RV12 – Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

RV12: Dr. Christoph Kulgemeyer: Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

07. Juli 2020

  1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Wie in der Vorlesung dargestellt, haben empirische Studien bewiesen, dass die naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer in den Interessensfeldern der Mädchen von den Lehrkräften gestalten werden sollten, da diese das Interesse aller SuS steigern. So könnte man auch gegen das 2/3 Aufmerksamkeitsgesetz arbeiten und den Mädchen mehr Aufmerksamkeit schenken, was erwiesen keine Nachteile für Jungs mit sich bringt.

Es sollten nicht nur homogene Gruppenarbeiten durchgeführt werden, das führt dazu, dass leistungsschwache SuS insgesamt schlechter abschneiden und an Motivation verlieren. Im Gegensatz dazu sollten auch nicht nur heterogene Gruppen gebildet werden, da diese die Motivation der schwachen SuS auch auf Dauer senken und Leistungsstarke frustrieren können.

  1. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Eine Unterrichtstunde mit genauen Instruktionen hat mir persönlich am besten gefallen. Dies gelingt nicht immer, aber mit einer kleineren Klasse, wie es bei mir der Fall gewesen ist, konnte es gut umgesetzt werden. Meiner Meinung nach ist reiner Frontalunterricht nicht sinnvoll (so habe ich den Unterricht aber sehr oft erleben müssen) Meine schönste Aufgabe war es über einen längeren Zeitraum meine erste Hausarbeit zu schreiben in der es vorab eine genaue Instruktion der Formalien und des zu bearbeitenden Themas gab.

  1. Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Liebe Kollegin,

ich finde nicht das wir die verschiedenen Leistungsgruppe homogen getrennt unterrichten sollten, denn die unterschiedlichen Leistungsniveaus der SuS hängen unter anderem von vielen Faktoren ab (z.B. Bildungssprache, Gender, familiärer Hintergrund, Intelligenz usw.). Diese Unterschiede allein bestimmen jedoch nicht, was und wieviel SuS lernen können. Als Lehrkraft liegen unsere Aufgaben in der Unterstützung der SuS in ihrem Bildungsweg. Dabei geht es nicht nur um das Vermitteln von Fakten-Wissen in unserem Fachbereich, sondern auch um die Unterstützung und Förderung der SuS bei der Findung ihrer eigenen Interessen.

Wenn leistungsschwächere SuS frustriert sind, weil sie das Gefühl haben, zurückzufallen, oder weil sie sich überfordert fühlen, dann ist es unsere Aufgabe als Lehrkraft, Wege und Methoden zu finden die den Lernprozess vereinfachen.

Es gibt nicht die „guten“ oder die „schlechten“ Schüler/innen, und die empirischen Studien weisen nach, dass die Aufteilung der Schüler/innen nach ihrem Leistungsniveau eher negative Effekte auf die Fachleistung hat.

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