RV13 – Abschluss und Evaluation

Aus der Ringvorlesung BAUMHET habe ich viele interessante Eindrücke und Erkenntnisse mitgenommen. Es war eine sehr informative Veranstaltung. Für meine zukünftige Berufslaufbahn als Lehrer waren die abwechslungsreichen Inhalte sehr hilfreich um ein besseres Verständnis über SuS zu bekommen. Mir persönlich ist aufgefallen, dass Sprache einen sehr großen Stellenwert hat, wenn es ums Unterrichten geht, und das daher darauf geachtet werden muss, dass alle SuS Zugriff auf die gleichen Informationen haben. Zudem habe ich festgestellt, dass der Umgang mit Heterogenität sich wahrscheinlich als sehr schwierig herausstellen wird, weswegen ich sehr gespannt bin im Praktikum zu sehen wie die Lehrer damit umgehen.

RV11 – Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Schulsystem immer weiter Richtung Inklusion entwickelt. Dies bedeutet, dass die SuS nicht mehr wie früher nach Leistung vorsortiert werden, sondern die Leistungsheterogenität im heutigen Unterricht im Mittelpunkt steht. Im Gegensatz zum früheren Frontalunterricht bei welchem der Lehrer den SuS den Unterrichtsstoff vorgetragen hat, bietet jetzt der individualisierte Unterricht einen leistungsangepassten Lernprozess. Dabei werden alle SuS ihrem Leistungsniveau entsprechend unterrichtet, sodass sie eine bestmögliche Förderung erhalten.

Der individualisierte Unterricht bietet nicht nur Vorteile für die Schüler, sondern bringt auch Nachteile mit sich. Indem der Lehrer auf jeden Schüler individuell eingeht, vernachlässigt er im Gegenzug den Rest der Klasse. Zwar wird dadurch der Lernprozess des einzelnen Schülers gefördert, jedoch sinkt währenddessen die Motivation der restlichen SuS, da diese dann auf sich allein gestellt sind. Zudem nimmt die Heterogenität der Klasse immer mehr zu, und somit auch die Anforderungen an den Lehrer. Der Aufwand bzw. die Zeit, die benötigt wird den Lehrstoff des Lehrplans zu vermitteln wird immer größer.

In meinem kommenden Orientierungspraktikum wäre es interessant zu beobachten in wie weit die Lehrer diese Form des individualisierten Unterrichts bereits umsetzen, oder ob sie noch die früheren Unterrichtsmethoden, wie das lehrergelenkte Unterrichtsgespräch oder den Frontalunterricht, nutzen. Außerdem würde mich interessieren, wie sich die Unterrichtsmethoden der verschiedenen Klassenstufen unterscheiden.

RV10 – Genderspezifische Motivation im Fremdsprachenunterricht

Rückblickend auf meine eigene Schulerfahrung kann ich sagen, dass bei mir der Fremdsprachenunterricht in Englisch in der dritten Klasse spielerisch angegangen wurde und dabei kein Unterschied zwischen den SuS gemacht wurde. Die ersten genderbezogenen Prämissen wurden ab der Wahl der zweiten Fremdsprache deutlich. Dort bestand der Spanisch-Kurs aus ungefähr 85% Mädchen. In der Oberstufe wurden diese genderspezifischen Faktoren noch deutlicher, da kein Junge die zweite Fremdsprache weiter belegt hat. Gleichzeitig hat nur ein einziger Junge das Oberstufenprofil Sprache&Kultur belegt gehabt.

Ein motivationstheoretischer Ansatz für das Fremdsprachenlernen lässt sich aus dem sozialkonstruktivistischen Ansatz von Williams und Burden ableiten. Dieser geht davon aus, dass unsere Lebensumwelt auf unsere Lernprozesse einwirkt. Der Einfluss unseres sozialen Umfeldes (Freunde, Eltern, Lehrer, etc.) wirkt sich auch genderspezifisch auf unsere Entscheidungen aus. Ziel des Ansatzes ist, Eltern zu motivieren ihre Kinder über genderspezifische Stereotypen aufzuklären und sie dabei zu stärken ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Zudem sollten Lehrer die SuS ermutigen die Fächer zu wählen, für die sie sich interessieren ohne sich von genderspezifischen Prämissen beeinflussen zu lassen.

