- Welche Rolle spielen Intelligenz und Vorwissen für erfolgreiches Lernen? In welchem Verhältnis stehen diese beiden Heterogenitätsdimensionen zueinander? Wie hat man ihren jeweiligen Einfluss auf Lernerfolg empirisch untersucht?
Welche Rolle Intelligenz und Vorwissen für erfolgreiches Lernen haben wird in mehreren empirischen Studien erfasst. Bei diesen empirischen Studien wurde oft verschieden rangegangen. Manche Studien haben mit Intelligenzteste gearbeitet und andere haben sich die Lernumgebung angeschaut. Wobei diese oft betonen, dass intelligente Schüler*innen oftmals besseren Schulerfolg aufweisen, dass Intelligenz dazu beträgt, dass man Kompetenzen schneller erwerben kann und die Problemlösefähigkeit einfacher erscheint (vgl. Roth et al 2015: 123).
Bei diesen Studien wird auch betont, dass das Vorwissen aber auch ein wichtiger Faktor für den Lernerfolg ist (vgl. Alexander et al 1994: 321ff.). Schüler*innen können schneller neue Informationen verstehen, da diese auf bereits vorhandenes Vorwissen zurückgreifen können (vgl. ebd).
Dabei können die beiden Faktoren zu einem sich gegenseitig verstärken, da zum Beispiel Intelligente Schüler*innen es einfacher fallen kann, sich Wissen anzueignen (vgl. Schneider et al 1989: 225). Gleichzeitig kann der eine Faktor den anderen Faktor kompensieren (vgl.ebd.). Zum Beispiel kann ein Schüler*in mit viel Vorwissen, aber niedrigeren Intelligenz, den gleichen Lernerfolg haben, wie ein Schüler*in mit hoher Intelligenz (vgl. ebd.)
- Was konnten Sie in Ihren bisherigen Praxiserfahrungen über den Umgang mit heterogenem Vorwissen von SuS beobachten? Welche Erfahrungen haben Sie selbst vllt. schon mit (mangelnder) Kenntnis oder (falschen) Annahmen über den (Vor-)Wissensstand Ihrer SuS gemacht?
Besonders im Mathematikunterricht habe ich beobachtet, dass Lehrer*innen regelmäßige Lernstandkontrollen / Tests durchführen, um zu überprüfen, was die Schüler*innen wissen.
Ich habe während meiner Schulzeit schon oft gemerkt, dass oft Lehrkräfte bestimmte Schüler*innen unterschätzen.
- Einige Befunde zur Rolle von Intelligenz und Vorwissen beim Lernen waren für Sie möglicherweise überraschend. Oder Sie sehen einige der Forschungsergebnisse kritisch in Bezug auf Schule und Unterricht. Welche Forschungsfragen ergeben sich daraus (z.B. für Ihr nächstes Praktikum)? Und wie können Sie diese Fragen beantworten?
Welche Unterrichtsstrategien kann man anwenden, um Schüler*innen mit unterschiedlicher Intelligenz und Vorwissen zu gleichermaßen zu fördern?
Ich denke am effektivsten wäre es, unterschiedliche Aufgabentypen bereitzustellen, auch in Verbindung in Station Arbeit, damit Schüler*innen sowohl ihr Lerntempo als auch ihren Schwierigkeitsgrad bestimmen können.
Litertaur:
Alexander, Patricia A./ Kulikowich, Jonna M./ Schulze, Sharon K. (1994): How Subject-Matter Knowledge Affects Recall and Interest
Roth, Bettina/ Becker, Nicolas/ Romeyke, Sara/ Schäfer, Sarah/ Domnick, Florian/ Spinath, Frank M. (2015): Intelligence and school grades: A meta-analysis, Elevier BV
Schneider, Wolfgang (1989): Memory development between 2 and 20, New York, USA, Springer