterogenität freilich nicht nur auf zwei Sprachen bezieht, sondern eine enorme Vielfalt bereithält, fällt es schwer, diesen Problemen entgegen zu wirken. Da sie aber ein erheblicher Teil unseres gesellschaftlichen Lebens ist, muss bereits in der Schule daran gearbeitet werden, dass sprachliche Differenzen wann und wo immer es geht, so weit wie möglich ausgeglichen und wenn möglich behoben zu werden.
Die innere Differenzierung muss gut strukturiert sein, denn sie sollte allen Schülerinnen und Schülern einer heterogenen Lerngruppe gerecht werden. Individualität und individuelle Förderung für jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin beansprucht zur Durchführung ebenfalls effektive Unterrichtszeit und ist sehr planungsintensiv. Diese Differenzierungsform zeigt nach empirischen Studien z.B. von Hattie nur kleine Effekte auf die positive Entwicklung von Fachleistung.
2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigem Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!
das Differenzieren des Unterrichtsmaterials. Meistens wurden den Schülerinnen und Schülern, ihrem Niveau entsprechend, verschiedene Arbeitsblätter, oder zusätzliches Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt. Es wurden also die Aufgaben differenziert.
3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.
In dem Fach Sachunterricht würde ich Fragen zu Tieren aus dem Wald auflisten. Zuerst sollte jedes Kind die Fragen in Einzelarbeit z.B. mit Hilfe von Büchern beantworten. Anschließend werden Gruppen gebildet, um die Antworten zu besprechen und sich auszutauschen bzw. zu ergänzen. Im Anschluss werden die Gruppen gemeinsam abwechselnd die Antworten präsentieren.
Lieber Mustafa,
die sprachliche Heterogenität, die du in deinem Beitrag ansprichst, spielt auch im naturwissenschaftlichen Unterricht eine große Rolle. Den Schülern und Schülerinnen, welche ohnehin Schwierigkeiten mit der Sprache haben, werden durch die Konfrontation mit vielen Fachbegriffen, die Umstände zusätzlich erschwert. Aus diesem Grund halte ich dies auch für einen wichtigen Aspekt, welcher Berücksichtigung im naturwissenschaftlichen Unterricht finden sollte. Die innere Differenzierung halte ich, besonders im Primarbereich, auch für sehr wichtig. In meinen Praktika habe ich auch häufig eine innere Differenzierung, in Form von unterschiedlich schwierigen (qualitative Differenzierung) oder einfach nur zusätzlichen Arbeitsblättern (quantitative Differenzierung) erlebt, was ich persönlich sehr schade finde, wenn es sich um die einzige Form der Differenzierung handelt. Deine Aufgabe für den Sachunterricht finde ich passend zum Thema Wald und es ist sicherlich spannend für die Kinder, die richtigen Lösungen herauszufinden. Jedoch würde ich in Bezug auf die sprachliche Heterogenität, welche du anfangs ansprichst, die Kinder am Anfang im Team arbeiten lassen. So können sie sich gegenseitig unterstützen und ein kooperatives Lernen ist möglich.