header image
 

Reflexion

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.
  2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?
  3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?
  4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

 

Zu1

Die Ringvorlesung brachte mir noch einen tieferen Einblick in die Heterogenität. Im Laufe des Studiums wurde immer wieder von Heterogenität gesprochen, allerdings nie in solchem Detail. Die verschiedenen Gastvorträge haben nochmal dazu beigetragen, zu erkennen, wie vielfältig Heterogenität ist und dass diese wirklich in jeden Bereichen berücksichtigt werden sollte.

Im Bereich der Erziehungswissenschaften spielen die verschiedenen Muttersprachen ein  große Rolle. In der jetzigen Zeitwächst ein großer Anteil der Schüler und Schülerinnen mit einer Muttersprache auf, die nicht deutsch ist. Dementsprechend muss die Lehrkraft darauf eingehen. Es ist demnach wichtig die unterschiedlichen Sprachen mit in den Unterricht aufzunehmen. Dies kann auch in den Ritualen passieren, z.B Morgenlieder, die auf den verschiedenen Sprachen gesungen werden können. Des Weiteren wirkt sich die Förderung auf die Erstsprache positiv auf die Zweitsprache aus. Es werden fachliche Denkprozesse und Verstehensprozesse angeregt und dadurch gefördert. Erfahrungen, die die Kinder in der Erstsprachförderung erlangen, können auch gewissermaßen auf die Zweitsprache angewendet werden.

In dem Fach Deutsch ist diese Sprachbewusstheit umso wichtiger. Der sprachsensible Unterricht dementsprechend auch. Wie oben schon berichtet, muss die Erstsprache auch gefördert werden um ein besseres Lernergebnisse für die Zweitsprache zu erlangen.

 

Zu2)

Durch die Praktika, die ich schon absolvierte, lernte man vor allem im Deutschunterricht die extremen Unterschiede zwischen den Schülern und Schülerinnen. Zum einen war ich in einer vierten Klasse in der auch ein Kind war, das kaum deutsch sprach. Dieses Kind bekam zusätzlich zum normalen Unterricht einen Deutschkurs und wurde dazu immer wieder aus dem Unterricht herausgezogen. Wenn sie jedoch mit in der Klasse war, musste ihr bezüglich der Aufgaben immer öfter Aufmerksamkeit geschenkt werden, weil es Verständigungsschwierigkeiten gab. Dasselbe merkte ich in meinem POE. Hier war der Leistungsunterschied sehr groß, sodass das Unterrichtsmaterial sehr differenziert vorbereitet werden musste.

 

Zu3)

Die Erhebung des Vorwissens der Schüler und Schülerinnen ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Vorallem war dies auch für unser Praktikum wichtig um Unterrichtsmaterial zu erstellen und den Unterricht zu planen. Da vor allem in der Grundschule alle Kinder zusammen unetrrichtet werden, ist es hier wichtig zu differenzieren. Die Schüler und Schülerinnen kommen mit unterschiedlichem Vorwissen in die Schule, was auf verschiedene Faktoren z.B. das Umfeld, zurückzuführen ist. Dies muss die Lehrkraft jedoch wissen um den Unterricht Heterogen zu gestalten. Natürlich ist es nicht möglich alle Kinder gleichermaßen zu unterstützten doch sollte es das Ziel sein, dies so gut es geht zu verfolgen, wodurch meiner Meinung nach die Erhebung des Vorwissens der Kinder ein äußerst wichtiger Punkt ist.

 

Zu4)

Für mich liegen die Herausforderungen in den sprachlichen und kulturellen Unterschieden. Viele Kinder wachsen nicht mit Deutsch als Muttersprache auf. Wenn diese Kinder vorher noch nicht in der KiTa waren, kann dies zu „Problemen“ in dem schulischen Unterricht führen. Meistens werden die Kinder aus dem Unterricht herausgezogen um an einem Deutschkurs teilzunehmen. Meiner Meinung nach wird es dadurch genau diesen Kindern erschwert sich in die Klasse zu integrieren. Des Weiteren sollte in diesem Zusammenhang die Erstsprache auch gefordert werden. Dies kann aber kaum eine Lehrkraft leisten, somit müssen wieder extra Kurse angeboten werden, was die Klasse wieder auseinander zieht und sich negativ auf die Sozialisierung in der Klasse auswirken könnte. Wichtig ist diese Förderung trotzdem, da die Förderung der Erstsprache sich positiv auf die Zweitsprache auswirken kann. Dementsprechend frage ich mich nun, wie man dies als alleinige Lehrkraft in der Klasse hinbekommen soll? Da dies nicht machbar sein wird, was gibt es für weitere Optionen?

