Dr. Christoph Kulgemeyer – Sprachliche Heterogenität

Es lassen sich im Umgang mit Heterogenität über verschiedene Maßnahmen diskutieren. Bei so einer Diskussion würde ich zunächst würde ich als Hauptargument äußern, dass man einmal die äußere und die innere Differenzierung um Umgang mit Heterogenität unterscheiden kann.

Die äußere Differenzierung beschreibt die methodischen und organisatorischen Maßnahmen, um die Schüler in möglichst homogene Gruppen einzuteilen. Dazu gehören zum Beispiel Zusatzangebote für besonders starke Schüler oder Begabtenkurse, in denen Schüler gleicher Lernniveaus zusammen unterrichtet werden. So können sie zusammen verschiedene Denkanstöße  antreiben und so maximiert sich auch der Lernerfolg.

Bei der inneren Differenzierung hingegen stehen die Maßnahmen zur Differenzierung im Unterricht im Fokus, wie zum Beispiel Zusatzaufgaben für leistungsstärkere Schüler und mehr Lernzeit für schwächere Schüler.
Um dies nochmal genau zu verdeutlichen kann man die empirisch überprüften Fakten anbringen, dass leistungsstärkere Schüler tendenziell in homogenen Gruppen erfolgreicher lernen und leistungsschwächere Schüler besser in heterogenen Gruppen arbeiten.

Aus meiner eigenen Erfahrung damals in meiner Schulzeit war es für mich sehr hilfreich, wenn neue Themen erarbeitet wurden oder sehr schwere Aufgabenstellungen gegeben waren. Meiner Ansicht nach kann man in einer Gruppe verschiedene Gedankenströme zusammenbringen und sich gegeneinander ergänzen. Der Lernprozess kann noch viel effektiver gestaltet werden, wenn die Lehrkraft die einzelnen Gruppen unterstützt und beratend und auch moderierend zur Seite steht. Gerade in jüngerem Alter benötigen Schüler Unterstützung bei offenen Fragestellungen, die die Lehrkraft geben muss.

In meinem Fach Physik lassen sich sehr gut gestufte Lernhilfen einsetzen. Man kann ein neues Thema in den Unterricht einführen, indem die Schüler für 10 Minuten ein Brainstorming machen und alles zum Thema sammeln, was ihnen dazu einfällt bzw. wie sie mit dem Thema im Alltag in Beziehung stehen. Die Gedanken werden dann auf einer Mind Map aufgetragen. Um tiefer in die Thematik einzusteigen, werden Schüler in Gruppen aufgeteilt, wo einzelne Teilgebiete des Themas ausgearbeitet werden und anschließend vor der Klasse präsentiert. Was auch noch sehr gut zum Lernerfolg beiträgt ist, dass die Schüler eigene Aufgaben erstellen, was nochmal den Lernprozess stark antreibt und somit die Schüler nach der jeweiligen Präsentation auf ihr Wissen getestet werden.

Der Kollegin würde ich teilweise zustimmen. Leistungsstarke Schüler haben öfters Nachteile durch die Zusammenarbeit mit leistungsschwächeren Schülern, weil es öfters der Fall ist, dass der Schlauste in der Gruppe die schwerste Arbeit macht, wobei die leistungsschwachen Schüler leichte Aufgaben übernehmen, sie bleiben in ihrer Komfortzone und dies trägt nicht zum Lernerfolg bei. was viel besser wäre, ist, dass jeder Schüler in einer Gruppe das selben Mindset sowie Skillset hat, dies führt dazu dass jeder Schüler wirklich mitarbeitet und es keine großen Differenzen gibt in der Aufteilung der Aufgaben im Bezug auf den Schwierigkeitsgrad. Leistungsschwache Schüler haben keine Entschuldigung, nicht leistungsstärker in der Gruppe mitzuarbeiten, nur weil sie das Thema nicht verstehen. Eine Lösung wäre die selbstständige Vorbereitung des Themas vor der Gruppenarbeit, sodass jeder Schüler mit den gleichen Voraussetzungen in der Gruppe arbeitet.

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