Meint Inklusion wirklich alle?

Warum Inklusion nicht gleich Inklusion ist

Der für mich zentrale Aspekt der Vorlesung ist die Auffächerung des Inklusionsbegriffs in die einzelnen Zwischenschritte. Dabei erscheint mir vor allem der letzte Schritt, also die Überwindung des Inklusionsbegriffs als sehr wichtig. Solange von Inklusion gesprochen wird, oder sie in irgendeiner Form behandelt wird, kann man nicht von abgeschlossener Inklusion sprechen. Des Weiteren halte ich das Thema der „inkludierenden Exklusion“ für einen zentralen Punkt der Vorlesung. Ich habe davor nie genau darüber nachgedacht, sondern derartige Maßnahmen einfach als Inklusion abgestempelt. Dabei gibt es einen extremen Widerspruch bei der Inklusion von SuS mit Förderbedarf, durch zum Beispiel Sonderlehrer*innen oder Sonderlehrpläne, welche die SuS wieder von „normalen“ Schülern unterscheidet.

 

Warum Inklusion noch Verbesserungsbedarf hat

  1. Auf der von mir besuchten kooperativen Gesamtschule wurden ab dem dritten Jahrgang nach mir, die fünften und sechsten Klassen zu Inklusionsklassen gemacht, in denen SuS aller Schulzweige und Schüler mit besonderem Förderbedarf gemeinsam unterrichtet wurden. Es gab Jedoch auch hier Sonderpädagogen und Sonderpädagoginnen, die sich neben den Klassenlehrern und Klassenlehrerinnen um eben genau diese SuS gekümmert haben. Auch die Klasse die ausschließlich aus SuS mit Trisomie 21 bestand, ist ein weiteres Beispiel für inkludierende Exklusion. Die Sonderschule wurde zwar aufgelöst und deren ehemalige Schüler*innen sind an unsere Schule gekommen, jedoch haben sie immer einen gewissen Grad an Sonderbehandlung erfahren, wodurch sie immer irgendwie in irgendeine Schublade gesteckt wurden.
  2. Ich habe, bis auf meine eigene Schulzeit, bisher keinerlei Praxiserfahrungen an Schulen sammeln können und habe dementsprechend nicht viele Meinungen aufgreifen können. Die allgemeine Einstellung zu Inklusion würde ich aber eher als positiv beschreiben. Die Schule hat sich Inklusion als Ziel gesetzt und es wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. An vielen stellen jedoch, fehlt es zum Beispiel an Barrierefreiheit für unter anderem Rollstuhlfahrende. Es gibt einige Rampen und auch einen Fahrstuhl. Trotzdem sind einige Räume für SuS die im Rollstuhl sitzen nicht erreichbar, weshalb sie nur in einer begrenzten Anzahl an Räumen unterrichtet werden können. Ich persönlich halte Inklusion für sehr wichtig. Vor allem jedoch ist das Wohlbefinden aller Schüler und Schülerinnen von zentraler Bedeutung. Zudem halte ich Sonderschulen nicht für eine Schlechte Idee. Manche Schüler*innen gehen gerne auf Sonderschulen, weil sie sich dort wohl fühlen und eine stärkere individuelle Förderung möglich ist. Ich denke das größte Problem an Sonderschulen ist die Vorbereitung auf das Berufsleben, weil ich glaube, dass SuS mit zum Beispiel einer Behinderung viele Möglichkeiten verwehrt bleiben, nur weil sie einen Sonderschulabschluss haben.
  3. Die größte Chance von Inklusion sehe ich darin, Toleranz gegenüber allen Menschen zu entwickeln und allen SuS ein breites Feld an Karrieremöglichkeiten zu bieten und zugänglich zu machen. Die größte Herausforderung ist dabei meiner Meinung nach der Vereinbarung von Inklusion mit den Fördermöglichkeiten, also wie man quasi dem Phänomen der inkludierenden Exklusion entgegenwirken kann, bzw. wie man damit umgehen kann.

 

Was bei Schülern und Schülerinnen beobachtet werden kann

Eine mögliche Beobachtungsaufgabe wäre:

Beobachten sie, ob sich Schüler und Schülerinnen mit besonderem Förderbedarf in den Klassen und im Unterricht beteiligen und integriert wirken und ob sie von anderen SuS als gleichwertige Mitschüler*in behandelt werden.

 

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