26.01.2016

Prof. Dr. Heide Gerstenberger / Dr. Ulrich Welke
(Universität Bremen)

A World Apart. Zur Globalisierung der Seeschifffahrt

Seeschiffe sind nationale Hoheitsgebiete. Aufgrund der sogenannten Ausflaggung ist die Zugehörigkeit zu dem Staat, dessen Flagge ein Schiff führt, heute aber nur noch fiktiv. „Flags of Convenience“ (Billigflaggen) machen es möglich, dass Seeleute überall auf der Welt völlig legal zu möglichst billigen Löhnen geheuert werden. Deshalb arbeiten heute auf den allermeisten Schiffen der Welthandelsflotte international zusammengesetzte Mannschaften. Damit ist den Bräuchen, die Arbeit und Leben an Bord zur Zeit der nationalen Seefahrt bestimmt haben, der soziale Boden entzogen.

Seeleute müssen nicht nur die komplizierte Technik moderner Schiffe bewältigen, sie müssen es auch schaffen, unter immer neuen Bedingungen, „Frieden“ an Bord zu halten. Das ist umso schwieriger als eine der wichtigsten Entlastungen von der Enge des Bordlebens heute fehlt: Seeleute kommen während ihrer Reisen kaum noch an Land.

Heide Gerstenberger und Ulrich Welke sind mehrfach auf Schiffen mitgefahren.

 

Zur Werkzeugleiste springen