KW19 – Verwendungsmöglichkeiten des E-Book im bilingualen Geografieunterricht

Da ich letztes Semester ein eigenes interaktives E-Book für den bilingualen, englischen Geografieunterricht programmiert habe, möchte ich im Folgenden einige konkrete Beispiele dafür nennen, wie man dieses Medium methodisch vielfältig im Unterricht verwenden kann. Damit die Einbindung in den Unterricht gut funktioniert, sollten alle SuS über ein Tablet verfügen, auf dem sie das interaktive E-Book verwenden können. Das E-Book, von dem im Folgenden die Rede sein wird, ist für Apple-Geräte konzipiert und wurde mit dem Programm „iBooks Author“ programmiert.

  1. Eigene Wettervorhersage im E-Book erstellen und aufnehmen

Eine Möglichkeit, ein E-Book, in den Unterricht einzubinden, ist die Erstellung einer eigenen Wettervorhersage. Als Vorbereitung und Inspiration können sich die SuS zunächst einen im E-Book verlinkten Wetterbericht auf der Internetseite des British Council anhören und Verständnisaufgaben dazu bearbeiten. Daraufhin ist es die Aufgabe eine eigene Wettervorhersage für Großbritannien zu schreiben. Als Hilfestellung sind eine Wetterkarte von Großbritannien und eine Sammlung von Formulierungshilfen auf der Seite eingefügt. In dieser „Useful-phrases“-Box sind einige nützliche Sätze für einen Wetterbericht vorgegeben. Daraufhin nehmen die SuS ihren selbst verfassten Wetterbericht über eine Sprachrekorderapp (bei iPads „Recorder“) auf. Die Aufnahmen können dann im Unterricht gemeinsam angehört und ausgewertet werden.

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Durch diese Aufgabe werden die SuS besonders in ihren kommunikativen Kompetenzen gefördert.

  1. Das Land-See-Wind-System anhand des Sketchpads im E-Book darstellen

Mithilfe eines interaktiven E-Books lassen sich auch Kreisläufe gut veranschaulichen und erklären. An dieser Stelle soll das Land-/Seewindsystem als Kreislauf dienen.

Das Ziel ist es, den SuS die Entstehung von Winden am Beispiel des Land-/Seewindsystems zu vermitteln. Als Einführung dient eine Tonaufnahme, in der der tagsüber vorherrschende Seewind und der nachts wehende Landwind beschrieben und anhand von Windgeräuschen illustriert werden. Danach sollen sich die SuS den zugrundeliegenden Prozess anhand eines Textes und einer Abbildung erarbeiten. Darüber hinaus kann der Prozess auch über ein verlinktes Video im Internet betrachtet werden.

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Daraufhin ist es die Aufgabe der SuS, ein Schaubild zum Land-/Seewindsystem selbst zu zeichnen. Hierzu müssen die SuS nicht ihr Schulheft benutzen, sondern können ein in das E-Book integriertes Widget („Sketchpad“) benutzen, das es ihnen erlaubt eigene Zeichnungen anzufertigen. Die fertigen Zeichnungen können optional in das Internet, z.B. auf den Schulserver hochgeladen werden und sind somit für die Lehrkraft oder die gesamte Klasse betrachtbar.

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  1. Quiz im E-Book

Quizfragen eignen sich gut für den Einstieg in ein neues Thema oder  zur Überprüfung von Wissen.

Auch in E-Books für Apple-Geräte lassen sich interaktive Quiz-Fragen integrieren. Konkret wäre zum Einstieg in das Thema „Wetter und Klima“ ein Quiz zu Wettermessinstrumenten denkbar, in dem die SuS zunächst aufgefordert sind, den Wetterinstrumenten per Drag&Drop die passenden Begriffe zuzuordnen. In weiteren (Multiple-Choice-) Quizfragen beantworten die SuS Fragen zu der jeweiligen Funktion der Wetterinstrumente.

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Miniprojekt

Teilaufgabe 1: Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen als Schüler und auch aufgrund meiner Beobachtungen als Praktikant erwarte ich von den im Artikel vorgestellten Untersuchungen, dass diese die Dominanz des fragend-entwickelnden Unterrichtes bestätigen. Ich erwarte auch, dass die Lehrerdominanz empirisch bestätigt wird. Dennoch denke ich, dass die Untersuchungen eine Zunahme von Handlungsorientierung und Methodenvielfalt zeigen werden. Als Grund für den Fortbestand des lehrerdominierten Unterrichtes würde ich mir den geringeren Aufwand zur Unterrichtsvorbereitung vermuten.

Teilaufgabe 2: Insgesamt hat mich bei der Lektüre des Textes nicht viel überrascht, da ich auch in meinem aktuellen Praktikum erlebe, dass der Frontalunterricht bzw. fragend-entwickelnder Unterricht die mit Abstand dominanteste Form des Unterrichtes ist.