 

In Hinsicht auf die soziokulturellen Unterschiede kann es auch des Öfteren zu Problemen kommen. Wie sollen diese zu lösen sein? Es gibt Themen, die unterrichtet werden sollen, z.B. im Sachunterricht, die auf Widerspruch der Eltern stoßen könnten. Das gleiche könnte auch im Religionsunterricht passieren. Wie soll sich verhalten werden, wenn die Kinder zu Pflichtthemen nicht erscheinen?

Ich denke im Allgemeinen sollten wir als Studierende viel mehr Praxiserfahrungen in unserem Studium bekommen, um genau in solche Situation zu kommen und bei der Problemlösung praxisnah dabei zu sein. Nicht nur für Problematiken in Bezug auf die Eltern sind wichtig kennenzulernen, sondern auch zu erleben wie unterschiedlich heterogen Klassen sein können und wie dementsprechend die Unterrichtseinheiten auch unterschiedlich vorbereitet werden müssen.

 

 

 

Heterogenitätskategorie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

 

1. Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion

Eine interkulturelle geschlechtersensible Pädagogik sollte heutzutage an erster Stelle stehen. Die Schuler*innen werden durch sämtliche Medien auf die Geschlechterrollen fixiert, sodass sie dagegen nicht ankommen können. Die Interessen sind aber, meiner Meinung nach die, die gefördert werden sollte und wenn nun ein Mädchen sich für das bauen mit großen Maschinen interessiert oder ein Junge gerne ein Pfleger werden möchte, sollte man sie in diesen Interessen fördern und sie nicht auf die Gesellschaftlichen „Interessen“ hinweisen. Da die SuS in sämtlichen Umwelteinflüssen der gesellschaftlichen Norm ausgesetzt sind, sollte es dementsprechend in den Bildungsinstituten Pflicht sein, ihnen ihr eigenes Interesse näher zu bringen, sodass sie auch selbst geschlechtersensibel durch ihr Leben schreiten.

Leider beginnt die Geschlechter Zuordnung schon während der Geburt. Die Kinder Sachen werden für einen Jungen in blau und für das Mädchen überwiegend in rosa gekauft. Diese farbliche Auseinanderhaltung zieht sich meistens durch das ganze Leben.

Auf den Grundschullehrer*innen Beruf wurde eine Umfrage gemacht, weshalb es kaum Lehrer gäbe. Diese wurden von Schüler*innen mit „Männer machen schwerer Sachen/ Männer sind dümmer“ beantwortet, was darauf deutet, dass diese Kinder auch den Gesellschaftlichen Klischees ausgesetzt sind. Meiner Meinung nach sollten auch mehr Männer animiert werden in die Grundschule zu gehen, weil es damit auch leichter sein sollte den Klischees entgegenzuwirken. Wir – die „ältere“ Generation – sollte den jetzigen Kinder vorleben können, dass nicht alles nach der gesellschaftlichen Norm ablaufen muss, sondern wir selber entscheiden können welchen Interessen und welche Wege wir nachgehen wollen.

2. Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Ich kann mich an keinen Vorfall in meiner Schullaufbahn erinnern. Allerdings Gab es in meiner Grundschule nur einen Lehrer unter ca. 12 Lehrkräften. In der Mittelstufe und auch in der Oberstufe wurden die Naturwissenschaftlichen Fächer und Mathematik tendenziell eher von Lehrer unterrichten, was für mich auch auf eine klare gesellschaftliche Norm hinweist.

In meinem Praktikum ist mir während des Unterrichts nichts Negatives gegen eine interkulturelle gendersensible Pädagogik aufgefallen. Das einzige, was einem Gendertypisch auffallen konnte, waren die typischen Schulranzen. Die Mädchen hatten viele Tiere oder rosa/helle Farben auf ihren Rücksäcken. Die Jungs tendenziell dunklere Farben mit Aktionhelden o.Ä.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Mich interesseiert immer das Material, mit dem der Unterricht gestaltet wird. Hier gibt es so viele gendertypische Materialien und auch Fallen, in die man selber tappen kann. Ich finde genau deshalb sollte hier eine hohe Sensibilität entstehen, sodass für jeden etwas dabei ist und dies nicht gendertypisch sein muss.

