1. Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene ) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf:
a.) die unterschiedlichen, fachdidaktischen Aspekte und übertragen Sie diese in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer. Beziehen Sie sich hierbei auch auf didaktische Erkenntnisse mindestens eines Fachs, das Sie nicht selbst studieren.

Durch die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität“ bin ich auf vieles aufmerksam geworden, womit ich vorher unvertraut war. Mir ist die Vielfältigkeit des Umgangs mit Heterogenität aufgefallen, sowie auch die mangelhaften Mittel und Methoden zur Vorgehensweise im deutschen Schulsystem. Lehrkräfte sind heutzutage weiterhin mit Unterschiedlichkeiten von SuS überfordert und vieles wird noch als Sonderfall betrachtet, wie z.B. ein Migrationshintergrund.

In der fünften Vorlesung von Prof. Dr. Christine Knipping (Mathematische Leistungsunterschiede – empirische Befunde und Konsequenzen für den Mathematikunterricht) haben wir spielerische Herangehensweisen für komplexere Unterrichtsstoffe gelernt, wie beispielweise in der Mathematik. Spielerisch lernen ist eine schöne Annäherung an die Materie für Schüler*innen, da sie dadurch einen Zusammenhang zwischen dem Spiel und den erarbeiteten Aufgaben herstellen können. Ich empfinde es als sehr wichtig, die Kreativität der Schüler*innen zu fördern und dadurch ihre kognitiven Kompetenzen zu fördern.

Darüber hinaus ist mir die Bedeutung des Umgangs von Schüler*innen mit Förderbedarf bewusst geworden und wie wichtig es ist, genau solche SuS nicht vom normalen Unterricht auszusondern, da ihre Lernentwicklung und ihre Bildungsmöglich aufgrund dessen um einiges eingeschränkt werden. Kinder mit Förderbedarf sollten mit leistungsstärkeren Schüler*innen zusammen unterrichtet werden, um sich an ihnen orientieren zu können. Des Weiteren sollten alle in der Klasse an einem gemeinsamen Gegenstand arbeiten, die für alle zugänglich und anschaulich sind, wie zum Beispiel Lehrfilme, die sehr aktiv sind.

In der achten Vorlesung von Prof. Dr. Matthis Kepser wurde uns die Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht nähergebracht.  Ein interessanter Aspekt für mich war, Vielsprachigkeit als Ressource für den Unterricht zu nutzen. Obwohl ich sehr sprachspezifische Fächer, wie Spanisch und Englisch, habe, finde ich es trotzdessen wichtig, Vielsprachigkeit in den Unterricht einzubauen. Systematiken der Wortbildung und des Satzbaus verschiedener Sprachen sollten ein wesentlicher Bestandteil meines zukünftigen Unterrichts sein, da ich sehr viel Wert darauf lege. Zusätzlich sollten Schüler*innen gendersible Unterrichtsgegenstände vermittelt werden, da sie in der jetzigen Zeit relevant sind. Eine Auseinandersetzungen mit Stereotypen, Klischees und geschichtliche Hintergründe der Geschlechterrollen sind grundlegend für den Unterricht.

 b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht.
Bitte benennen Sie für diesen Aufgabenteil dabei konkret mindestens zwei relevante Literaturquellen  (Autor*innen, Jahr, Titel).

Generell waren die Dilemmata von Greiner (2019) für mich neu, die die Widersprüche der gestellten Ansprüche verdeutlichen. Durch die Verfolgung eines Ziels wird ein anderes vernachlässigt und es entstehen zwei gegensätzliche Pole, die sehr weit zusammenhängen aber auch gleichzeitig auseinandergehen. Aus diesem Grund finde ich es sehr schwer für Schule und Lehrer*innen diese Ansprüche zu erfüllen, jedoch sind diese Herausforderung etwas Alltägliches für Lehrkräfte. In der Vorlesung „Pädagogische Professionalität entwickeln (EWL-GO1) haben wir die verschiedenen Antinomien bearbeitet, die von Prinzip her den Dilemmata ähneln.

Des Weiteren fand ich die „inkludierende Exklusion“ sehr wichtig, da sich mit der Umsetzung von Inklusion innerhalb des Schulsystems auseinandersetzt (vgl. Stichweh & Windolf, 2009; Seitz & Scheidt, 2012). Hierbei handelt es sich außerdem darum, dass jede*r ein Recht auf Inklusion hat. Inklusion ist generell von großer Bedeutung, da die Umsetzung meist schwieriger ist, als gedacht und es deshalb auch zu einer Exklusion führen kann,

 

Greiner (2019) aus den Folien zu RV08 „Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht“ Prof. Dr. Matthis Kepser

Stichweh & Windolf (2009). Inklusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Seitz, S. & Scheidt, K. (2012). Vom Reichtum inklusiven Unterrichts – Sechs Ressourcen zur Weiterentwicklung. In: EWR 11 (2012), Nr. 6

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln)), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Mich hat der Umgang mit Mehsprachigkeit und Vielfältigkeit am meisten diesbezüglich interessiert, da ich es immer noch als Problem empfinde, dass ein Migrationshintergrund nicht als der Normalfall betrachtet wird und Lehrer*innen weiterhin damit überfordert zu sein scheinen. Der Unterricht im deutschen Schulsystem ist weitgehend national orientiert, wie im Unterrichtsfach Geschichte beispielweise, welche nur die deutsche Geschichte thematisiert.

Die Mehrsprachigkeit von Schüler*innen wird oft nicht mit einbezogen und vernachlässigt. Stattdessen könnte dies zum Vorteil genutzt werden und einen Teil des Unterrichts bilden. Uns wurde in der Grundschulzeit verboten andere Sprachen zu sprechen, da nur das Deutschsprechen erlaubt. Ich halte es nicht für richtig ein solches Verbot einzuführen. Es ist wichtig für Kinder, dass sie lernen Deutsch zu sprechen, jedoch sollte ihre Muttersprache keinesfalls verboten werden. Vielsprachigkeit sollte vielmehr als Vorteil statt Nachteil gesehen werden. Heterogenität und der Umgang damit sind deshalb sehr wichtig, weil dies nicht mehr als Sonderfall gesehen werden sollte. Hierzu gehört auch die Inklusion und SuS die Förderbedarf haben.

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Ich hätte mich näher und detaillierter für die Inklusion interessiert, da gefragt wurde, ob Inklusion wirklich alle meine. Inklusion kann gleichzeitig auch zu Exklusion führen und deshalb würde ich gerne mehr darüber hören. Ich finde den Begriff „Inklusion“ generell schwierig, da sie sehr schwer umzusetzen ist.

Des Weiteren finde ich Deutsch als Fremdsprache sehr wichtig, da es immer mehr Vorbereitungsklassen an Schulen gibt, die Schüler*innen mit Migrationshintergund auf den deutschsprachigen Unterricht vorbereiten. Ich würde gerne mehr über den Unterricht in solchen Vorbereitungsklassen erfahren, da ich zu meiner Schulzeit wenig davon mitbekommen habe. Außerdem würde ich gerne wissen, inwiefern diese SuS ein Teil der „normalen“ Klasse werden, nachdem sie ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Diese Umstände beeinflussen unter anderem auch die Notenvergabe, dass es keine gleichmäßigen Sprachkenntnisse innerhalb der Klasse gibt. Aus diesem Grund wäre es interessant zu wissen, inwiefern die Noten durch die mangelnden Deutschkenntnisse beeinflusst werden können.