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UMGANG MIT SPRACHVARIETÄTEN IM (FREMD-)SPRACHENUNTERRICHT

Aufgabe 1 ) Wir haben in der Vorlesung eine Reduktion der Varietätenmodelle vor und die diatopische Kategorie (Raum) in den Fokus genommen (vgl. Vorlesungsfolien). Erläutern Sie bitte inwiefern sich weitere der angegebenen Kategorien (diaphasisch oder diastratisch) auch als im Allgemeinen relevant für den Umgang mit Heterogenität im Unterricht (jenseits des Fremdsprachenunterrichts) erweisen können und begründen Sie Ihre Antwort. Sie können dafür sowohl das strukturalistische als auch das soziolinguistische Modell verwenden, gern auch beide in Kombination.

Das strukturalistischen Modell von Eugenio Coseriu (vgl. Folie 3)unterscheidet sich in drei Variationen. Die diatopische Variation, die sich auf die Verschiedenheit einer Sprache in einem Raum unterscheidet, das heißt wie unterschiedlich eine Sprache in verschiedene Orte eines Sprachgebiets sein kann. Die diastratische Variation hingegen weist auf die Unterschiede zwischen die soziokulturellen Sprachschichten hin. Es hängt vom Alter, Beruf, Geschlecht oder in welche Schicht ( Mittelschicht, Oberschicht etc.) man sich befindet. Außerdem gibt es die diaphasische Variation welches sich beim Formalitätsgrad( formell oder informell) unterscheidet. 

Schaut man auf den „ Soziolinguistischen Modell“ von Offord ( vgl. Folie 4) sieht man, dass nicht nur auf einen Faktor geachtet werden kann. Sowohl der Sprecher wie der Empfänger geben verschiedene Faktoren beim Sprechen oder Schreiben aus. 

Aus der diastratische Variation gesehen, ist ist es wichtig zu wissen, dass Lehrer*innen öfters im Unterricht, mit den unterschiedlichen Schüler*innen konfrontiert werden können. Relevant ist nicht nur die Herkunft der Schüler*innen sondern auch das Geschlecht sowie ihre gesellschaftliche Schicht. Es ist ebenso wichtig auf die diaphasische Variation zu achten. Bei einem Gespräch zwischen Lehrkraft und Lernenden ist es bedeutungsvoll, dass die Lehrkraft auf die informelle oder formelle Kommunikation sensibilisiert ist. Zum Beispiel, Schüler*innen die öfters das Wort „ digga“ oder „ alter“ benutzen. Manche Lehrer*innen können es als Beleidigung auffassen obwohl der/die Schüler*in es nicht in der Hinsicht meint.  In diesem Fall kann öfters zu Missverständnissen kommen.

Aufgabe 2 ) Sie selbst haben bereits Fremdsprachen im institutionellen Kontext gelernt. Ermitteln Sie zunächst, welche Varietät(en) Sie im Rahmen der gelernte(n) Fremdsprache(n) sprechen und worauf dies zurückzuführen ist. Im nächsten Schritt überlegen Sie bitte, ob Sie jemals damit konfrontiert worden sind, dass Sie Sprecher:innen anderer Varietäten dieser Sprachen begegnet sind und inwiefern die Kommunikation dadurch behindert bzw. bereichert oder davon gar nicht tangiert worden ist. Warum könnte es wichtig sein, sich die Existenz verschiedener Varietäten innerhalb einer Sprache zu vergegenwärtigen? Begründen Sie Ihre Antwort unter Einbezug eigener Erfahrungen oder Vorannahmen in diesem Kontext.

 

In den ersten 3 Jahren Spanischunterricht in meiner Schulzeit, war Sprachvarietät nie die Rede. Ich wusste nicht mal, dass in verschiedene Länder, verschiedene Sprachvarietäten gab. Ich gehe aber sehr davon aus, dass es das Varietät auf Spanien zurückzugreifen ist. Da meine damalige Lehrerin ein Auslandsjahr in Spanien gemacht hat. In meine Abiturzeit weiß ich ganz genau das ich das Spanisch aus Spanien gelernt habe, da meine Lehrerin total auf die katalanische Aussprache bestand. Zum Beispiel mussten die Schüler*innen das „R“ rollen beim Sprechen, sonst war unsere Aussprache, ihrer Meinung nach, falsch. 

Ein weiterer Beispiel ist, dass meine Muttersprache portugiesisch aus Brasilien ist. Jedoch war ich 2016 in Portugal, ein portugiesisch sprachlichen Land, und mein größtes Problem war, dass ich die Hälfte von dem was die Portugiesen gesprochen haben, nicht verstanden habe. Ab dem Zeitpunkt habe ich gemerkt, dass Portugiesisch nicht überall „ mein“ Portugiesisch sei.

Im Internet wird auch oft zwischen Brasilianer und Portugiesen gestritten, welches Land das richtige Portugiesisch spricht. Dabei denkt keiner an die verschiedenen Sprachvarietäten. 

Sogar in Brasilien werden an verschiedenen Orten verschiedene Varietäten gesprochen. Im Nordosten Brasilien, wo ich herkomme, haben wir ganz andere Wörter die z.B im Südbrasilien nicht verstanden werden.

Als zukünftige Spanischlehrerin, finde ich wichtig meine Schüler*innen aufzuklären wieviele Sprachvarietäten innerhalb einer Sprache geben kann. Vor allem wenn ein/e Schüler*in aus Spanien und der andere/ die andere aus z.B Kuba kommt. 

