Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

Warum Individualisierung von Unterricht neue Einblicke in den Lehrerberuf bietet

Die Perspektive der Individualisierung des Unterrichts war mir zunächst komplett fremd, da ich in meiner Schulzeit nur auf die „traditionelle“, homogene Weise im Klassengespräch unterrichtet wurde. Wochenpläne gab es hier und da zwar auch mal, diese waren aber nicht individualisiert, sondern einheitlich und für die ganze Klasse konzipiert.
Ich habe den Eindruck bekommen, dass vor allem im Hinblick auf Heterogenisierung, die Individualisierung eine mögliche Strategie ist, um damit umzugehen. Gleichzeitig bietet es den Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit, neben dem Unterrichtsstoff, das Strukturieren und das eigenständige Einteilen der Arbeitszeit zu erlernen. Des Weiteren ist es dem Lehrkörper besser möglich, Schwierigkeiten und Problemfelder der Schüler und Schülerinnen besser zu erkennen und dementsprechend zu reagieren. Wenn sich beispielsweise Schüler im frontalen Unterricht nicht beteiligt, ist es schwierig für den Lehrenden oder die Lehrende mögliche Ursachen zu identifizieren.
Gleichzeitig ist die Individualisierung durch zum Beispiel freien Unterricht mit bestimmten Problemen verbunden, die auftreten können. Soziale Konflikte, Verschwendung von Arbeitszeit, oder eine ungleiche Aufteilung der Aufmerksamkeit des Lehrers/ der Lehrerin auf bestimmte Schüler, kann zu Frustration und Demotivation führen.

 

Warum es wichtig ist auch kritisch zu reflektieren

Eine (kritische) Sichtweise ist in jeder, auch außerschulischen Situationen ratsam, um die Weiterentwicklung zu fördern, Probleme zu identifizieren und Lösungswege zu finden. Zudem entwickelt sich dabei eigene Fähigkeiten weiter, die speziell im Umgang mit Leistungsheterogenität und der Gestaltung des Unterrichts gefordert werden. Das Beobachten, Reflektieren und Handeln wird durch eben diese kritische Sichtweise geprägt und gefördert. Sie ist also sowohl für sich selbst als auch für die (weiter-)Entwicklung von Unterrichtsformen notwendig.

 

Welche Fragen sich mir stellen

Mir haben sich folgende mögliche Fragestellungen zur Beobachtung im Unterricht aufgetan:
– Sind die Schüler*innen engagiert und arbeiten während des freien Lernens  konzentriert, oder unterhalten sie sich nur?
– Gibt es Schüler*innen, die nicht gut mit der offenen Lernumgebung zurechtkommen?
– Was passiert, wenn gleichzeitig mehrere Schüler nicht weiterwissen?
– Fühlen sich Schüler sichtlich benachteiligt durch zum Beispiel weniger   Aufmerksamkeit des Lehrers/ der Lehrerin?

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