-ein Rückblick

Die PH Weingarten hat gemeinsam mit der PH Zürich und mit Unterstützung der Internationalen Bodenseehochschule die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) der Sektion Medienpädagogik ausgerichtet. Die Tagung fand an der PH Zürich vom 26.9.-27.9.2019 statt. Der Haupttrack wurde an die PH Weingarten übertragen. Die Teilnehmer der Tagung konnten das Geschehen über einen großen Monitor im Institut für Bildungsconsulting verfolgen.

Dank Twitter-Wall und Liveübertragung konnten sich auch die Teilnehmenden in Weingarten aktiv beteiligen! Hier in Weingarten hat einer unserer studentischen Hilfskräfte alle Fragen gesammelt. Was liegt nun näher für die Fragen und den Inhalt der Tagung den Stil des twitterns zu nutzen?

PHWG Medienpädagogik HIWI berichtet #phweingartenfragt

  PHWG Medienpädagogik HIWI berichtet:
@PhwgH #DGfE_MP #phweingartenfragt via Twitter zur DGfE Tagung der Sektion Medienpädagogik nach Zürich

Zur diesjährigen DGfE Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik eröffnete sich nicht nur manch einer der Teilnehmenden hier in Weingarten extra einen Twitter Account, sondern auch wir. Eigens für die Tagung wurde also ein Twitter-Account eingerichtet.  Gefühlt war das Fragen stellen über die Twitter-Wall – beinahe in Echtzeit – sehr interessant und ein toller, innovativer Lösungsansatz, um die Distanz zu überbrücken.
Die Fragen und Inhalte der Tagung ließen einen Einblick in aktuelle Trends der Medienpädagogik zu. Der PHWG Medienpädagogik HIWI stellt hier nun inhaltliche Fragen an die Teilnehmenden der Tagung hier in Weingarten.

  PHWG Medienpädagogik HIWI #phweingartenfragt Tagungsteilnehmende in Weingarten:
Welche Fähigkeiten braucht es um in einer digitalen Welt teilzuhaben?

Die Antwort auf diese Frage findet sich möglicherweise im Keynote-Vortrag von Michael Kerres, der die Bildung in der digitalen Welt behandelt. Jedoch weniger den Fokus auf Medien für die Bildungsarbeit legt. Viel eher ist für eine Antwort relevant zu fragen: „Wie wollen wir Schule mit Medien gestalten?“
Die Durchdringung des Digitalen ist allgegenwärtig, somit bleibt als Schlussfolgerung, dass in einer digitalen Welt keine Alternative zum Zugang zu Wissen besteht, als den Zugang durch Medien.

Die Teilnehmenden in Weingarten waren sich einig darüber, dass der Vortrag von Michael Kerres ein Highlight war. Insbesondere regten seine Positionen zum Weiterdenken und zur Diskussion an. Ideen und Fragen schlossen sich an, wie beispielsweise Kreativität im Unterricht umgesetzt werden könne und wie Werkstattunterricht und MakerSpaces im Bezug dazu stehen. Anschließende Vorträge zur Digitalisierung von Lehrmitteln wie zum Beispiel book creator, der Einsatz von Agumed Reality zur Reflexion von Unterricht oder Virtual Reality Brillen zur inhaltlichen Erfahrbarkeit spezieller Themen im Unterricht, gaben einen sehr praxisbezogenen Einblick in die Gestaltung und Zukunft des Unterrichtens. Damit konnte ein Blick ermöglicht werden wie die Schule in Zukunft möglich sein könnte. Trotz aller digitaler Medien brauchen wir den Menschen als zentrale Verknüpfung zum Wissen.Final wurde der Wissenszuwachs über die Medienpädagogik und ihre Diskurse als bereicherndes Resümee festgehalten.

  PHWG Medienpädagogik HIWI #phweingartenfragt Tagungsteilnehmende in Weingarten:
Welche Inhalte haben zukünftige Lehrer*innen von der Herbsttagung mitgenommen und was bedeutet das für die Ausübung ihres Berufes?

Die Frage beantworten zwei Lehramtsstudierende, die auch Teilnehmende der Tagung waren:

TN1: Durch die Tagung wurde mir, als Lehramtsstudiernde, zum ersten Mal so richtig bewusst, wie vielseitig die Digitalisierung ist und sein kann. Obwohl ich ein Millennial bin, habe ich beispielsweise mit VR-Brillen im Unterricht nicht gerechnet. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass es für jeden wichtig ist, sich zu informieren. Denn nur, wenn man auf dem neusten Stand ist, kann man sich über seine Möglichkeiten bewusst sein.

