Welcome Back! Heute geht es um das Wegziehen und um das in die Heimat fahren. Ich lebe quasi an drei Orten gleichzeitig: in meiner Heimat, in meiner Unistadt und im Zug der Deutschen Bahn. Man ist nirgendswo so richtig da und auch nirgendswo so richtig weg. Für mich ist es jedes Mal schwer zu entscheiden, ob ich über das Wochenende nach Hause fahre, oder in Bremen bleibe. Oft wird mir die Entscheidung aber auch abgenommen, da fast jedes Mal irgendein Termin ist und ich dann in die Heimat fahren muss. Ich steige also in den ersten Zug ein und denke mir zum Glück nur 20 Minuten Fahrt und auch vielleicht mal keine Verspätung. Dann geht es in den nächsten Zug und wenn ich Glück habe, muss ich nicht 45 Minuten am Bahnhof auf den nächsten Zug warten. Ich wechsle erneut das Gleis und es geht in den 3. Zug, diesmal 1 Stunde und 15 Minuten fahren. Wenn ich Glück habe, kann ich mich motivieren was für die Uni zu machen und irgendwelche Hausaufgaben zu erledigen. Ich freue mich, wenn die Bahn pünktlich ist und ich einen Sitzplatz bekomme, oder ich früh genug buchen kann und mir ein ICE-Ticket für 10€ ergattern kann. Aber trotzdem ich bin immer unterwegs und pendle von hier und da und dann von da bis hier. Kein halt, kein stoppen, immer in Bewegung, immer hin und her. Aber gleichzeitig sehe ich auch die ganzen tollen Bahnstrecken und kann ganz viel von beiden Orten mitnehmen und habe so richtig das Gefühl von Stadt versus Land. Ich freue mich jedes Mal in beide Orte zurückzukehren, aber würde Bremen auch nie wieder missen wollen. Dafür liebe ich die Straßenbahn zu sehr und wie viel man einfach erleben kann. Ein kurzer Spaziergang zum abschalten darf auch nie fehlen.  Erst hatte ich Angst, in eine größere Stadt zu ziehen, aber im Endeffekt hat jeder aus der O-Woche recht, Bremen ist ein Dorf und man sieht gefühlt überall Menschen, die man kennt. Zudem liebe ich es auch einkaufen zu gehen und einfach mal hier und da neue Produkte ausprobieren kann, ohne dass ich auf jemand anderen achten muss. Ich kann kochen und essen, wann ich möchte und niemand außer mir muss das Essen mögen. Außerdem ist es cool neue Leute kennenzulernen und auch mit ihnen Zeit zu verbringen, warum ich auch nicht immer jedes Wochenende zurückfahre. Man lebt sich so langsam in seiner neuen Stadt ein und erkundet neue Orte, die dann zu den neuen Stammorten werden, oder probiert auch einfach mal neue Dinge aus, die man normalerweise nicht macht. Man erlebt einfach die Vielfalt von Bremen und wird selbst Teil davon.

Letzten Endes fühlt es sich ein bisschen so an, als würde ich an drei Orten gleichzeitig leben und nicht wirklich zur Ruhe kommen können, aber ich bin gerade dabei meinen Rhythmus zu finden und bald in den Semesterferien bin ich auch nicht mehr an Wochentage gebunden und kann nach Lust und Laune an meinen drei Orten gleichzeitig leben.