rv12 – Förderbedarf und Sprachförderung im inklusiven Bereich
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- Welche Kriterien/Anforderungen an die Umsetzung von Inklusion werden formuliert?
- Welche Besonderheiten/Spezifika müssen aus Sicht von Glück im Förderschwerpunkt Sprache berücksichtigt werden?
- Gibt es Argumente / Bedenken gegen einen inklusiven Unterricht? (bezogen auf den FS Sprache)
- Wie kann/könnte man solche Bedenken ausräumen? “
Schumann veranschaulicht in seinem Text, dass es noch keine ernstzunehmende Vorstellungen über die Begriffe der Inklusion/Integration gibt. Er regt an, dass bedingt durch die Integration der Kinder mit Förderbedarf an normalen Schulen das Schulsystem misslingen könnte. Schumann sieht eine Lösung für das Problem in der Umstrukturierung des deutschen Bildungssystems.
Glück findet ähnliche Worte wie Schumann, teilt seine Meinung und findet es ungerecht, Schüler mit Behinderungen und mit kommunikativen Einschränkungen nicht an allgemeinbildenden Schulen zu unterrichten. Glück macht deutlich, dass er mit seiner Organisation die Gesellschaft auffordern will, die Menschen mit Sprach-, und Sprechstörungen zu unterstützten und sie in das gewöhnliche Schulbild integrieren will.
Es ist schwer zu sagen, ob Kinder/Schüler mit Behinderungen und Schwierigkeiten im Sprech- und Sprachverhalten mit „normalen“ Kindern beschult werden sollten. Ich bin absolut für eine derartige Inklusion, glaube aber auch, dass unsere momentande Schullandschaft nicht die entsprechenden Weichen hierfür stellt. Und doch bin ich der festen Überzeugung, dass zunächste jedem Kind das Recht gegeben werden sollte an einer allgemeinbildenden Schule unterrichtet zu werden.
Die Weichen, die entsprechend gestellt werden müssen sind Klassen mit geringeren Schüleranzahlen. Zeitgleich müssen aber auch ausgebildete Lehrkräfte an die Seite der eigentlichen Lehrer gestellt werden, die sich insbesondere um die Problemkinder kümmern können.
Soll heißen: die Inklusion der Kinder mit Behinderung darf nicht auf Kosten der „normalen“ Kinder geschehen!
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rv12 – Förderbedarf und Sprachförderung im inklusiven Bereich
Auch ich glaube daran, dass für eine erfolgreiche Inklusion, das deutsche Schulsystem umgestellt werden muss. Mit dem jetzigen Schulsystem kann es nicht Funktionieren, da es bereits schon zu viele Schüler auf einen Lehrer gibt. Um behinderte Kinder zu integrieren benötigt es auf jeden Fall mehrere Betreuungspersonen, die die Lehrkräfte unterstützen.
Zudem teile ich die Einstellung von Herren Glück. Egal welche Behinderung ein Kind hat, es sollte in den Schulalltag integriert werden, natürlich abhängig davon, ob das Kind selbst fähig ist die Schule, auch wenn Hilfe benötigt wird, besuchen zu können. Kommunikative Einschränkungen sollten soweit wie möglich durch Förderung gestützt werden.
Natürlich ist es mit dem derzeitigen Schulsystem nicht möglich eine absolute Inklusion vorzunehmen, aus den bereits genannten Gründen (zu wenig Betreuungspersonal). Schulen müssen behindertengerecht ausgestattet werden, z.B. mit Fahrstühlen, Rollstuhlrampen, Betreuungspersonal usw.. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, muss der Unterricht noch auf die behinderten Kinder eingerichtet werden, d.h. man wird nicht mehr nur einen Lehrer in einer Klasse vor ca. 30 Leuten sehen, sondern zwei bis drei, um die Behinderten Kinder in den Schulalltag zu integrieren.
Allerdings finde ich den Gedanken, dass die Inklusion der Kinder mit Behinderung nicht auf Kosten der „normalen“ Kinder geschehen soll, falsch. Diese Frage stellt sich mir nicht, da ich dadurch viel mehr einen Vorteil für die „normalen“ Kinder sehe. Die Kindern lernen sich auf Heterogenität innerhalb ihrer eigenen Lebenswelt einzustellen, das finde ich sehr wichtig, da Gruppen in Zukunft deutlich heterogener werden, z.B. durch Zuwanderung und Inklusion. Die soziale Kompetenz der Kinder und Jugendlichen wir dadurch vehement gesteigert.
Hallo Timo-Nicolai,
zunächst einmal Danke für deinen anregenden Kommentar. Ich muss mich allerdings verteidigen, zumal du nicht recht verstanden hast, was ich damit meinte, dass die Inklusion nicht auf Kosten der „normalen“ Kinder ablaufen dürfe.
Im Grunde habe ich mich ja, ähnlich wie du auch, dazu geäußert inwiefern die Schullandschaft geändert werden müsse, damit Inklusion funktionieren kann. Nehmen wir jedoch an, dass „unsere Forderungen“ nicht umgesetzt würden, trotz Inklusion, so fände dieselbige auf Kosten der „normalen“ Kinder ab. Dann nämlich würde sich der Lehrer nicht nur um eine Schülerschaft von bis zu 30 Schülern zu kümmern haben, sondern noch individuelle Förderung für die Kinder mit Behinderung gewährleisten müssen. Diese Missstände würden natürlich noch viel weiter gehen…
Inklusion ist, und das will ich nochmal ausdrücklich betonen, etwas tolles, und sollte in jedem Fall umgesetzt werden, denn auch ich halte Heterogenität für sehr wertvoll. Aber diese darf nicht auf „Kosten der normalen Kinder“ ablaufen, sondern erst dann in Gang gesetzt werden, wenn die Weichen dafür gestellt sind – ausreichend Personal, behindertengerechtes Schulgelände und Chancengerechtigkeit für jeden Schüler!
Ich hoffe ich konnte das Missverständnis aus dem Weg räumen.
Liebe Grüße