Dritte Aufgabe KW19

Das Blog-System scheint ein geeignetes digitales Werkzeug für den Deutschunterricht zu sein. Demnach wäre beispielsweise seine Anwendung zusammen mit einem Lesetagebuch besonders hilfreich. Die Schüler*innen hätten hierbei die Möglichkeit eigenständig einen Blog zu erstellen und dort die gestellten Aufgaben zu bearbeiten. Das Verlinken mit der Gruppe, in der alle Mitschüler*innen vertreten sind, führt dazu, dass Beiträge gelesen und kommentiert werden können. Viele Schulen haben mittlerweile ein E-Board, Computer und Beamer in der Klasse, wodurch ein direktes Zugreifen auf einzelne Beiträge im Unterricht möglich wäre. Die Lehrperson sollte die Möglichkeit haben auch auf die „privaten“ Blogs der Schüler*innen zuzugreifen, um beispielsweise Hausaufgaben zu überprüfen und damit Zeit im Unterricht zu sparen sowie, um das Lesetagebuch bewerten zu können. Nicht jeder Beitrag sollte in der Gruppe geteilt werden. Dies ist vor allem abhängig von der zu behandelnden Lektüre und den damit verbundenen Aufgabenstellungen. In meinem Deutschunterricht wurde der Jugendroman „Nichts. Was im Leben wichtig ist.“ von Janne Teller behandelt. Eine Aufgabe lautete „Hinein in den Text.“ Die Schüler*innen hatten die Möglichkeit in eine Szene einzugreifen. Die Auswahl der Szenen beschränkte sich jedoch auf besonders brutale, die zuvor in einem literarischen Unterrichtsgespräch ausführlich behandelt worden waren. Die verfassten Texte waren hierbei sehr privat und es war den Schüler*innen freigestellt, ob sie diese vor der Klasse vortragen wollten. Eine solche Möglichkeit muss deshalb auch der Blog beinhalten. Neben dem Lesetagebuch als Methode finde ich auch das Standbild interessant. Anstatt, dass die Lehrperson Bilder von den jeweiligen Standbildern macht und diese über einen Beamer der Klasse zeigt, können auch die Schüler*innen in ihren Gruppen Bilder machen und diese über den Blog hochladen und mit der Klasse verlinken. Ein Vorteil Bilder von dem jeweiligen Standbild zu machen ist, dass die Perspektive zuvor bestimmt worden ist. Das Standbild in der Klasse vorzuführen hat den Effekt, dass die Schüler*innen an unterschiedlichen Plätzen sitzen und damit das Bild aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten können/müssen/dürfen. Durch eine Projektion sehen alle das gleiche. Statt mit einem Beamer oder OHP (Bilder auf Folie) zu arbeiten, kann auch hier die Lehrperson direkt auf den Blog zugreifen und die Bilder besprechen. Die Möglichkeit für schriftliche Kommentare besteht weiterhin.
Es gibt deutsche Autoren, die durchaus bereit sind mit Schulklassen in Kontakt zu treten. Beispiele hier sollen Sven Regener, Jutta Reichelt und Janine Lancker sein. Eine Plattform wie das Blog-System ist eine Möglichkeit die Autoren ebenfalls einzuladen und damit einen Austausch über den Klassenverbund hinaus zu ermöglichen (virtuelles Literaturgespräch). Die Lehrperson selbst kann ebenfalls aktiv sein und Arbeiten kommentieren, aber auch Hausaufgaben, Arbeitsmaterialien und Zusammenfassungen der letzten Stunde hochladen, um damit auch Schüler*innen, die gefehlt haben, ein Aufholen des versäumten Stoffes zu ermöglichen. Als dritte Methode bietet sich zudem das Rollenspiel an, eine Erweiterung zum Standbild. Die Schüler*innen haben hierbei die Möglichkeit sich gezielt mit Figuren und/oder Situationen auseinanderzusetzen. Dies kann durch das Nachspielen einer Szene erfolgen, aber auch durch ein nachgestelltes Interview o.ä.. Die Schüler*innen können ihre Szenen selbst filmen und in ihrem Blog hochladen. Auch hier können die verschiedenen Gruppen (Klasse) verlinkt und die die dargestellten Videos im Unterricht und Blog besprochen werden.

Alles in allem ermöglicht der Blog einen gemeinsamen Austausch über die Unterrichtsstunden hinaus. Die Schüler*innen können sich auch gegenseitig Fragen stellen oder Themen weiterdiskutieren, für die im Rahmen der Unterrichtsstunden weniger Zeit zur Verfügung stand. Somit ist eine intensivere Auseinandersetzung mit der Lektüre gewährleistet.

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