Dementsprechend fände ich es interessant die Woche in gendertypische und in gendersensible Tage aufzuspalten und die Kinder im Nachhinein zu befragen.

 

Erlesene Geschlechter – Genderkompetenzen im Literaturunterricht

1. Theoriebezogene Reflexion der Vorlesungsinhalte:
Erörtern Sie die zentrale Bedeutung der Lektüreauswahl im Kontext der Ansatzpunkte (Vermittler*innen, Rezipient*innen, Kompetenzziele, Lerngegenstände) eines gendersensiblen Literaturunterrichts!

Wir als Lehrkräfte müssen bei der Auswahl von Literatur auf die Interessen der SuS eingehen. Es ist wichtig, dass zudem darauf geachtet wird, dass die Literatur die vorhandenVorurteile der Kinder/Gesellschaft nicht stärkt sondern sie minimiert. Dementsprechend ist dies auch ein Ziel des Literaturunterrichts. Darüber hinaus sollen die Kinder in ihren Literarischen- und Lesekompetenzen gefördert und gefordert werden.

2.Reflexion eigener Praxiserfahrungen zum jeweiligen Thema:
Welche Erfahrungen haben Sie bislang mit den einzelnen Ansatzpunkten gendersensiblen Literaturunterrichts gemacht?

Bis jetzt habe ich „Literaturunterricht“ noch nicht kennengelernt. In der Zeit des Frühstücks wurde in meinem Orientierungspraktikum „Die Kinder von Büllerbü“ vorgelesen. Diesbezüglich kann ich nicht viel sagen, da ich dieses Buch selbst nie gelesen habe. Von dem, was ich mitbekommen habe, wurde in dem Buch jedoch die Kinder auch schon in Ihre vorgefertigten Rollen als Mann oder Frau hineingesetzt. Dementsprechend wäre es kein gutes Buch für den Unterricht, weil hier die Vorurteile nur gestärkt und nicht geschwächt werden.

Auf der Klassenfahrt einer vierten Klasse wurde abends, vorm Schlafen, immer etwas vorgelesen. In den Zimmern der Jungs wurde „Gregs Tagebuch“ und in den Zimmern der Mädchen Indianergeschichten vorgelesen. Die Jungs hatten in „ihrem“ Buch eine hauptperson mit der sie sich identifizieren konnten. Allerdings habe ich diese Bücherreihe nicht gelesen, sodass ich darüber nichts Spezifisches sagen kann.

Die Mädchen hingegen haben ein Buch vorgelesen bekommen, das gegen die Klischees, mit Abenteuern und Mutproben zu tun hatte. Zu dem Buch und den Reaktionen der Kinder kann ich nicht viel sagen, da ich in den Zeiten des Vorlesens nicht vor Ort war.

3. Generierung möglicher (Praxis-)Beobachtungs- und Forschungsfragen: Welche der angeführten Genderdimensionen scheint Ihnen für die Praxis besonders interessant? Formulieren Sie dazu 1-3 Fragen!

Wie reagieren SuS und Eltern auf ein Buch, dass sich mit Transsexualität befasst, also genau gegen die Klischees geht?

Wie wurden die Kinder schon vor dem Schulunterricht in Hinsicht auf die Genderdimension beeinflusst? Leben ihnen ihre Eltern Klischees vor?

4. Nachdenken über systembezogene Aspekte des Umgangs mit der Heterogenität von Schülerinnen und Schülern: Wie ließe sich den verbreiteten Annahmen, Jungen seien Lesemuffel und Mädchen seien Leseratten in der Praxis entgegenwirken (optional)?

Die SuS sollten in die Auswahl von Literatur, die im Unterricht eingesetzt werden soll, mit einbezogen werden, sodass auf die Interessen der einzelnen eingegangen werden kann. Des Weiteren könnten immer wieder Bibliotheks-Tage stattfinden, bei denen verschiedene Bücher vorgestellt und auch bei einer Auswahl eines Buches geholfen werden kann. Für die Vorstellung der Bücher kann vorab nach den Interessen der SuS gefragt werden, sodass immer zwei Bücher der meisten Interessen vorgestellt werden.

