Förderbedarf=Förderbedarf?!

Wenn einem Kind diagnostiziert wird, dass es einen besonderen Förderbedarf hat, z.B aufgrund vonseiner geistigen Entwicklung oder einer Lernschwäche, so bekommt es dadurch einen Stempel aufgedrückt. Es wird anders als die anderen SuS in seiner Klasse behandelt. Durch eine bestimmte Zuordnung von Ressourcen soll nun der Förderbedarf des Kindes gedeckt werden. Jedoch ist jedes Kind verschieden und so gibt es kein einfaches Rezept für den jeweiligen Förderbedarf.

Werden nun Kinder mit dem selben Förderbedarf in eine Gruppe eingeteilt, so kommt es oft vor, dass sie die Eigenschaften der anderen Kinder aus ihrer Gruppe übernehmen. Als Beispiel wurde in der Vorlesung eine Gruppe von Kindern mit Autismus genannt, die nun die besonderen Verhaltensweisen der anderen Gruppenmitglieder, zusätzlich zu ihren eigenen übernahmen.

Aus diesem Grund ist die Ausgrenzung von SuS mit besonderem Förderbedarf keine gute Idee. Diese müssen im normalen Alltag integriert werden und haben so die Chance ihre Defizite zu überwinden. Natürlich ist die Unterstützung mithilfe der spezifischen Ressourcen, wie z.B. Sozialpädagog*innen u.ä. Weiter sehr hilfreich. Die Hauptarbeit sollte jedoch durch die Gemeinschaft der Gruppe kommen.

In den Förderschwerpunkten „Wahrnehmung und Entwicklung“ bzw. „Lernen“ sind kaum Anhaltspunkte zur Diagnose des spezifischen Förderbedarfes enthalten. Zwar wird klar, in welchem Förderbereich wir uns ungefähr befinden, jedoch ist dieser Bedarf die jedem betroffenen Kind völlig verschieden ausgeprägt. Aus diesem Grund muss zunächst mit dem Kind selber gesprochen werden. Weiter kann mit den Eltern und Freunden ein Gespräch geführt werden. Eine weitere Möglichkeit ist es mit ehemaligen Lehrkräften oder Aufsichtspersonen, wie z.B. Erzieher im Kindergarten, zu sprechen. Wichtig ist es sich erst ein umfangreiches Bild von dem Kind zu machen, bevor Maßnahmen ergriffen werden.

Um der Vielfalt der SuS gerecht zu werden, müssen spezifische Maßnahmen, speziell auf die Ausprägung der Förderbedarfes des betroffenen SuS ergriffen werden. Wichtig ist, dass man sich Unterstützung und Hilfe sucht. Besondere Hilfe kann durch die Mitschüler*innen des Kindes erfolgen. Sie lernen voneinander. Auch technische Hilfen, wie genannte elektrische Stifte, die dem betroffenen Kind Zusatzinformationen zum Unterrichtsthema liefern, können hilfreich sein.

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