 

Aufgabe 3 ) Schauen Sie sich das folgende englischsprachige Video auf youtube an.

https://www.youtube.com/watch?v=e2SCWjKYR-w

Language as a mirror of society / Francisco Moreno Fernández (2020)

Identifizieren Sie drei Elemente aus dem Video heraus, die auf die Existenz von Varietäten hinweisen und erläutern Sie, welche Begründung Prof. Moreno Fernández für Existenz und Relevanz von Varietäten (in diesem Fall des Spanischen) anführt.

 

In dem Video von Francisco Moreno Fernández wird drei Gründe für die Koexistenz von Varietäten hingewiesen: Migration, Geschichte und politische Ereignisse.

Bei der Entstehung von Varietäten, kommen viele Aspekte zusammen. Vor allem durch Migration. Durch das Mischen von Sprachen entstehen neue Varietäten. Je mehr Migration, desto mehr Varietät entwickelt sich.

Ein gutes Beispiel aus dem Video, wenn es sich um die Varietät handelt, ist das Wort „ Luca“ welches in Chile für „1000 Pesos“ steht aber eigentlich aus einem argentinischen kriminellen Kontext kommt. Ein anderes Beispiel ist „ Bus“ welches in den meisten Spanischsprechenden Ländern eine andere Übersetzung hat. 

Für Professor Moreno Fernández hat die Existenz und Relevanz von Sprachvarietäten viel mit geschichtliche Aspekte zutun, wie Migration.

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Das deutsche Schulsystem und Migration

1a. Benennen Sie die Kernaussagen der Grafik auf der Folie 16.

Bei der Grafik „ Migration und Bildungsbeteiligung in Bremen (2018)“ zeigt ein Diagram mit unterschiedlichen Schulabschlüssen von Schüler*innen ohne Migrationshinweis, mit Migrationshinweis ohne Vorkurs oder mit einen Vorkurs vor 2014 und als letztes Schüler*innen mit einen Migrationshinweis mit einem Vorkurs nach 2014 im Jahr 2018.

Es ist zu erkennen, dass fast die Hälfte der Schüler*innen ohne Migrationshinweis das Abitur erfolgreich absolviert haben. Dagegen gelangt  29% der Schüler*innen, mit Migrationshinweis, das Abitur, wobei 2% davon einen Vorkurs absolviert haben.

Die Anzahl der Neuzugewanderte Schüler*innen, die keinen Abschluss in Bremen hat liegt bei 36%. Bei Schüler*innen ohne Migrationshinweis liegt es bei 5%.

1b. Welche Hinweise gibt die Grafik zum Zusammenhang zwischen Migrationshinweis, Neu-Zuwanderung und Bildungsbenachteiligung?

Es ist deutlich zu sehen, dass es einen Unterschied zwischen Schüler*innen mit und ohne Migrationshinweis gibt. Durch die Grafik ist erkennbar, dass die Schüler*innen in Bremen unterschiedliche Chancen haben, abhängig davon wie lange sie in Deutschland sind und ob sie einen Vorkurs vor oder nach 2014 belegt haben.

2. Erklären Sie mit Bezug auf konkrete Inhalte der Präsentation (Quellen!), inwiefern Migration das nationalstaatlich verfasste Schulsystem Deutschlands herausfordert.

Es fordert das nationalstaatliche Bildungssystem indem Schulen es nicht vorgesehen haben, dass Kinder mit Migrationshinweis für eine längere Zeit in Deutschland bleiben. Es mussten z.B Vorklassen eingeführt werden, um Deutschkenntnisse der Schüler*innen zu verbessern ( Folie 11f, Prof. Dr. Yasemin KarakaşoÄlu, 20.04.2021) 

Außerdem müssen mehr Lehrer*innen eingesetzt werden und neue Lehrmaterialien, wie Schulbücher, gekauft werden. ( Folie 20, Prof. Dr. Yasemin KarakaşoÄlu, 20.04.2021)

3. Inwiefern kann das folgende Beispiel (nächste Folie) als Ausdruck von ´Doing Culture´ durch Lehrer*innenhandeln im Unterricht herangezogen werden? Was ist problematisch daran? Erinnern Sie sich aus ihrer eigenen Schulzeit an ein Beispiel für ´Doing Culture´ im Lehrer*innenhandeln.

Das Beispiel ist problematisch, da der Lehrer die Schülerin immer wieder dran nimmt obwohl sie sich nicht meldet, in der Meinung, dass sie in Mathematik hochbegabt sei, aufgrund ihres asiatischen Aussehens. In dem Moment als die Schülerin keine Antwort gibt, sagt er vor den anderen Schüler*innen, da er enttäuscht sei, da er es anders von ihr erwartet hätte. Dadurch, verbreitet er das Klischee, dass Asiaten Mathematikgenies sein müssen und Kim könnte sich deswegen unter Druck gesetzt fühlen, da sie dieses Klischee nicht erfühlt.

In meiner Schulzeit, habe ich mich diskriminiert gefühlt, da sobald über Afrika gesprochen wurde, mich nicht nur die Schüler*innen angeguckt haben sondern auch die Lehrer*innen. Sie waren auch der Meinung, dass ich alles darüber wissen müsste, obwohl ich brasilianischer Herkunft bin. Im Politikunterricht, wurde z.B von mir immer wieder erwartet, dass ich über die Lage in Brasilien weiß, obwohl ich keinerlei Ahnung von Politik habe. 

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