 

Welche Heterogenitätsdimensionen spielen im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht eine besondere Rolle?

  1. Im Rahmen eines Projekttages dürfen die Schüler*innen der 3b wählen, ob sie lieber Naturgegenstände sammeln und damit ein Wald-Mandala gestalten oder aber in Bäumen aufgehängte Nistkästen abhängen und reparieren möchten. Sandra interessiert sich mehr für die Nistkästenaufgabe, wählt aber wie die meisten anderen Mädchen der Klasse das Mandala-Vorhaben. Finden Sie mögliche Erklärungen für diese Entscheidung vor dem Hintergrund der „grundlegenden psychologischen Bedürfnisse“ nach Deci und Ryan (1993).

 

Eine mögliche Erklärung für Sandras Entscheidung kann nach Deci und Ryan (1993) sein, dass sie ihr Kompetenzerleben noch nicht so weit ausgebildet hat, sodass sie sich den Bau eines Nistkastens noch nicht zutraut. Demnach geht sie zu ihren erlangten Kompetenzen zurück, das zeichnen und malen, und widmet sich der Gestaltung eines Wald-Mandalas.

Die zweite Erklärung bezieht sich auf die soziale Eingebundenheit. In diesem Fall merkt Sandra schnell, dass die meisten anderen Mädchen das Wald-Mandala gestalten möchten. Dadurch stellt sie ihre eigenen Bedürfnisse über das Zusammensein mit ihrer Peer-Group, sodass sie mit in deren Geschehnisse mit eingebunden ist.

 

  1. Welche didaktischen Entscheidungen konterkarieren in dieser Situation (paradoxer Weise?) für den Großteil der 3b die Förderung vielfältiger Interessen?

Die verschiedenen Aufgabenstellungen der Lehrkraft sind Gendertypisch gestellt, da das Gestalten eines Mandalas zu der kreativen/künstlerischen Sparte gehört, die tendenziell eher von den Mädchen genutzt wird. Das reparieren von Nistkästen ist eine technische, handwerkliche Arbeit, die dem männlichen Geschlecht zugeschrieben wird. Da dies auch in der Gesellschaft immer noch vorgelebt wird, wählen die Kinder in den meisten Fällen nach ihrem vorgelebten Bild und entscheiden demnach auch nicht selber sondern auch Gruppenabhängig, wie es wahrscheinlich Sandra getan hat.

 

  1. Eine Kollegin berichtet im Lehrer*innenzimmer, dass sie im Werkunterricht bei Partnerarbeiten meist Junge/Mädchen kombiniert, um Kompetenzunterschiede auszugleichen. Kommentieren Sie diesen Ansatz mit Blick auf verschiedene denkbare Ausprägungen technikbezogener Selbstkonzepte der Schülerinnen und Schüler.

Wenn verschiedene Geschlechter zusammen arbeiten, ist grundsätzlich nichts Schlechtes an dieser Haltung. Da hier die Geschlechter Aufteilung aufgrund der Kompetenzunterschiede im Werkunterricht zugeschrieben wird und das Werken gesellschaftlich in der männlichen Geschlechter Rolle ausgeprägter ist, bringt diese Lehrkraft ihre SuS in die Gesellschaftlichen Rollen. Meiner Meinung nach, sollte hier sich ausgesucht werden können, mit wem wer arbeiten möchte, damit jeder in seinen Fähigkeiten gestärkt werden kann.

 

  1. Sie möchten eine Bachelorarbeit zu gendersensiblem Sachunterricht schreiben. Formulieren Sie eine mögliche Forschungsfrage hierzu und erläutern Sie, inwiefern Unterrichtsbeobachtungen oder Befragungen von Schüler*innen bzw. Lehrer*innen für Ihre Bearbeitung der Forschungsfrage hilfreich sein könnten.

Eine Forschungsfrage zum gendersensiblen Sachunterricht, für eine Bachelorarbeit, könnte folgend lauten: „Wie wird in der Schule X mit Gendersensibilität umgegangen und welche Einflüsse hat dies auf den Sachunterricht?“.

