Sehr geehrte/r Frau/Herr …
„vielen Dank für Ihre Bewerbung.
Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass wir Sie bei der Besetzung der Stelle nicht berücksichtigen können. Wir bedauern, dass wir Ihnen keinen günstigeren Bescheid geben können und bedanken uns für das unserem Hause entgegengebrachte Interesse.“
So oder so ähnlich könnte es ausgehen, wenn potentielle Arbeitgeber das Internet nach einem Bewerber befragen. Daher haben Mira, Jenny und ich uns dazu entschieden, Informationen über einander einzuholen und mal zu schauen, wie vernichtend unsere Internetauftritte sind. Da wir aus Sicht eines potentiellen Arbeitgebers handeln, haben wir uns darauf geeinigt, die Dinge objektiv zu recherchieren, also auch mal im nicht eingeloggten Zustand bei Facebook herumzuschnüffeln, da wir mit unseren potentiellen Arbeitgebern wohl kaum befreundet sein werden.
Etwas mulmig bei dem Gedanken, was die anderen über mich herausfinden könnten, welche Jugensünden vielleicht verewigt wurden und was vielleicht auch über mich gepostet wurde, machte ich mich an die Arbeit, genau diese Dinge über Mira zu erfahren.
Tja, was soll ich sagen: Namen eingegeben und an erster Stelle erschien natürlich Facebook. Profilbild war zu sehen, ein paar kleine Stichpunkte, was ihr gefällt, ansonsten nichts. Ich müsste mich erst mit ihr befreunden. Es war also nichts schlimmes dabei. Auch das Bild war überaus repräsentabel. Ok, weiter gegoogelt. Hier konnte man ein paar Dinge über ihr Dasein an der Uni erfahren, welche Fächer sie studiert. Nun gut, das dürfte in der Bewerbung angegeben sein, also auch nichts aufregendes. Ansonsten konnte man ihre Schullaufbahn begutachten. Naja, steht auch in ihrer Bewerbung. Kurz und knapp: Ich habe nichts über sie gefunden, was nicht auch in der Bewerbung stünde, nicht einmal ein Hobby. Ergebnis: Eingestellt!
Etwas Angst hatte ich ja noch vor dem, was mich betreffen könnte. Aber da bin wohl auch ich mit einem blauen Auge davon gekommen. Mich konnte man im Netz vorranging mit meinem Sport in Zusammenhang bringen. Ob nun als Spieler oder Trainer. Nicht unbedingt Eigenschaften, die einen Arbeitgeber abschrecken würden. Selbst Verletzungsausfälle kamen nicht zum Vorschein, die vielleicht einen Arbeitgeber davon abhalten könnten, mich einzustellen, weil die Gefahr des zu häufigen Fehlens zu groß wären. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst recht vorsichtig bin, mit Dingen, die ich poste, teile oder kommentiere (vor allem bei Facebook), da ich von dieser Problematik weiß. Auch meine Privatsphäreeinstellungen sind angepasst. Ich veröffentliche kaum Bilder von mir und wenn ich das mache, dann mit Sicherheit keine Partybilder. Auch politisch kotz ich mich nicht im Netz aus, denn das sollte einfach geheim bleiben. Sonst bräuchten wir in Deutschland auch keine Geheimwahlen mehr durchzuführen.
Aber: Man hat nunmal nicht immer alles im Blick, was vielleicht andere über einen ins Netz stellen. Auch wenn ich keine Bilder von der letzten Party poste, tut es vielleicht ein Freund und verlinkt mich darauf (wobei ich bei Facebook eingestellt habe, dass ich das erst genehmigen muss).
Fazit: In unserer Runde ist keine negativ aufgefallen, aber man sollte immer mal selber seinen Namen im Netz überprüfen, damit es kein böses Erwachen gibt.
Juli 7th, 2014 at 16:12
Hi,
ich mache es ähnlich wie du. Ich bin auch sehr vorsichtig mit dem posten von Daten, vor allem Fotos. Ich bin aber auch gar nicht erst bei Facebook- brauche das irgendwie nicht. Aber wenn man die Datenschutz-Einstellungen richtig nutzt (was viele ja leider zu wenig tun) geht das ja auch mit den sozialen Netzwerken. Ich habe zwar einen Google-Account und somit auch (leider) Google+, aber diesen Nutze ich praktisch nicht und dort kann man (hoffentlich) nichts über mich sehen. Ich bin auch mal auf die Suche nach mir gespannt.
Gruß!
August 10th, 2014 at 3:35
[…] nicht viel herausgefunden – ihren wunderbar kurzweilig verfassten Text findet ihr hier […]