1. Vorlesung

  1. Zunächst einmal ist es wichtig, definieren zu können, was Heterogenität ist. Hierbei spielt die Vielfalt der Schüler in einer Gemeinschaft, nämlich in der Schule, eine wichtige Rolle, denn nicht jeder Schüler ist gleich. Sie unterscheiden sich, so wie alle Menschen, in; Aussehen, Herkunft, Hautfarbe, Religion, körperlichen und geistigen Zustands und Sexualität. Deswegen muss jeder unterschiedlich und vor allem in ihrer Situation gerecht behandelt werden. Da kommt es häufig vor, dass man auf unterschiedliche Mitteln zurückgreift, um auch Schüler, die zum Beispiel körperlich behindert sind, zu unterstützen. Dies stellt sich doch meist als eine Herausforderung für Pädagogen wie Lehrer heraus. Die Vielfalt der Schüler ist groß und  man kann sie nicht “kategorisieren”, weil sich die Situation jedes einzelnen Schülers voneinander unterscheidet. Das heißt, dass man nicht mehr auf traditionelle Mittel zurückgreifen kann, weil man Schüler nicht kategorisieren kann. Daraus kann man schließen, dass man auf die individuellen Probleme des einzelnen Schülers eingehen muss, um eine in ihrer Lage angepasste, gerechte Umwelt anzubieten. Um auf die Probleme der Schüler eingehen zu können, müssen Lehrer aufgeschlossen sein und Interesse an den Problemen der Schüler zeigen. Zudem müssen sie, wenn auf diese eingegangen sind, Geduld und Engangement zeigen. Da dies zeit aufwendig ist und Geduld braucht, stellt dies eine Herauforderung für Lehrer dar, die sie aber um eine Chancengleichheit zu erhalten, überwältigen müssen.

 

  1. Heterogenität ist ein Zustand, der sich stetig durch soziale Einflüsse ändert, gleichzeitig verändert sie aber auch die Gesellschaft. Sowohl die Gesellschaft, als auch die Heterogenität werden konstruiert, daher wird von einem Konstrucktionscharakter gesprochen.   

 

  1. Von meiner Schulzeit habe ich größtenteils negative Erfahrungen, die auch mich persönlich trafen. Doch ein noch schlimmeres Ereignis  habe ich miterlebt, als ich an der Schule, in der ich mein Abitur gemacht habe, Lernförderung gegeben habe. Bei der Lernförderung gehe ich mit 7 Kindern aus der 6 Klasse in ein separates Zimmer, wo ich denselben Stoff bearbeite, den die anderen Schüler auch bearbeiten, nur in einem langsameren Tempo. Vier meiner Schüler sind Migranten und die anderen drei Geflüchtete, die mittlerweile keine IVK Schüler mehr sind.

Vor circa einem Monat fing ich, wie gewohnt, mit der ersten Stunde an, plötzlich stand einer meiner Schüler auf, dessen Familie vor ungefähr 2 Jahren aus Aleppo geflüchtet ist, auf und hat sich auf einem Tisch gesetzt, der weit hinten stand.

Er fing dabei an, in Tränen auszubrechen, woraufhin ich auf ihn zuging und fragte, was los ist. Er konnte mir keine Antwort geben, weshalb ich die anderen fragte. Sein bester Freund, dessen Familie ebenfalls aus Aleppo geflüchtet ist, erzählte mir, dass ein Junge aus den älteren Jahrgängen ihn angefasst hätte. Danach ging ich mit dem betroffenen aus dem Zimmer, damit er mir nochmal alles ausführlich erzählen konnte. Ein Junge aus der zehnten Klasse wollte ihn in der Pause hänseln und hat ihn mehrmals an sein Genital gepackt und gegen die Wand geschubst. Er meinte zu seinem Angreifer, dass er nicht schwul sei, doch er fand das nur amüsant. Der betroffene versuchte sich zu wehren, aber vergeblich. Am ende der Pause kam die Pausenaufsicht, beziehungsweise ein Lehrer, der meinte, dass dies nur ein Scherz gewesen sei.

Ich nahm ihn in den Klassenraum mit und fragte seine Klassenlehrerin, ob sie raus kommen könnte und habe ihr die Situation ausführlich mit ihm geschildert. Was sie anschließend dazu zu sagen hatte war,  “ Ja… das Schwul-sein ist ja an sich kein Problem…”.

Das war in der Situation gar nicht Thema, sondern sexuelle Belästigung, die nur nicht ernst genommen wurde, vor allem als erfahrene Lehrerin sollte man solche Situationen ernst nehmen.

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