Für diese Frage könnte vorerst die Schulleitung interviewt werden, um zu erfahren, wie es in dem besten Fall gehandhabt werden soll. Des weiteren können die einzelnen Stunden verschiedener Lehrkräfte beobachtet und sie zu ihren Stunden nach dem Unterricht befragt werden. Des Weiteren könnten auch Meinungen der SuS eingeholt werden, ob sie mit diesem Thema vertraut sind und ob sie schon Meinungen diesbezüglich entwickelt haben.

 

Schule für wirklich alle? Prof. Dr. Natascha Korff

1.

In dem Verlauf des Studiums bis zum jetzigen Zeitpunkt, kam es immer wieder dazu, dass über Heterogenität gesprochen wurde. Im ersten Semester, in der Erziehungswissenschaft Vorlesung von Prof. Baar, ging es unteranderem um Heterogenität. Hier sahen wir uns die verschiedenen Milieus an, aus denen die Kinder kamen und somit mit verschiedenen Voraussetzungen in die Schule gehen.

In der Vorbereitung auf das POE in dem Seminar „Förderung von Schreibkompetenz in der Primarstufe“ bei Frau Rose, arbeiten wir mit sehr viel Differenzierungen der Aufgaben, die den Kindern gestellt werden. Wir schauen und Unterrichtsbeispiele an und reflektieren dies, um sie besser an die heterogenen Kinder anzupassen.

Ich kann tatsächlich sagen, dass der Begriff „Heterogenität“ schon in jedem Modul gefallen ist, das sich tendenziell mehr mit der Didaktik beschäftigt.

Für uns als angehende Lehrkräfte ist die Sensibilisierung, hingehend auf die verschiedenen individuellen Kinder, wichtig, um später eine guten Mitte zu finden, allen Kindern etwas mitzugeben und ihnen so gut es geht gerecht zu werden.

 

2.

In meinem Orientierungspraktikum konnte ich für einen Tag mit in eine 4. Klasse. In dieser Klasse hatte sich die Klassenlehrerin zur Sonderpädagogin weitebilden lassen und legte viel Wert auf geregelte Abläufe, sodass sie morgens weiterhin mit einem Stuhlkreis begannen und in gewissen Abständen den Klassenrat führten, um die Kinder selbst reflektieren zu lassen. Hier wurden mit Lernheften gearbeitet, sodass die Kinder in ihrem eigenen Tempo in den Heften arbeiten konnten. Das was ich gerne gesehen hätte wäre, dass nicht nur eine Lehrkraft in einer Klasse ist. Ich habe es durch die Berichte der anderen Studierenden mitbekommen, dass viele an Schulen waren, wo es mehr als nur eine Lehrkraft in einer Klasse gab oder sogar noch verschiedene Sonderpädagogen, Erzieher oder Betreuer. Dies habe ich in meiner jetzigen Praxiserfahrung noch nicht sehen können. Um den Kindern mehrere Vorbilder zu geben, wäre jedoch mindestens ein Zweiergespann in einer Klasse wünschenswert. Darüber hinaus fehlten mir auch die unterschiedlichen Methoden. In der Klasse, in der ich eigentlich während meines Orientierungspraktikums zugeteilt war, wurde jeden Tag aufs Neue ein neuer Buchstabe mit der gleichen Methode gelehrt und gelernt. Dasselbe wurde mit den Zahlen gemacht, sodass kaum eine Abwechslung entstand.

 

3.

Mein Ziel zur Reduktion von Barrieren ist es, auf meine Erfahrungen mit den Kindern aufzubauen. Ich müsste sie dementsprechend besser kennenlernen, sodass auch mit ihren individuellen Interessen gearbeitet werden kann. Des Weiteren finde ich Stationsarbeiten, die in Leistungsniveaus aufgeteilt sind und die Kinder sich selber für ein Niveau entscheiden können, sehr sinnvoll. Hierzu können auch Gruppen gebildet werden, sodass die schwächeren von den stärkeren profitieren können indem die stärkeren den Schwächeren etwas erklären und auch anders herum. Wenn die stärkeren den schwächeren SuS etwas erklären müssen, geben sie dies in eigenen Worten wieder, sodass es zu einem Fortschritt in der Sprache kommt.