Auffallend ist, dass die Abbildungen und Texte in den Lehrmaterialien für den Sprachunterricht häufig genderabhängig geprägt sind. Lehrkräfte sollten daher bei der Wahl von Lehrmaterial darauf achten, dass dieses relativ neutral ist, wenn es um Genderstereotypen geht.

RV08 – Auf dem Weg zu einer Schule

Die Aussonderung von SuS mit Förderbedarf wirkt sich häufig negativ auf das Sozial- und Lernverhalten aus. Für eine positive Lernentwicklung ist es signifikant sich an Vorbildern orientieren zu können, seien es LehrerInnen, MitschülerInnen, oder andere Betroffene. Dies ist nicht möglich, wenn SuS mit Förderbedarf in Restklassen oder -schulen unterrichtet werden. Zudem ist der Kontakt mit SuS im regulären Schulumfeld ein wichtiger Aspekt in der sozialen Entwicklung, welcher durch die Aussonderung nicht gegeben wäre.

Die Diagnosen „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ beinhalten hauptsächlich nur oberflächliche Informationen. Die Grundaussage dieser Diagnosen ist, dass die betroffenen Kinder für vorgegebene Lernprozesse mehr Zeit benötigen, als unbetroffene Kinder. Um den Unterricht gezielt anpassen zu können, ist es wichtig vorab Informationen über den derzeitigen Lern- und Entwicklungsstand des Kindes einzuholen. Dazu sollten Gespräche mit vorherigen Lehrern und/oder Erziehern sowie den Eltern und dem Kind selbst geführt werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse über die Stärken und Schwächen des Kindes können dann eventuell in einem Förderplan zusammengefasst werden, der in regelmäßigen Abständen an die Entwicklung des Kindes angepasst wird.

Die Herausforderung, allen SuS einer Klasse gerecht zu werden stelle ich mir als fast unmöglich vor, vor allem wenn man die Heterogenität der Klasse bedenkt. Eine Möglichkeit diese Herausforderung zu bewältigen wäre die dauerhafte Unterstützung durch einen Sonderpädagogen/eine Sonderpädagogin, welcher/welche dann durchgehend am Regelunterricht beteiligt ist. Zudem ist der regelmäßige Austausch mit Kollegen/Kolleginnen wichtig, um von gegenseitigen Erkenntnissen zu profitieren.

RV05 – Mehrsprachigkeit und Deutschunterricht

Als SeiteneinsteigerInnen (SE) bezeichnet man Schülerinnen und Schüler (SuS),  die aus unterschiedlichen Herkunftsländern mit differenzierendem Leistungsniveau zugewandert sind. Das heterogene Leistungsniveau macht sich beispielsweise in den Sprachkenntnissen und/oder dem mitgebrachten Bildungsstand deutlich. Die Herausforderung, die SE in die bestehenden Schulklassen zu integrieren geht die Stadt Bremen mit einem Vorkurs-System an. Die Vorkurse bestehen aus kleineren Gruppen von SE, in denen die für die Integration in die Regelklassen nötigen Kompetenzen erworben werden sollen.  Dabei wird zwischen verschiedenen Vorkurs-Stufen differenziert, welche sich auf bestimmte Klassenstufen fokussieren. Für SE welche bisher noch nicht alphabetisiert wurden, gibt es auch spezielle Alphabetisierungskurse, um ihnen den Einstieg in die Schullaufbahn zu ermöglichen.

Persönlich habe ich keine Praxiserfahrungen mit SE in meiner Schullaufbahn gemacht, weswegen ich auch keine binnendifferenzierenden Maßnahmen im Unterricht beobachten konnte.

