Ziele und Hindernisse der Inklusiven Pädagogik

Worin sehen Sie die Hauptziele und Hindernisse der schulischen Inklusion bzw. einer Inklusiven Pädagogik?

In den letzten Jahren hörte man immer wieder von dem Konzept der Inklusiven Pädagogik, bei dem SchülerInnen, die einen besonderen Förderungsbedarf haben zusammen mit SchülerInnen ohne Bedarf an Zusatzförderung, in einer gemeinsamen Klasse unterrichtet werden. Die Hauptziele, die dabei verfolgt werden, sind sicherlich, dass man die förderungsbedürftigen Kinder integrieren will und eine Chancengleichheit zwischen allen SchülerInnen – unabhängig davon, wie schnell und eigenständig sie dem Unterrichtsstoff folgen können – schaffen möchte.

Trotz des guten Konzeptes, kann es meiner Meinung nach Hindernisse in der Umsetzung geben. Zum einen könnten die Lehrkräfte, die zuvor noch nie eine Klasse mit SchülerInnen, die besondere Förderungsmaßnahmen benötigen, unterrichtet haben, mit der neuen, ungewohnten Situation überfordert sein. Aus diesem Grund denke ich, dass die Lehrkräfte, die eine inklusive Klasse unterrichten sollen, zunächst entsprechende Aus- bzw. Fortbildungsmaßnahmen in Anspruch nehmen sollten. Weiterhin könnte es ein Problem geben, wenn SchülerInnen in der Klasse sind, die sehr schnell arbeiten und auf die förderungsbedürftigeren Kinder warten und sich in der Zeit langweilen „müssen“ (und evtl. dadurch auch den Unterricht stören), damit alle auf dem gleichen Lernstand bleiben.

Insgesamt bin ich der Meinung, dass das Ziel eine Chancengleichheit zwischen allen SchülerInnen zu schaffen sehr gut ist. Dennoch habe ich noch Zweifel daran, dass man den Unterricht wirklich so gestalten kann, dass es für die förderungsbedürftigeren SchülerInnen nicht zu überfordernd und für die SchülerInnen, die keine besondere Förderung benötigen, nicht zu langweilig ist.

 

Ein Gedanke zu „Ziele und Hindernisse der Inklusiven Pädagogik

  1. Ich stimme mit Ihnen überein Marcel: Es ist wichtig, dass sich Inklusion und die Förderung schnell lernender Schüler die Waage halten. Gelungene Inklusion besteht darin, niemanden auf Grund von Behinderungen grundsätzlich auszuschließen, auf der anderen Seite aber auch niemandem die Chance zu nehmen sich in einem individuellen Tempo bilden zu können; denn was wäre schon damit gewonnen jemanden zu integrieren bloß um der Integrations willen?
    Zudem unterstütze ich ihre Bedenken, dass Lehrer, die bisher nicht noch nie eine Klasse mit SchülerInnen, die besondere Förderungsmaßnahmen benötigen, unterrichtet haben, mit der neuen Situation überfordert sein würden. Hierin liegt ein wesentlicher Ansatzpunkt zur Gewährleistung einer gelungenen inklusiven Pädagogik, nämlich in der Schulung von Lehrkräften.
    Ihr Hans Dampf

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