Darüber hinaus wäre es mir auch wichtig neue Methoden mit den Kindern auszuprobieren, um jedes Kind besser bei ihren Lernfortschritten unterstützen zu können.

 

Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Primarstufe

1.

Meiner Meinung nach darf diesem Schüler nicht nur nach seinen Deutschkenntnissen eine schlechtere Empfehlung für die weiterführende Schule gegeben werden. Wenn dieser Schüler in den allen Fächern mitarbeiten kann und somit weiter lernt, stellt dies kein Problem für die weiterführende Schule dar. In der Mittelstufe, vor allem auf dem Gymnasium, wird er weiterhin in seinen deutschen Sprachkenntnissen gefördert, sodass er sich auf diese Weise gut weiterentwickeln könnte. Der Prozess, eine Zweitsprache zu erwerben, ist auch nicht innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen, sondern ein fortlaufender Prozess. Nicht nur als Kind mit deutsch als Zweitsprache wird das sprachliche Können weiterentwickelt sondern auch die Kinder, die deutsch als Erstsprache haben, haben einen fortlaufenden Sprachprozess.

Darüber hinaus ist es aber auch wichtig mehr über diesen Schüler zu wissen und ihn nicht nur auf seine sprachlichen Kompetenzen zu reduzieren. Des Weiteren ist es auch wichtig auf die sprachliche Entwicklung einzugehen, die er in den zwei Jahren in Deutschland durchlaufen hat.

 

2.

In meiner eigenen Schullaufbahn habe ich so gut wie keine Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit gemacht. Ich hatte in der Mittel- und Oberstufe Mehrsprachige Kinder mit in meiner Klasse, jedoch ist nichts prägnantes, bezüglich dutsch als Zweitsprache, vorgefallen.

In meinem Orientierungspraktikum gab es ein Mädchen, die für DaZ regelmäßig aus dem Unterricht raus genommen wurde. Zu Beginn konnte sie sich kaum mit den Kindern oder mit der Lehrkraft oder mir verständigen. Durch die Förderung und den Einbezug in den Unterricht, steigerten sich ihre sprachlichen Fähigkeiten in Deutsch. Wenn sie die Lernaufträge nicht verstand, halfen ihr die Kinder mit einem erneuten Erklären oder die Lehr-/Betreuungskräfte kamen zu ihr und versuchten durch Körpersprache und zeigen ihr weiterzuhelfen. Zum Ende meines Praktikums konnte sie schon fast in Sätzen mit uns sprechen.

 

3.

Ich finde einem sollte bewusst sein, dass ein Sprachprozess nicht innerhalb von ein paar Wochen durchlaufen wurde, sondern dies seine Zeit benötigt. Dementsprechend sollten auch Arbeitsmaterialien angepasst werden, sodass alle mit diesen Arbeiten können. Gruppenarbeiten sind auch wichtig, damit die Kinder mit deutsch als Zweitsprache einbezogen werden und sie sich auf Deutsch unterhalten müssen oder wenigstens mit ein paar Wörtern und Zeichensprache sich verständigen können.

Mir persönlich hilft es Einblicke in die anderen Sprachen zu bekommen um herauszufinden, wo die Kinder und vor allem warum die Kinder genau da Probleme haben. Derzeit habe ich Türkisch in der Uni und finde dies schon sehr hilfreich, Problematiken in dem Erwerb der deutschen Sprache zu erkennen. Ich finde diesbezüglich sollten auch immer wieder Fortbildungen angeboten und besucht werden.

 

4.

E registersensibler Fachunterricht fängt nicht erst in der Schule an, sondern die angehenden Lehrkräfte sollten schon während ihres Studiums sensibilisiert werden. Fortbildungen sollten während des Lehrerdaseins angeboten und auch von einem gewissen Anteil, der an der Schule tätigen Lehrkräfte, verpflichtend besucht werden. Des Weiteren sollten entsprechende Materialien zur Verfügung gestellt und auch Kurse angeboten werden. Nicht nur Deutschkurse sondern auch Sprachkurse in den verschiedenen Muttersprachen. Die Muttersprachen können auch in den Unterricht mit einbezogen werden, denn die Sprachen entwickeln sich nicht unabhängig voneinander sondern tendenziell zusammen.

