1. Diskutieren sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines ihrer Fächer und stellen sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar?
Es ging in der Vorlesung am 13.06.17 um die Bedeutung der doppelten Heterogenität. Unter Doppelte Heterogenität versteht man die unterschiedliche Wahrnehmung verschiedener Invidivuen. Der Begriff der doppelten Heterogenität bezieht sich sich auf die unterschiedlichen Vorstellungen von SuS und LehrerInnen zu bestimmten Begriffen. Die unterschiedlichen Vorstellungen entstehen aufgrund unterschiedlicher sozialer Einflüsse wie z.b. der Kultur oder Bildungshintergrund der Eltern. Prof. Dr. Klee führte als Beispiel das die Begrifflichkeit des Staatsbegriffes auf, der sowohl als räumlich, geographischer als auch als institutioneller, politischer Begriff verwendet werden kann. Ohne die durch die Lehrkraft gegebene Definition ist es Schülern und Schülerinnen oft nicht möglich diesen Begriff im Kontext des Unterrichts zu verstehen und so dem Unterricht folgen zu können.
2. Skizzieren sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von SchülerInnenvorstellungen.
Da ich unter anderem Germanistik studiere, ist eine schöne Aufgabe für den Deutschunterricht: Schreibe deine Assoziationen/Gedanken/Gefühle zu den unterschiedlichen Begriffen auf! Je nach dem für welche Klassenstufe die Aufgabe ausgerichtet sein soll, sucht man entsprechende Begriffe raus und macht den Kindern deutlich, wie unterschiedlich Begriffe aufgenommen werden könnten. Ebenso wäre es auch möglich im Kunstunterricht die Kinder malen zu lassen, wie ihre Bilder im Kopf zu unterschiedlichen Begriffen aussehen und diese dann miteinander vergleicht.
Jeder Mensch hat unterschiedliche Interpretationen und Assoziationen zu Wörtern und jedes davon hat seine Berechtigung und ist richtig, genau das sollte man den Kindern und in der Reflexion auch sich selbst immer wieder klar machen
3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und LehrerInnen?
Eine interessante Beobachtungsaufgabe im Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von Schülern und Schülerinnen und Lehrkräften inwiefern Lehrkräfte auf das mögliche fehlende Vorwissen von Schülern und Schülerinnen reagieren und zu welchem Grad Fachsprache im Unterricht Verwendung finden kann. Gerade in der Unterscheidung der verschiedenen Jahrgänge wäre es eine interessante Beobachtung wie eine Lehrkraft mit verschiedenen Altersklassen spricht.
Hallo Mustafa,
die doppelte Heterogenität war in meiner Schulzeit ein alltägliches Phänomen. Es gab Lehrkräfte, die sie bewusst oder unbewusst wahrgenommen haben und gemerkt haben, wenn wir nicht so richtig wussten was der jeweilige Begriff bedeuten sollte. Andere Lehrkräfte hingegen haben es nicht bemerkt, dass SuS andere Assoziationen zu den jeweiligen Begriffen hatten. Spätestens in den Klausuren wurde es dann für die Lehrkraft deutlich, dass es zu einem Missverständnis kam.
Deine Aufgabenstellung „Schreibe deine Assoziationen/Gedanken/Gefühle zu den unterschiedlichen Begriffen auf!“ finde ich sehr passend. Eine ähnliche Aufgabe hatte auch ich in einer Deutschstunde bearbeitet, in der es hauptsächlich um Wahrnehmung ging. Wir hatten etwa 15 Bilder und sollten entweder sagen ob es sich um einen Stuhl oder Sessel handele. Bei einigen Bildern kam es zu Diskussionen und dem Entschluss, dass Menschen gewisse Dinge anders wahrnehmen und andere Assoziationen mit Bildern und Worten verbinden.