Meiner Meinung nach ist das Lösen von Unterrichtsaufgaben am erfolgreichsten in kleineren heterogenen Lerngruppen. Hierbei können sich die SuS die Inhalte des Lernstoffs durch gemeinsames Arbeiten gegenseitig erschließen. Hierfür würde ich ihnen die Möglichkeit verschiedener Informationsquellen (Audio, visuell, Bücher, etc.) bieten, aus denen sie sich dann selber die Informationen heraussuchen können. Innerhalb der Gruppen können sich die SuS auch gegenseitig unterstützen falls Fragen aufkommen. Dabei wird auch die soziale Komponente im Umgang miteinander stark gefördert.

RV04 – Sprachliche Heterogenität

Bei einer Konferenz bei der es um Maßnahmen für den Umgang mit Heterogenität geht gäbe es verschiedene empirisch bewiesene Fakten, die man einbringen könnte. Beispielsweise ist es empirisch nachgewiesen, dass das Unterrichten in leistungsheterogenen Gruppen große Vorteile für die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler bietet, und nur geringe Nachteile für die leistungsstärkeren SuS. Umgekehrt haben leistungsstärkere SuS nur geringe Vorteile in leistungshomogenen Gruppen, leistungsschwächere SuS hingegen größere Nachteile. Ein weiterer empirisch nachgewiesener Fakt behandelt den geschlechtergetrennten Unterricht. Dieser ist auf kurze Zeit scheinbar von Vorteil, entwickelt sich über einen längeren Zeitraum aber eher nachteilig.

Rückblickend auf meine eigene Erfahrung an die Schulzeit gab es viele verschiedene Unterrichtsmuster, denen ich begegnet bin. Es ist schwer zu sagen, welches davon am wirkungsvollsten war, da alle SuS verschieden auf die Unterrichtstypen anspringen. Mir persönlich hat es immer am meisten geholfen, wenn der Unterricht aus einer guten Abwechslung aus Frontalunterricht und Gruppen- bzw. Projektarbeit bestand, wobei die Gruppen eher kleineren Ausmaßes waren. So konnte man während des Frontalunterrichtes sehr viele neue Informationen lernen, und diese dann in einer kleinen Gruppe festigen und anwenden.

Als Aufgabe für den Englischunterricht würde ich meine SuS einen Brief an ihren imaginären Brieffreund schreiben lassen, in welchem sie erzählen, welche Pläne sie haben wenn sie besagten Freund mal besuchen. Für diese Aufgabe würde ich dann verschiedene Lernhilfen anbieten. Einerseits gäbe es dann die SuS, welche keine Probleme mit der Aufgabe hätten und daher auch kaum eine Lernhilfe bräuchten. Für die, denen nur ein paar Vokabeln fehlen, würde ich dann Wörterbücher als Hilfe anbieten. Zudem könnten sich die SuS eine Liste abholen, auf welcher die hauptsächlichen Vokabeln, und deren Erläuterung, stehen, die beim Schreiben eines Briefes benötigt werden. Für die SuS, die dann noch zusätzliche Hilfe benötigen, würde ich selber als Lernhilfe einspringen und ihnen bei Fragen Hilfe und Denkansätze bieten.

Der Kollegin würde ich die empirisch nachgewiesenen Fakten aus der obigen Diskussion vorlegen. Somit könnte ich ihr zeigen, dass die in ihren Worten „schlechten“ sich nicht überfordert fühlen würden durch das leistungsheterogene Umfeld, sonder eher motiviert. Dies würde sich dann positiv für die leistungsschwächeren SuS auswirken, und somit wäre ihr Argument hinfällig. Es mag ja sein, dass es vielleicht früher mal so war, dass am Gymnasium nur die „besten SuS“ waren, so wie die Kollegin es beschreibt, aber heutzutage findet man ein sehr leistungsheterogenes Umfeld an Gymnasien auf.

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