Leistungen wahrnehmen, rückmelden und beurteilen

Welche Zusammenhänge zwischen der Leistungsheterogenität der Kinder und dem Einfluss von Lehrerinnen und Lehrern auf den Bildungserfolg unter Berücksichtigung der pädagogischen Forderungen sind für sie heute deutlich geworden?

Mir ist durch die Vorlesung nochmals bewusst geworden, dass es Unmengen an Einflussfaktoren gibt, die auf die Kinder einwirken. Dementsprechend wirkt für mich die Heterogenität in den Schulen nochmals viel größer und bedeutsamer. Die Frage ist – wie soll eine einzelne Lehrkraft mit 25 komplett verschiedenen Schülern arbeiten? Die Lehrkräfte müssen in diesem Fall eine Mitte zwischen den ganzen Individuen finden, sodass es leider dazu kommen wird, dass Kinder unter- oder überfordert werden. Da die Lehrkräfte auch nicht die einzigen Einflussfaktoren auf die Schüler sind, sondern nur 20% ausmachen, ist es ihnen dementsprechend auch nicht möglich alle Kinder in eine Lernrichtung zu schieben. Jedes Kind bringt unterschiedliche Erfahrungen oder Umwelteinflüsse mit, auf die die Lehrkräfte reagieren müssen. Deshalb ist mir nochmals klar geworden, wie wichtig auch eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist um alle Faktoren so gut es geht auf einen Nenner bringen zu können. Natürlich sind die Kinder und deren Interesse wiederum unterschiedlich, wenn aber die Schule oder die Lehrkräfte schon ein gutes Verhältnis zu den Eltern der Lernenden haben, kann umso besser auf die einzelnen Kinder Rücksicht genommen werden.

 

Welche Herausforderungen im Bereich Leistungswahrnehmung, -rückmeldung und -beurteilung haben Sie in Ihren bisherigen Praxisphasen kennengelernt und wie haben Sie oder die Lehrperson in der schulischen Praxis reagiert?

Ich war in meinem Orientierungspraktikum in  einer ersten Klasse. An dieser Schule habe ich dementsprechend kaum etwas an Rückmeldungen bezüglich der Lehrkraft im Sinne eine schriftliche Rückmeldung mitbekommen. Wenn die Kinder in der Klasse zusammen gearbeitet haben, wurden sie oftmals gelobt oder auf Fehler hingewiesen, jedoch durch konstruktive Kritik.

Anders lief es während der sogenannten „Lernzeit“ ab. Hier mussten die Kinder nach jedem Bild, das sie ausmalen sollte oder Sachen verbinden und malen sollten, zu der Betreuerin gehen und dies „abchecken“ lassen. Die Betreuerin hat oftmals sehr direkt gesagt, dass es unschön ist, wenn man übermalt oder nur eine Farbe benutzt. Meiner Meinung nach hätte hier gefragt werden sollen, wieso dies so eingetreten ist und mit dem Kind reflektieren müssen. Die Betreuerin hat jedoch nur gesagt, dass sie dies nochmal wiederholen sollten, bis es schön aussieht.

 

Welche Forschungsfragen wäre für Sie relevant, wenn Sie sich z.B. das Bremer KompoLei-Modell im Rahmen Ihres PraxisForschungsProjekt im EW-L P3 Model näher anschauen wollen würden?

Wie und wann erfolgen die kontinuierlichen Leistungsrückmeldungen?

 

In wie fern lässt sich die Position von H. Fend „Leistungsbeurteilung als Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten“ vom Bildungssystem her ableiten und aus heutiger Sicht diskutieren?

Das Bildungssystem benötigt eine Leistungsbeurteilung um Vergleiche zwischen den Lernenden zu erstellen. In gewisser Maßen ist dies auch wichtig um die Unterschiedlichkeiten herauszuarbeiten. Natürlich werden, vor allem in der Grundschule, die Ungleichheiten wiedergespiegelt. Jedoch dient dies meiner Meinung nach auch dazu, den Kindern Förderhilfen zu stellen und Forderangebote zu machen. Denn die Lernenden sind nun mal alle heterogen und dies sollte nicht unterschlagen sondern einem zu Nutze gemacht werden. Natürlich sind diese allgemeinen Leistungsbeurteilungen wie Pisa o.Ä. nicht das, woran alles gemessen werden sollte. Sondern haben wir in allen Bundesländern auch verschiedene Lehrpläne, an denen sich die Lehrkräfte orientieren sollen und dementsprechend die Schwerpunkte unterschiedlich liegen, sodass eine bundesweite Leistungsbeurteilung doch eher als fragwürdig erscheint.

