What’s the Difference

Was eine gute Fremdsprachenlehrkraft in meiner Schulzeit mitbringen musste

In meiner eigenen Schulzeit gehörte der Englischunterricht in fast jeder Jahrgangsstufe zu meinem Lieblingsunterricht. Soweit ich das beurteilen kann, hatte ich eigentlich ausschließlich kompetente Englischlehrer*innen. Möglicherweise habe ich dies auch nur so empfunden, weil mir das Lernen Englisch und Fremdsprachen recht leichtgefallen ist.

Eine Fähigkeit die ab der 7. Klasse jede*r meiner Englischlehrer*innen hatte und dass ich auch für ein Kriterium erfolgreichen Englischunterrichts halte, ist das konsequente „english only“, während der Unterrichtsstunde. Auch das Fragen nach Vokabeln, oder ab und zu endstehende Privatgespräche mussten auf Englisch gestellt bzw. geführt werden. Fragen auf Deutsch wurden nicht beantwortet, bis sie auf Englisch gestellt wurden. Eine Ausnahme dieser Regelung waren Fragen und Themen, die nicht den Unterricht betrafen, oder rein organisatorische Angelegenheiten. Eine weitere Fähigkeit die ein*e gute*r Englischlehrer*in haben sollte, ist eine gute Balance zwischen Lesen, Sprechen und Hören der Sprache zu finden. Die Lehrkraft sollte also vielseitige Aufgaben stellen können, die im Idealfall sogar mehr als einen der Kompetenzbereiche miteinander verbinden.

Alles in Allem sollte ein*e Englischlehrer*in wie eigentlich alle Lehrer*innen anderer Fächer wissen, auf welchem Stand die SuS in der Sprache, bzw. in dem Fach sind, um so zu versuchen, auf individueller Ebene zu fördern. Eine der Altersstufe gerechte Mischung von Grammatik und Anwendung der Sprache ist essenziell.

 

Was für den Englischunterricht der Zukunft wichtig ist

Mein „Englischunterricht der Zukunft“ würde nicht sehr viel anders aussehen, als er in meiner Schulzeit der Fall war. Ein Kriterium für den Aufbau des Unterrichts wäre die Altersstufe der SuS. In den jüngeren Klassenstufen, in welchen Englisch den Schüler*innen noch relativ fremd ist, wird zunächst die Anwendung der Sprache wichtig, kombiniert mit grammatischen Grundlagen. In dieser Zeit ist es sehr wichtig richtig mit Fehlern der Schüler*innen umzugehen und diese aufzuarbeiten, damit die SuS nicht frustriert werden und die Motivation die Sprache zu lernen nicht schwindet. Als eine mögliche Reaktion auf Leistungsheterogenität im Englischunterricht wäre das Einführen von „[Intelligent] computer-assisted language lerning“ ([I]CALL). Hier können Schüler und Schülerinnen an ihren individuellen Schwächen arbeiten und grammatische sowie sprachliche Probleme erkennen. Das Ziel in den jüngeren Jahrgängen ist zunächst nicht die perfekte Beherrschung der Sprache und das Verwenden fehlerfreier Grammatik, sondern vielmehr den SuS das Sprechen und Verstehen von Englisch näherzubringen und nach und nach Satzbau, Zeiten und andere grammatische Strukturen einzuführen und zu festigen. Dabei wäre es jedoch ungünstig, wenn sich bei Schüler*innen falsche Grammatik einbrennt und Probleme nicht identifiziert werden können. Um dem entgegenzuwirken wird regelmäßig mit [I]CALL gearbeitet.

In späteren Jahrgängen werden dann immer komplexere grammatische Strukturen eingeführt, Sprachen miteinander verglichen und mithilfe der sprachlichen Kenntnisse abstraktere Themen und Inhalte bearbeitet. Zudem soll den Schüler*innen ein fakultativer Schüleraustausch mit zum Beispiel eines/ einer Schüler*in einer Englischen Schule ermöglicht werden, um die alltagsnahe Anwendung der Sprache zu erleben.

 

Welche Rahmenbedingungen geändert werden müssten

Um einen solchen Englischunterricht zu ermöglichen müssten Klassengröße, Lehrkräfte pro Klasse, Anzahl der Stunden etc. entsprechend angepasst werden. Zudem muss die Lehrkraft genug Zeit haben um sich den Problemen der Schüler*innen zu widmen und den Unterricht abwechslungsreich, praxisnah und interessant zu gestalten. Außerdem müssen für ein [I]CALL-System die entsprechenden technischen Gegebenheiten vorhanden sein. Es müsste insgesamt mehr Geld in den Englischunterricht fließen, um u.A. jeder Schülerin und jedem Schüler einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen.

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