Die Heterogenität an den Schulen zeigt sich an der Individualität der SchülerInnen einer Schule. Leistungsunterschiede der Schüler, Motivation, Biografie als auch Herkunft bilden Faktoren und Identifizierungsmerkmale der Heterogenität.
Die Institution Schule hat die Aufgabe gemäß des AGG keinerlei Unterschied zwischen den SchülerInnen vorzunehmen, sei es auf Grund der ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Das Land Bremen hat eine besondere Stellung hierbei, denn 2009 wurde im Bremischen Schulgesetztes die Entwicklung der Schulen in ein Inklusions -System vorgesehen. Diese Inklusion soll abseits sämtlicher äußerlich bewertbaren Maßstäben durchgeführt werden.
Es kann die Annahme entstehen, dass Ungleichheit an Schulen durch Heterogenität entstünde. Vielmehr ist ein inadäquater Umgang mit Heterogenität der Grund, welcher die Folge einer Ungleichheit mit sich bringt. In dem Konzepte wie Inklusionsklassen etabliert werden, dennoch zeitgleich I-Klassen einberufen werden, um leitungsstärkere SchülerInnen zu fördern, findet erneut eine Klassifizierung zwischen den SchülerInnen statt. Diese Maßnahmen wirken entgegen den angestrebten Ideal einer Inklusion, beidem SchülerInnen abseits jeglicher diskriminierender Kriterien unterrichtet werden können. Mit solchen Maßnahmen verhalten sich deutsche Schulen unangemessenen gegenüber der vorherrschenden Heterogenität an den hiesigen Bildungsinstituten und fördern Ungleichheit.
Jedoch gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten auf “kleiner Ebene“, einen angemessene Umgang mit einer heterogenen Schulklassen im Unterricht zu gewährleisten. Eine Differenzierung des Unterrichtsinhaltes, als auch ein bewusstes hervorheben der eigenen Kapazitäten des/der SchülerIn werden hierfür gefordert. Die SchülerInnen müssen im Vorfeld (ideal Anfang des neuen Schuljahres) selbst für sich entscheiden, wieviel sie von den erforderten Lerninhalten erbringen können. Hierbei ist eine professionelle Einschätzung auch durch die Lehrkraft unabdingbar. Der/Die SchülerIn darf nicht das Gefühl einer Ungleichheit seiner/ihrer Leistungsstärken erfahren, denn dies könnte zu einen geschwächtem oder auch unterschätzen Selbstbild führen. Darüberhinaus soll auch die Differenzierung des Unterrichtes eine gezielte Forderungen als auch Förderungen des Potentials des/der SchülerInnen garantiert werden. Durch die Individualisierung des Lerninhaltes, kann auf SchülerInnen aus Bildungsinstitution fernen Haushalten gezielter eingegangen werden ohne, dass ein Gefühl der Ungleichheit durch klassifizierende Namen (I-Klasse) stattfindet. SchülerInnen jeder Leistungsstärke können an einem Ort eine produktive Lernatmosphäre bilden.
Inadäquate Umgangsformen mit Heterogenität sind als verantwortliche Triebkräfte von Ungleichheit klar identifizierbar. Wie in deinem Beitrag hervorgehoben, sind dabei insbesondere Kategorisierungen, wie die Einteilung der Schülerschaft in „leistungsschwache“ und „leitungsstarke“ Schüler vor dem Hintergrund des angestrebten Ideals von Chancengleichheit und Inklusion nicht zielführend.
Das deutsche Schulsystem vollzieht aber genau jene Einteilung unter entsprechend diskriminierenden Gesichtspunkten, welche letztendlich konstitutiv für den unzureichenden Umgang mit Heterogenität sind.
Daher sollten, wie in deinem Beitrag erwähnt, präventiv zu Beginn eines jeden Schuljahres der aktuelle Wissensstand, die individuellen Neigungen und Schwächen durch die Lehrkraft festgestellt werden.
In diesem Kontext kann ich mich bestens an eine_n MitschülerIn, welche/r gerade das Schuljahr wiederholte, zurück erinnern. Die entsprechende Lehrkraft ließ ihn/sie bei der Vergabe von Referatsthemen bewusst außen vor, ihm/ihr wurde das als das Schwerste titulierte Thema vergeben, da die Inhalte laut Aussage der Lehrkraft ja bereits aus dem vergangenen Schuljahr bekannt sein mussten.
Genau diese Situation blieb mir bis heute im Gedächtnis und ist ein maßgeblicher Grund dafür, dass ich in zukünftigen Praktika mit aller mir zustehenden Macht versuchen werde, so gut wie nur möglich individuell auf jedes einzelne Mitglied der Schülerschaft einzugehen.