 

Integrierte Frühförderung von Sprache und Mathematik

In diesem Blockbeitrag geht es um die integrierte Förderung von Sprache und Mathematik und wird auf das Projekt „Entdecken und Erzählen“ (Enter) Bezug nehmen.

Das Förderkonzept „Enter“ lässt sich sehr gut in die Schule integrieren. Die Schwierigkeitsgrade müssen für die verschiedenen Schulklassen angepasst werden.  Die Materialienkiste besteht aus Spielen, Bilderbüchern und Begleitmaterialien wie z.B. Hörspiele und Spielkarten. Da in einer Klasse um die 25 Schüler und Schülerinnen sind, wäre es angebracht mehr als eine Kiste bereitzustellen, auch wenn sich dich Spiele doppeln. Die Kinder sollen nämlich angeregt werden Materialien mit nach Hause nehmen zu können und so auch außerhalb der Schule spielerisch zu lernen.  Damit nicht nur die Lehrkräfte die Materialien didaktisch begleiten können, sollen die Eltern z.B. während eines Elternabends über die neuen didaktischen Materialien informiert werden. Da die Anleitungen der Spiele in mehreren Sprachen (dies kann Klassenindividuell angepasst werden) vorhanden sind, können Familien, die deutsch nicht als Muttersprache haben, diese Spiele mit ihren Kindern zuhause durchführen.

Das Projekt ist darauf aus, dass ein Austausch der Kinder in z.B. einem Morgenkreis stattfindet. In diesem Austausch sollen die Kinder ihre Spiele, die sie ausgeliehen hatten, nochmals allen vorstellen. Da in einer Klasse um die 25 SUS sind, kann nicht jede/r, die/der sich etwas ausgeliehen hat in dem Morgenkreis seine/ihre Spiele vorstellen. Hier Spielt dementsprechend der zeitliche Faktor eine große Rolle. Darüber hinaus sollen die Spiele auch gerne in der Schule gespielt werden. Jedes Spielt sollte eine Lehrperson didaktisch begleiten, sodass auch dies bei 25 SUS kaum möglich ist. In diesem Fall sollten überlegt werden, ob ein paar der Spiele oder der Bücher in einer Klassengemeinschaft gespielt/“gelesen“ werden können, sodass jeder begleitet werden kann.

 

In allen Fächern der Grundschule soll die Bildungssprache gefördert und gefordert werden. Wenn Aufgaben Zettel verteilt werden, können sich die Kinder die Aufgaben selber durchlesen. Wenn etwas nicht verstanden ist, kann dies in Gruppen geklärt werden, sodass die Schulkinder zuerst untereinander behilflich werden können. Wenn noch Wörter offen bleiben, die nicht verstanden wurde, können diese gesammelt und in der Klasse gemeinsam besprochen und erklärt werden. Für die neuen Wörter kann auch eine Sammelkiste angefertigt werden, sodass, falls etwas vergessen wird, die Kinder auf diese Kiste zurück greifen können.

Vor allem im Sachunterricht kommt es zu neuen Wörtern. Hier werden Versuche durchgeführt und neue Operatoren kennengelernt. Durch die neuen Beobachtungen und die dazugehörige Dokumentation, werden neue Ausdrücke benötigt, die wiederum gesammelt werden können.

 

Fragen:

  1. Inwieweit wird im Mathematikunterricht die Sprachentwicklung mit in den Vordergrund gestellt?
  2. Gibt es bereits Materialien der Sprachförderung in der Schule und wie werden diese genutzt?

Hallo Welt!

Willkommen auf Uni-Bremen Blogs. Dies ist dein erster Beitrag. Bearbeite oder lösche ihn, dann lege mit dem Bloggen los!
Benötigst Du Hilfe beim Schreiben neuer Artikel? Auf der Supportseite des Blogssystems findest Videotutorials, die Dir den Einstieg so einfach wie möglich machen sollen:
http://blogs.uni-bremen.de/support/

 
Zur Werkzeugleiste springen