Kreativ sein. Etwas das ich sehr gerne mache und was mir auch im Studium total Spaß macht, umso mehr hat es mich gefreut, dass man in Kuwi so viele Möglichkeiten hat sich kreativ auszuleben und einfach nach seinen eigenen Interessen und Stärken zu forschen und zu arbeiten. Auch das Schreiben von nicht so konventionellen Texten weckt bei mir direkt die kreative Energie und ich sprudle nur so voller Ideen. Im Seminar zu Einführung in die Ethnologie habe ich mir zum Beispiel vorgenommen eine Kurzgeschichte zu schreiben und ich bin jetzt schon gespannt darauf, was ich am Ende als Ergebnis präsentieren kann.
Außerdem ist Kuwi ein richtiger Gegensatz zu meinem Komplementärfach KMW, bei dem alles viel mehr Vorgaben hat und man einfach Sachen Auswendiglernen muss und es auch nicht zwingend um die eigenen Interessen geht. Die Themen sind zwar auch sehr spannend, aber es fühlt sich quasi wie zwei komplett unterschiedliche Welten an. Dadurch haben sich auch sehr unterschiedliche Erwartungen an die beiden Fächer aufgetan. Mit Kuwi verbinde ich eher diese nicht regelkonforme und kreative Studium und mit Kommunikations- und Medienwissenschaften eher das Regelstudium, bei dem man einfach das macht, was alle anderen machen. Ich bin im Endeffekt, aber trotzdem froh diese beiden Gegenpole zu haben und auch froh Kuwi als mein Profilfach zu haben und es hat mich auf jeden Fall nicht enttäuscht, sondern meine Erwartungen noch übertroffen. Ich kann mit den Themen forschen, für die ich mich interessiere und dabei einfach ganz frei sein und die Vielfältigkeit der Kulturwissenschaft ausnutzen.
Eine von meinen kreativen Aufgaben möchte ich aber hier auf dem Blog teilen. Als wir im Tutorium die Aufgabe hatten zu einem Gegenstand einen Text zu schreiben und ein Gedicht zur Auswahl stand, wusste ich direkt, was ich machen wollte, und habe meinen Gegenstand, eine braune Haarklammer (made in Italy) angeschaut und überlegt, was das Thema meines Gedichts sein könnte. Entschieden habe ich mich dann für die Bewegung der Klammer, also das „Auf und zu“. Jetzt also mein Gedicht:
Auf und zu:
Ein Tag wie jeder andere
Auf und zu
Auf und zu
Ich gewöhne mich an den Rhythmus
Auf und zu
Auf und zu
Meine braune Haut schimmert im Licht
Und ich vermisse die Sonne meiner Heimat
Auf und zu
Auf und zu
Der Süden ersetzt durch den Norden
Von der Wärme in die bittere Kälte
Auf und zu
Auf und zu
Nützlich und doch einfach zu verlieren
Ausgetauscht werden vielleicht morgen schon mein Schicksal
Auf und zu
Auf und zu
Ich klammer mich fest
Dann muss ich wieder loslassen
Ich kann mich nicht wehren
Auf und zu
Auf und zu
Immer wieder der gleiche Rhythmus
Ich bin gefangen im Kreislauf
Auf und zu
Auf und zu
Ich singe im Takt mit
Aber kann ihn nicht bestimmen
Auf und zu
Auf und zu
Die äußere Kraft ist stärker als ich
Ich unterwerfe mich ihr
Auf und zu
Auf und zu
Das Leben ein trostloser Rhythmus
Und ich die Marionette
Auf und zu
Auf und zu
Alltagshelfer werde ich genannt
Aber ich fühle mich hilflos
Auf und zu
Auf und zu
Ich bin niemals nur ich
Immer wieder auf und zu
Ein Leben lang.