Überraschend war für mich die Erkenntnis, dass weibliche Lehrkräfte fast 20 % weniger frontal unterrichten als männliche. Darüber ist für mich eine interessante Erkenntnis, dass der Anteil des Frontalunterrichtes von der zeitlichen Taktung von Unterrichtsstunden abzuhängen scheint und so der Anteil von Frontalunterricht in Doppelstunden 14 % geringer ist als in Einzelstunden. In diesem Zusammenhang ist es positiv, dass in Bremen zunehmend in Doppelstunden unterrichtet wird und so einem Methodenmonismus bis zu einem gewissen Grad vorgebeugt wird.

Teilaufgabe 3:

Titel der empirischen Untersuchung:  Digitale Medien und  E-Learning – ein Beitrag zum Globalen Lernen im  Geographieunterricht?

Link: http://www.pedocs.de/volltexte/2013/6104/pdf/ZEP_3_2006_Schleicher_Digitale_Medien_ELearning.pdf

Kurze Inhaltsangabe: Der Artikel stellt den Mehrwert von digitalen Medien speziell für den Geografieunterricht heraus.  Insbesondere untersucht der Artikel, inwieweit E-Learning –Angebote den Geografieunterricht beim Globalen Lernen* unterstützen können.

Erste Gedanken: Besonders zur Differenzierung, z.B. Anpassung des Lernens an das individuelle Lerntempo des/der einzelnen Schülers/Schülerin, scheinen digitale Medien einen Mehrwert zu haben. Auch bei großen Klassen ist ein positiver Effekt feststellbar, da z.B. individuelle Rückmeldungen möglich sind.

*Globales Lernen beschreibt die Hinführung zur Fähigkeit, Probleme in einem weltweiten und ganzheitlichen Zusammenhang zu sehen und bezieht sich nicht auf einzelne Themenbereiche.

 

Teilaufgabe 4:

BeobachtungsbogenEng

BeobachtungsbogenGeo

 

Teilaufgabe 5:

  1. Beobachtungsbogen (Englisch, Thema: How to make a good mini-presentation)

In dieser Englischstunde ging es um die Vorbereitung einer Kurzpräsentation zu einem von den SuS ausgewählten Thema (z.B. Fußballspieler oder USA). Hierzu zeigte die Lehrerin zunächst anhand des  IWB, welches sie mit dem PC bediente, jeweils ein Beispiel für eine gute und eine mäßige Kurzpräsentation. Die Beispiele wurden per Audiodatei eingespielt und die Schüler/innen konnten gleichzeitig im Buch eine Tabelle mit Bewertungskriterien für die Präsentationen ausfüllen. In den letzten 15 min. hatten die Schüler/innen dann Zeit, ihre bereits in vorigen Stunden begonnene Kurzpräsentation in Gruppenarbeit zu Ende zu bringen.

2. Beobachtungsbogen (Geografie, Thema: Stadtgeografie – Entwicklung Bremens)

In der Stunde ging es im Rahmen des Oberthemas Stadtgeografie um die Entwicklung Bremens von einer kleinen Siedlung zur heutigen Großstadt. Zur Veranschaulichung dieser Entwicklung brachte der Lehrer 5 Karten mit, die verschiedene Entwicklungsstadien der Stadt zu verschiedenen Zeitpunkten zeigen (z.B. Bremen im 8. Jhd, Bremen während des 30-jährigen Krieges usw.).  Die Karten wurden nacheinander an die Tafel gehängt und vom Lehrer erklärt bzw. im FEG gemeinsam erarbeitet. In den letzten knapp 10 min. der Stunde wurden die Erkenntnisse an der Tafel gesichert.

 

Teilaufgabe 6:

Die Geografiestunde empfand ich als eher typisch, da hier ausschließlich der Lehrervortrag und das FEG zur Anwendung kamen. Ebenfalls typisch für den Geografieunterricht war der Einsatz von Karten, wobei dies nicht als Kritik zu verstehen ist. Die verwendeten Karten, die die Stadtentwicklung Bremens zeigten, waren sehr anschaulich und verdeutlichten die Ausführungen der Lehrkraft gut. Obwohl mir diese Art des Medieneinsatzes gut gefiel, hätte ich ggf. noch recherchiert, ob es eine Animation bzw. ein Video zur Stadtentwicklung Bremens im Netz gibt. Methodisch fand ich die Stunde verbesserungswürdig: So hätte man die SuS die verschiedenen Entwicklungsstadien auch selbst in Gruppenarbeit erarbeiten und sich dann gegenseitig vorstellen lassen können, anstatt ihnen die Inhalte im FEG und per Lehrervortrag zu vermitteln.

Die Englischstunde habe ich als eher untypisch wahrgenommen, da hier vier verschiedene Medien (Schulbuch, IWB, PC, Audio) zum Einsatz kamen und die Stunde daher sehr abwechslungsreich gestaltet war. Vor der Benutzung des IWB ging zwar etwas Zeit verloren, da dieses sich nicht sofort hochfahren ließ, aber ansonsten traten keine Probleme beim Medieneinsatz auf. Am Ende der Stunde konnten die SuS für ihre Kurzpräsentationen dann noch selbst den PC benutzen. Problematisch war hier nur, dass nur ein PC zur Verfügung stand und so nicht jede Gruppe an den PC konnte. Das Aufsuchen des Computerraums wäre zeitlich allerdings nicht mehr realisierbar gewesen.