Ich habe in der Schule 3 Fremdsprachen gelernt. Wobei die Erste Englisch war. Ich glaube jeder SuS in Deutschland erlernt diese Sprache spätestens ab der 3. Klasse, daher waren hier keine genderspezifischen Merkmale zu erkennen.
Ab der 6. Klasse hatten wir die Möglichkeit zwischen Latein und Französisch zu wählen. Ich habe mich für Latein entschieden und bin der Meinung das dieses auch der größte Teil meiner männlichen Klassenkameraden getan haben. Ich bin mir nicht sicher warum sie es damals getan haben. Ich habe mich damals dafür entschieden, da ich eine Zeit lang mit dem Gedanken spielte Ärztin zu werden. So habe ich mich nicht aufgrund eines genderspezifischen Zuordnung zu einer Sprache entschieden. Außerdem wurde auch in meinem Kurs das Vorurteil, dass Mädchen besser in Sprachen wären als Jungs, nicht bestätigt. Die besten Noten erhielten 2 Jungs und ich hatte nicht das Gefühl, dass diese bevorzugt wurden.
In der 7. Klasse entschied ich mich dafür Spanisch zu wählen. Ich hatte persönliche Gründe dafür und entschied mich nicht dafür, weil es „typisch Mädchen“ wäre. Allerdings konnte ich auch hier bemerken, dass das sprachliche Profil von mehr weiblichen Schülerinnen besucht wurde, als von männlichen. Dieses zog sich bis zum Abitur hin. Wir waren letztendlich 12 Schüler, davon 2 Jungen.
Generell wurde ich nie aufgrund des Klassendrucks oder Ähnlichem dazu genötigt eine Sprache zu wählen, jedoch wurde ich öfters mit dem Vorurteil konfrontiert, dass Mädchen sowieso besser in Sprachen sind und Jungen in Naturwissenschaften.
Das Sprachen lernen erfordert viel Geduld und Ausdauer, daher wurden verschiedenen Motivationsmöglichkeiten entwickelt. Eine Motivationstheorie beim Fremdsprachenlernen ist das Rubikon-Modell nach Heckhausen und Gollwitzer von 1987.
Dieses teilt das Handeln in 4 Phasen ein. Zunächst die bewusste Entscheidung für eine Handlungsmöglichkeit.Danach folgt die Planung der Umsetzung dieser Handlungsmöglichkeit. Weiter der Schritt der realen Durchführung, also dem konkreten Handeln, und schließlich die Bewertung des Handelns und insbesondere des Handlungserfolges.
Dieses Modell kann man auf das Lernen anwenden und durch die stetige Reflektion des Erfolges, bleibt die Motivation erhalten.
Viele Lehrbücher gehen noch nicht sensibel genug mit dem Thema Gender um und unterstützen Stereotypen. Man kann diese Werke z.B. danach untersuchen, welche Themen Sie behandeln. Dort muss dann überprüft werden, ob diese Stereotypen unterstützen. Wichtig ist, dass die Themen möglichst breit gefächert sich und möglichst genderunspezifische gewählt werden.
Ein weiterer Punkt, der zu beachten wäre, ist ob die handelnden Personen des Lehrbuches ein Klischee verkörpern oder individuell gestaltet sind.