1.) Welche Zusammenhänge zwischen der Leistungsheterogenität von Kindern und dem Einfluss von Lehrerinnen und Lehrern auf die schulischen Lernleistungen sind für Sie heute deutlich geworden?
Zur Entwicklung der Leistungsfähigkeit von Kindern spielen einige Faktoren, wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung, mit. Dazu gehört sowohl das eigene Elternhaus, die Schule in jeglicher Form, das generelle soziale Umfeld und auch die psychische Entwicklung des Kindes (vgl. Trostmann 2024: 7). Da jedes Kind in verschiedenen Eltern und sozial Umfeldern aufwächst, hat somit auch jedes Kind andere Startbedinungen, wenn es in die Schule kommt (vgl Trostmann 2024: 10). Durch die oftmals starre Einhaltung des Curriculums seitens der Lehrkräfte/Pädagog*innen werden diese Ungleichheiten oftmals nur noch mehr verstärkt (vgl. ebd.).
Deshalb sollten Lehrkräfte bereit und fähig sein, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und darauf aufbauend differenzierte Aufgaben anzubieten und individuelle Lernziele zu vereinbaren (vgl. Tomlinson 1995: 8). Bei den Lernzielen ist es wichtig, dass die Lehrkräfte diese transparent dem Kind mitteilen (vgl. Hattie ebd. 2007:97). Durch und durch positives Feedback von Fortschritten tragen zur Selbstwirksamkeit der Kinder bei (vgl. ebd.).
2.) Welche Handlungspraxen im Bereich Leistungsbeurteilung haben Sie in Ihren bisherigen Praxisphasen und aus der eigenen Schulbiografie kennengelernt und inwieweit würden Sie die anerkennende Berücksichtigung der Leistungsheterogenität darin als angesprochen beschreiben?
Ich habe in meiner Schullaufbahn schon einige Erfahrungen in dem Bereich Leitungsbeurteilung sammeln können.
Zu einem war ich auf einer Oberschule, wo Schüler*innen innerhalb einer Klasse verschiedene Abschlüsse angestrebt haben. Dabei war es ab einer bestimmten Klassenstufe so, dass in manchen Fächern genau der gleiche Stoff vermittelt wurde und genau die gleichen Klausuren geschrieben wurden, nur dass es so war, dass wer einen „höheren“ Abschluss angestrebt hat mehr Punkte für eine bestimmte Note gebraucht hat, als die, die einen anderen Abschluss angestrebt haben. Damals habe ich dies als unfair empfunden, da alle die gleiche Klausur geschrieben haben. Heute bin ich mir auch noch ziemlich unsicher, wie sinnvoll ich das finde, da ich denken, dass es definitiv bessere Methoden gibt, um differenzierten Unterricht zu gestalten.
Besondern in der 5. und 6. Klasse haben wir, besonders in den Hauptfächern mit Stationen gearbeitet, wo man in seinem eigenen Tempo die Aufgaben bearbeiten konnte. Diese gab es auch in verschiedene Schwierigkeitsgraden und man konnte entscheiden, in welcher Reihenfolge man diese bearbeiten möchte.
Diese Art von Arbeit würde ich in meiner späteren Laufbahn als Lehrkraft auch gerne einsetzen, da so Schüler*innen individuell arbeiten können und trotzdem herausgefordert werden können, ohne überfordert zu werden, was ein positives Selbstwertgefühl und Motivation fördern kann.
3.) Wie positionieren Sie sich zu der Aussage von Hiller als angehende Lehrer*in und welche möglichen Forschungsfragen wären für Sie relevant, um seine Position empirisch weiter zu verfolgen?
Zwar stimmt es, dass es viele Lehrkräfte gib, die sich viel zu starr am Curriculum halten und nicht auf die Individualität der Schüler*innen eingeht, da es eventuell nunmal einfacher ist zu tin. Jedoch wäre es nicht fair hier von allen Lehrkräften zu reden. Es gibt genug Lehrkräfte und ganze Schulen die stetig bemüht sind ihre Konzepte zu verändern und zu Verbesser um allen Schüler*innen individuell zu helfen und sich vom Curriculum entbinden.
Literatur:
Tomlinson, Carol A (1995): How to differentiate instruction in mixed-ability classrooms , Association for Supervision and Curriculum Development
Hattie, John/Timperley, Helen (2007): The power of feedback, SAGE Publications