Empirische Forschungen zum Umgang mit Heterogenität in der Schule

Es gibt viele Studien zum Umgang mit Heterogenität in der Schule. Viele Menschen sind der Ansicht, dass eine klare Differenzierung der Schüler*in, aufgrund ihres Leistungsniveaus, zu einem besseren Lernerfolg führt. Diese Ansicht wurde jedoch mittlerweile von vielen Studien widerlegt. Zwar führt die „äußere Differenzierung“, also die Einteilung in Niveaukurse oder die Gliederung des Schulsystems, kurzzeitig zu einem Lernerfolg, jedoch nur bei den leistungsstarken Schüler*innen. Die leistungsschwächeren Schüler*innen fallen tendenziell noch mehr ab.

Weitere Studien(Gruehn 2000) zeigen, dass eine Binnendifferenzierung, also die Erteilung von Zusatzaufgaben oder die erhöhte Unterstützung durch die Lehrkraft, sich eher kontraproduktiv auf die Leistungen der Schüler*innen auswirkt. Das Problem hierbei ist einfach, dass effektive Unterrichtzeit durch die Maßnahmen der Binnendifferenzierung verloren geht.

In meiner eigenen Schulzeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine zu große Leistungsheterogenität in einer Gruppe eher problematisch ist. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Leistungsschwachen auf dem Fleiß und den Leistungen der leistungsstärkeren Schüler*innen ausgeruht haben. Ich selber konnte besser in einer homogenen Gruppe arbeiten, da dort ein gewisser Ehrgeiz bestand, die Aufgaben bestmöglich zu erledigen. Was ich jedoch auch erlebt habe ist, dass mir Dinge, die ich vorher selber noch nicht ganz verstanden habe, klar geworden sind, als ich sie jemanden anderen erklären musste.

Im Geschichtsunterricht werden die Schüler*innen oft mit Quellen konfrontiert. Sie haben jedoch verschiedene Wissensstände zum historischen Kontext u.ä.. Dadurch ist es wichtig ihnen diese in mehrere Lernstufen näher zu bringen. Zunächst sollten die Schüler*innen die Quelle lesen und Begriffsfragen und Unklarheiten geklärt werden. Danach wäre es eine gute Möglichkeit, dass die Schüler*innen die Quelle Absatz für Absatz, jeweils in einem kurzen Satz, zusammenfassen. Schließlich werden die Ergebnisse im Plenum zusammengetragen und diskutiert.

Schließlich werde ich nun noch Stellung zum Zitat einer Kollegin nehmen, die behauptet, dass das Lernen in Oberschulen, die leistungsschwächeren Schüler*innen überfordert und sie frustriert vollkommen abschalten. Diese Ansicht vertrete ich nicht. Zwar wird es solche Ausnahmefälle geben, jedoch zeigen Studien, dass sich die Leistung dieser Schüler*innen eher steigert und sie motivierter dem Unterricht folgen.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Empirische Forschungen zum Umgang mit Heterogenität in der Schule

  1. Wladimir sagt:

    Liebe Katinka,
    ein weiterer toller Eintrag in deinem Blog. Man merkt, dass du dich mit dem Thema intensiv beschäftigt hast.
    Mach weiter so!

  2. Johnny sagt:

    Find ich super!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert