Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht

  1. Erläutern Sie zentrale Aspekte, die in begegnungspädagogischen Settings zu bedenken bzw. zu problematisieren sind.
  2. Denken Sie an Ihren eigenen Religions- oder Ethikunterricht zurück und diskutieren Sie Beispiele für  die von Ihnen unter 1. benannten Aspekte (z.B. Besuch von Religionsvertreter*innen im Unterricht).
  3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika, mit der sie gezielt den Umgang mit religiöser Pluralität beobachten. Können Sie unterschiedliche Umgangsformen oder Argumentationsstrategien feststellen (z.B. Neutralität, bewusste oder unbewusste Privilegierung bestimmter Gruppen…)?
  4. Benennen und reflektieren Sie Herausforderungen, wie im Schulbetrieb religiöser Pluralismus zum Tragen kommen soll/ kann/ darf (z.B. Gebetsräume, Tragen von Kopftüchern oder anderen religiösen Symbolen, Rücksicht auf Speisevorschriften in der Mensa, Umgang mit religiösen Feiertagen…). (optional)

 

In der sechsten Ringvorlesung im Seminar „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ wurde der Umgang mit den verschiedenen Religionen im Unterricht und die daraus folgenden Probleme thematisiert. Weil das Thema Flüchtlingspolitik sehr aktuell ist und viele Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund haben, ist religiöse Pluralität in der Schule nichts Seltenes mehr. Da in einer Klasse nicht mehr nur das Christentum, sondern verschiedene Religionszugehörigkeiten zu finden sind, bedeutet das interreligiöse Konfliktpotenzial unter den Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften. Jedoch bildet es ebenso die Grundlage für Lernanlässe für die ein passender Umgang gefunden werden muss. Dazu gab es zwei Beispiele. Einmal ein interkulturelles Frühstück, zu dem jedes Kind eine Speise, die für seine Kultur bekannt ist mitbringen sollte und als zweites Beispiel hatten wir das weihnachtliche Liedersingen in der Schulzeit. Bei dem ersten Beispiel bestand das Problem der hohen Erwartungen von außen eine repräsentative Speise zu finden sowie, dass es nicht das eine Gericht gibt, was eine Kultur oder Religion ausmacht. Dadurch werden alle Menschen einer Religion und die Religion selbst vereinheitlicht, obwohl diese individuell und facettenreich sind. Das zweite Beispiel bezieht sich auf das Singen von christlichen Weihnachtsliedern mit denen sich einige Schülerinnen und Schüler nicht identifizieren können. Da wäre eine Problemlösung diese Weihnachtsfeier freiwillig am Nachmittag stattfinden zu lassen und dafür Lieder zu wählen, die nicht sofort mit dem Christentum in Verbindung gebracht werden.

In meiner eigenen Schulzeit fand ich das gemeinsame Liedersingen in der Vorweihnachtszeit während des Unterrichts nicht gut, Ich konnte mich ebenfalls nicht mit den Liedern identifizieren und habe mich nicht wohl gefühlt, wenn alle um mich herum Texte sangen, die für mich zum Teil überhaupt keinen Sinn ergaben haben. Bei den gemeinsamen Frühstücken hingegen, hatte ich nie ein schlechtes Gefühl. Ich vermute, dass jedes Kind lieber isst und über verschiedenes Essen redet, als am normalen Unterricht teilzunehmen. Ebenso bietet es eine gute Chance sich untereinander besser kennenzulernen, was den Klassenzusammenhalt stärken kann.

Während meines kommenden Praktikums möchte ich in der Schule darauf achten, wie die Lehrer mit den verschiedenen Religionen während des Unterrichts umgehen, ob manche Lehrer die unterschiedlichen Religionen einfach ignorieren, Kinder vielleicht sogar deswegen anders behandeln und wie Schülerinnen und Schüler untereinander damit umgehen.

Einen Kommentar schreiben

Zur Werkzeugleiste springen