Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

Warum äußere und innere Differenzierung nicht die Lösung für Leistungsheterogenität ist

Es werden drei Strategien zum Umgang mit Leistungsheterogenität angeführt, von denen zwei auf der Fachbereichskonferenz diskutiert werden.

Die erste ist die äußere Differenzierung, in welcher man zum Beispiel durch Zusatzangebote und Niveaukurse mit der Leistungsheterogenität umgehen will. Ergebnisse empirischer Studien zeigen jedoch, dass durch eine Aufteilung der Klassen nach ihrem Leistungsniveau, nur die leistungsstarken Schüler*innen dadurch profitieren. Doch auch dieser Profit ist nur sehr gering. Dagegen hat es für Leistungsschwache einen sehr negativen Effekt. Insgesamt sind leistungsstarke Kurse gewinnbringend für alle Schüler*innen, wobei dieser Gewinn eher unwesentlich ausfällt.

Bei der zweiten Strategie bezieht man sich auf die innere Leistungsunterscheidung, der Binnendifferenzierung. Hierbei wird die Lernumgebung auf unterschiedliche Lern- und Leistungsniveaus angepasst. Dies geschieht in der Regel durch Zusatzaufgaben, mehr Lernzeit und unterschiedlichen Aufgabenschwierigkeiten. Studien zeigen, dass hierbei der Effekt für die Leistungsstarken deutlich größer zu sein scheint, als bei den Leistungsschwachen. Problematisch ist auch, dass durch die Differenzierung wertvolle Unterrichtszeit verloren geht. Es wurde jedoch festgestellt, dass auf der nichtkognitiven Ebene, die Binnendifferenzierung einige positive Effekte hat.

 

Warum Abwechslung auch im Unterricht besser sind als Eintönigkeit

Da ich den Gymnasialzweig einer kooperativen Gesamtschule besucht habe und Fächer wie Musik und Sport teils mit Schüler*innen der Realschule zusammen hatte, wurde sehr unterschiedlich mit Leistungsdifferenzen umgegangen. Im normalen Unterricht in der Klassengemeinschaft wurden für Referate und Gruppenarbeiten zum Teil Leistungsheterogene Gruppen von der Lehrkraft eingeteilt. Es wurden aber auch oft durch ein Losverfahren oder Sitzordnung Gruppen festgelegt. Das der Lehrkörper leistungshomogene Gruppen zusammengestellt hat, ist eher selten vorgekommen. Die Ergebnisse der empirischen Studien spiegeln zum großen Teil das wieder, was ich in der Schulzeit erlebt habe. In leistungsheterogenen Gruppen haben vor allem in den unteren Jahrgängen viele leistungsstarke Schüler*innen die Motivation verloren, wobei sich die leistungsschwächeren Schüler*innen besser konzentrieren konnten. Es kam jedoch auch vor, dass sich die Leistungsschwächeren von den Leistungsstärkeren mitziehen lassen haben, oder gar nicht hinterher kamen, weil sie die Aufgabenstellung nicht verstanden haben. Bei Einzelarbeiten wurden oft Zusatzaufgaben für diejenigen angeboten, die bereits alle anderen Aufgaben erledigt haben, weil sie ein höheres Arbeits- und Lerntempo hatten. Am wirkungsvollsten war es denke ich, wenn das Unterrichtsmuster abwechslungsreich gestaltet wurde. Dies war natürlich von Lehrkraft zu Lehrkraft unterschiedlich, jedoch hat sich auch im Klassendurchschnitt gezeigt, dass ein heterogenes Unterrichtsmuster für alle Schüler*innen einen positiven Effekt hatte.

 

Warum Lernhilfen Teil eines erfolgreichen Unterrichts sind

Aufgabe: Erstelle eine Mindmap, welche deinen Mitschülern und Mitschülerinnen eine Übersicht über den Sachtext geben soll.

Dazu würde ich folgende Lernhilfen geben:

·        Lies den Text zunächst aufmerksam durch

·        Markiere einzelne, wichtige Wörter

·        Schlagt Fremdwörter nach und erklärt euch diese gegenseitig in euren eigenen Worten

·        Mache dir Stichpunkte

·        Stelle dir vor der Text wäre ein Kleiderschrank. Welche Begriffe und Themen würdest du zusammen in eine Schublade stecken?

·        Finde Überschriften für diese „Schubladen“

Anhand der verschiedenen Mindmaps kann man erkennen, welche Themen des Textes sie für wichtig empfunden haben und ob sie Inhalte ähnlich strukturiert haben.

 

Warum ein Schulwechsel nicht die Motivation fördert

Natürlich gibt es leistungsschwächere Schüler*innen die sich vielleicht überfordert fühlen, wenn sie zum Beispiel nicht so schnell sind wie ihre Mitschüler*innen. Diese verlieren dann vielleicht ihre Motivation, oder trauen sich nicht mehr sich zu beteiligen. Meiner Meinung nach ist dann am wichtigsten, dass Lehrkräfte über ihren Unterricht reflektieren und ihn womöglich zu überarbeiten um leistungsschwächere Schüler*innen zu motivieren und zu fördern. Es ist klar, dass man auch hier nicht pauschalisieren darf, da jeder anders reagiert. Aber eine gute Tiefenstruktur des Unterrichts, die für alle Schüler*innen Vorteile hat, ist denke ich der bessere Ansatz als jemanden mit zum Beispiel Lernschwierigkeiten allein zu lassen, oder ihm/ihr einen Schulwechsel vorzuschlagen.

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