Die Aussonderung von SuS mit Förderbedarf wirkt sich häufig negativ auf das Sozial- und Lernverhalten aus. Für eine positive Lernentwicklung ist es signifikant sich an Vorbildern orientieren zu können, seien es LehrerInnen, MitschülerInnen, oder andere Betroffene. Dies ist nicht möglich, wenn SuS mit Förderbedarf in Restklassen oder -schulen unterrichtet werden. Zudem ist der Kontakt mit SuS im regulären Schulumfeld ein wichtiger Aspekt in der sozialen Entwicklung, welcher durch die Aussonderung nicht gegeben wäre.
Die Diagnosen „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ beinhalten hauptsächlich nur oberflächliche Informationen. Die Grundaussage dieser Diagnosen ist, dass die betroffenen Kinder für vorgegebene Lernprozesse mehr Zeit benötigen, als unbetroffene Kinder. Um den Unterricht gezielt anpassen zu können, ist es wichtig vorab Informationen über den derzeitigen Lern- und Entwicklungsstand des Kindes einzuholen. Dazu sollten Gespräche mit vorherigen Lehrern und/oder Erziehern sowie den Eltern und dem Kind selbst geführt werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse über die Stärken und Schwächen des Kindes können dann eventuell in einem Förderplan zusammengefasst werden, der in regelmäßigen Abständen an die Entwicklung des Kindes angepasst wird.
Die Herausforderung, allen SuS einer Klasse gerecht zu werden stelle ich mir als fast unmöglich vor, vor allem wenn man die Heterogenität der Klasse bedenkt. Eine Möglichkeit diese Herausforderung zu bewältigen wäre die dauerhafte Unterstützung durch einen Sonderpädagogen/eine Sonderpädagogin, welcher/welche dann durchgehend am Regelunterricht beteiligt ist. Zudem ist der regelmäßige Austausch mit Kollegen/Kolleginnen wichtig, um von gegenseitigen Erkenntnissen zu profitieren.