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Leistungen wahrnehmen, rückmelden und beurteilen

Welche Zusammenhänge zwischen der Leistungsheterogenität der Kinder und dem Einfluss von Lehrerinnen und Lehrern auf den Bildungserfolg unter Berücksichtigung der pädagogischen Forderungen sind für sie heute deutlich geworden?

Mir ist durch die Vorlesung nochmals bewusst geworden, dass es Unmengen an Einflussfaktoren gibt, die auf die Kinder einwirken. Dementsprechend wirkt für mich die Heterogenität in den Schulen nochmals viel größer und bedeutsamer. Die Frage ist – wie soll eine einzelne Lehrkraft mit 25 komplett verschiedenen Schülern arbeiten? Die Lehrkräfte müssen in diesem Fall eine Mitte zwischen den ganzen Individuen finden, sodass es leider dazu kommen wird, dass Kinder unter- oder überfordert werden. Da die Lehrkräfte auch nicht die einzigen Einflussfaktoren auf die Schüler sind, sondern nur 20% ausmachen, ist es ihnen dementsprechend auch nicht möglich alle Kinder in eine Lernrichtung zu schieben. Jedes Kind bringt unterschiedliche Erfahrungen oder Umwelteinflüsse mit, auf die die Lehrkräfte reagieren müssen. Deshalb ist mir nochmals klar geworden, wie wichtig auch eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist um alle Faktoren so gut es geht auf einen Nenner bringen zu können. Natürlich sind die Kinder und deren Interesse wiederum unterschiedlich, wenn aber die Schule oder die Lehrkräfte schon ein gutes Verhältnis zu den Eltern der Lernenden haben, kann umso besser auf die einzelnen Kinder Rücksicht genommen werden.

 

Welche Herausforderungen im Bereich Leistungswahrnehmung, -rückmeldung und -beurteilung haben Sie in Ihren bisherigen Praxisphasen kennengelernt und wie haben Sie oder die Lehrperson in der schulischen Praxis reagiert?

Ich war in meinem Orientierungspraktikum in  einer ersten Klasse. An dieser Schule habe ich dementsprechend kaum etwas an Rückmeldungen bezüglich der Lehrkraft im Sinne eine schriftliche Rückmeldung mitbekommen. Wenn die Kinder in der Klasse zusammen gearbeitet haben, wurden sie oftmals gelobt oder auf Fehler hingewiesen, jedoch durch konstruktive Kritik.

Anders lief es während der sogenannten „Lernzeit“ ab. Hier mussten die Kinder nach jedem Bild, das sie ausmalen sollte oder Sachen verbinden und malen sollten, zu der Betreuerin gehen und dies „abchecken“ lassen. Die Betreuerin hat oftmals sehr direkt gesagt, dass es unschön ist, wenn man übermalt oder nur eine Farbe benutzt. Meiner Meinung nach hätte hier gefragt werden sollen, wieso dies so eingetreten ist und mit dem Kind reflektieren müssen. Die Betreuerin hat jedoch nur gesagt, dass sie dies nochmal wiederholen sollten, bis es schön aussieht.

 

Welche Forschungsfragen wäre für Sie relevant, wenn Sie sich z.B. das Bremer KompoLei-Modell im Rahmen Ihres PraxisForschungsProjekt im EW-L P3 Model näher anschauen wollen würden?

Wie und wann erfolgen die kontinuierlichen Leistungsrückmeldungen?

 

In wie fern lässt sich die Position von H. Fend „Leistungsbeurteilung als Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten“ vom Bildungssystem her ableiten und aus heutiger Sicht diskutieren?

Das Bildungssystem benötigt eine Leistungsbeurteilung um Vergleiche zwischen den Lernenden zu erstellen. In gewisser Maßen ist dies auch wichtig um die Unterschiedlichkeiten herauszuarbeiten. Natürlich werden, vor allem in der Grundschule, die Ungleichheiten wiedergespiegelt. Jedoch dient dies meiner Meinung nach auch dazu, den Kindern Förderhilfen zu stellen und Forderangebote zu machen. Denn die Lernenden sind nun mal alle heterogen und dies sollte nicht unterschlagen sondern einem zu Nutze gemacht werden. Natürlich sind diese allgemeinen Leistungsbeurteilungen wie Pisa o.Ä. nicht das, woran alles gemessen werden sollte. Sondern haben wir in allen Bundesländern auch verschiedene Lehrpläne, an denen sich die Lehrkräfte orientieren sollen und dementsprechend die Schwerpunkte unterschiedlich liegen, sodass eine bundesweite Leistungsbeurteilung doch eher als fragwürdig erscheint.

 

~ by Mareike on 14. Mai 2019. Tagged:

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