12.01.2016

Prof. Dr. Timo Heimerdinger
(Universität Innsbruck)

Achterlicher Wind für die Phantasie. Kulturelle Inszenierungen der Seemannsfigur

Die Seemannsfigur ist uns allen geläufig: in vielen Bereichen der populären Kultur begegnet sie uns, so etwa in Büchern und Filmen, in Liedern und Werbeanzeigen. Bilder von harten Männern mit wiegendem Gang, von exotischen Häfen oder von schwerem Wetter auf hoher See sind ebenso weit verbreitet wie das einer verschworenen Männergemeinschaft. Warum erfreuen sich diese Bilder – ganz unabhängig von ihrer lebensweltlichen Stimmigkeit – einer so großen Beliebtheit?

Im Vortrag wird zunächst der Frage nachgegangen, woher diese Vorstellungen eigentlich kommen. Es werden dazu zwei Kampagnen des 19. Jahrhunderts beleuchtet, die hierfür besonders wirkmächtig waren: die Werbekampagne beim Aufbau der deutschen evangelischen Seemannsmission und die kaiserliche Flottenpropaganda. Sie schufen wirkmächtige Bildikonen, die bis heute in unterschiedlichen kulturellen Kontexten nachwirken. Seemann, deine Heimat ist nicht nur das Meer, sondern auch die Phantasie der Landratten.

 

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