Die Rolle der Lehrer*innen wird sich in Zukunft in einigen Bereichen verändern. Die Digitalisierung hat Einfluss auf die Methoden und Mittel im Unterricht. Die pädagogische Rolle der Lehrperson hingegen bleibt trotz der Digitalisierung immer bestehen. Denn die Aufgabe der Lehrperson kann von keiner App, VR-Brille oder Roboter übernommen werden und ist somit unersetzlich.

TN2: Auch ich als Student des Lehramts kann zu den Inhalten der Vorträge nur wiederholen, dass ich das Maschinen lernen unfassbar interessant fand. Auf die gleiche oder relativ ähnliche Art lernen Kinder oder allgemein gesagt Menschen. Wir haben eine Erwartung die wir erreichen möchten bekommen aber ständig andere Werte. Zum Beispiel die Erwartung für einen Wert von 16. Maschine antwortet 4…8…12…14…16. Aus Fehlern lernt man ob man eine Maschine oder ein Lebewesen ist- und das fand ich mega interessant und lehrreich.

Auf die zukünftige Rolle als Lehrer finde ich digitale Medien eine große Stütze und gute Möglichkeit Informationen schnell und einfach an Schüler*innen zu leiten. Ob sie diese aufnehmen ist natürlich eine andere Frage, aber ich finde die Möglichkeit sehr gut Hausaufgaben, Aufgaben allgemein oder Texte online den Schülern per Facebook- Gruppe oder sonstigen Plattformen zur Verfügung zu stellen.

Vielen Dank an die beiden Lehramtsstudierenden für ihre Einblicke in die Inhalte der Tagung und den Blick in ihre berufliche Zukunft!

  PHWG Medienpädagogik HIWI #phweingartenfragt Tagungsteilnehmende in Weingarten:
Wie kann man die Medienkompetenz von Lehrpersonal messen?

Im englischsprachigen Raum hat sich das TPACK-Modell (Technological, Pedagogical and Content Knowledge) als technologiebezogenes Kompetenzmodell für Lehrpersonen etabliert. Dieses Modell wurde durch Mirjam Schmid und Dominik Petko von der Universität Zürich vorgestellt und zeigte auf, dass nicht mehr nur Fachwissen zu den schulischen Lerninhalten, ein pädagogisches Wissen und fachdidaktisches Wissen genügen. Es benötigt auch ein technologiebezogenes Wissen. Die Referent*innen erklären damit, dass eine technologiebezogene Kompetenz auch Wissen um die Implikation von technologischem Wandel für schulische Lerninhalte umfasst. Dabei hilft dieses Modell Lehrkräften ihre technologischen Kompetenzen einzuschätzen und fachdidaktischen Ansätze unter anderem auf Kreativität hin zu reflektieren.

PHWG Medienpädagogik HIWI #phweingartenfragt Tagungsteilnehmende in Weingarten

Unser Fazit aus Weingarten:

Die Themen der Tagung das „Lernen mit und über Medien in einer digitalen Welt“ zeigten ein umfassendes Bild von den Gelingensbedingungen des Lernens mit digitalen Medien. Zum einen der verantwortungsvollen Aufgaben zukünftiger Lehrer*innen den Kindern zu ermöglichen sich Wissen anzueignen und zu verarbeiten, sowie zur Gestaltung didaktischer Möglichkeiten mit Medien.

Als abschließende Aussage sei die Sichtweise von Prof. Arjen Wals, einem Forscher zu Transformative Learning for Socio-Ecological Sustainability, interessant und angebracht. Sein Vortrag wurde auf der ECER 2019 in Hamburg gehalten. Im Allgemeinen werden seine Worte als passendes Geleit in die zukünftige medienpädagogische Entwicklung empfunden.

So the biggest challenge for education is to reorientate itself, towards people and the planet. And to find new ways of teaching and learning and capacity building, that will make it more possible for people to live more likely on the planet and more equitably and more healthy on this planet.“

Das Zitat des Nachhaltigkeitsforschers Prof. Arjen Wals, auf welche Zukunft das Bildungssystem junge Menschen vorbereiten sollte, ist für das Thema dieser medienpädagogischen Tagung ebenso relevant. Bildung, die globale Zusammenhänge beachtet, bedenkt und Teilhabe ermöglicht ist für eine zukünftige digitale Welt unerlässlich. Das „Lernen mit und über Medien in einer digitalen Welt“ ist somit ein Stück greifbarer geworden.