Chemie – (k)ein Fall für alle

Formulieren Sie basierend auf den Vorlesungsinhalten drei Thesen, die für Sie (!) einen modernen naturwissenschaftlichen Unterricht für alle ausmachen. Orientieren Sie sich gerne an den Grundannahmen von STL (Scientific and Technological Literacy for All), setzen Sie jedoch eigene Schwerpunkte.

  1. Zu aller erst finde ich ist eine Balance zwischen dem theoretischem und dem praktischem Aspekt des Unterrichts wichtig. Vor allem bei jüngeren Schülern fordert es sowohl Verständnis als auch die Begeisterung für ein Fach, wenn man die theoretischen Aspekte mit praktischen stützt und die Kinder selber experimentieren lässt, sei es auch ein kleiner, harmloser Versuch mit beispielweise Waschmitteln. 
  2. Desweiteren gehört zu einem modernem naturwissenschaftlichem Unterricht der Bezug zum Alltag und zu gesellschaftlichen Themen (Holbrook, 1998). Ein sehr wichtiges Beispiel wäre der Klimawandel, ein Thema welches essenziell vor Allem für die zukünftigen Generationen sein wird. Deshalb ist es wichtig, Kindern solch ein Thema frühstmöglich nahe zu bringen.
  3. Ein weiterer wichtiger Aspekt wäre ein Schülerzentrierter Unterricht, indem die Schüler hin und wieder gefordert werden, selber den Unterricht zu gestalten und sich gegenseitig zu helfen. Präsentationen, Projekte oder Experimente, die allein von Schülern unter Aufsicht geführt werden. Dies fördert ausserdem die Selbstständigkeit und Interesse eines Schülers. 

 

Reflektieren Sie auf Basis der Vorlesungsinhalte und des Grundlagentextes, inwieweit chemisches Wissen im Speziellen und naturwissenschaftliches Wissen im Allgemeinen aus Ihrer Sicht als Teil des Allgemeinwissens (im Sinne einer „Scientific Literacy for All“) angesehen werden kann. Beziehen Sie hier auch ihre eigenen Erfahrungen aus dem schulischen Chemieunterricht/Ihrem Alltag ein.

Chemie taucht überall im Alltag auf, sei es im gesellschaftlichen Sinne, also Beispiele wie der Klimawandel, oder im persönlichen Leben, wie etwa Waschmittel, Pflegeprodukte oder Arzneimittel. Diese Sachen zu verstehen, gehört also gewissermassen zum Allgemeinwissen. Die OECD beschrieb das naturwissenschaftliche Allgemeinwissen als “[…] die Fähigkeit, naturwissenschaftliches Wissen anzuwenden, naturwissenschaftliche Fragen zu erkennen und aus Belegen Schlussfolgerungen zu ziehen […]” (2003). In meiner Erfahrung wurde das Allgemeinwissen jedoch nie in der Schule angeregt. In der Oberschule wurde man in ein wissenschaftliches Fach geworfen, ohne diesen Bereich vorher kennengelernt zu haben, weshalb es vielen Schülern schwer viel, die Schulwissenschaft zu verstehen und den Bezug zum Alltag zu finden. Themen schienen nur so lange relevant, bis die Klausur geschrieben wurde und das Thema in Vergessenheit geriet. Es wurde nicht genug motiviert, sich auch ausserhalb einer Klausur Gedanken über ein Thema zu machen. Kurzgesagt ist es wichtig, bei Schülern ein wissenschaftliches Allgemeinwissen anzuregen, dies wird jedoch meiner Ansicht nach nicht genug gefördert. 

Chemie gilt als eines der unbeliebtesten Schulfächer. Benennen Sie Stichpunktartig Maßnahmen, die Ihrer Meinung nach die Lernmotivation von Kindern und Jugendlichen aller Schulformen (!) für das Fach Chemie steigern könnten.

  • Theorie mit mehr Praxis stützen
  • Schülerbezogener Unterricht

↳ Wunschthemen der Schüler behandeln, Referate, Projekte

  • Bezüge zum Alltag und aktuellen Geschehnissen

Literatur:

Holbrook, J. (1998): “Operationalising Scientific and Technological Literacy – A New Approach To Science Teaching”. Science Education International, 13-19.

OECD (2003). The PISA 2003 Assessment Framework. Verfügbar unter: https://www.oecd.org/education/school/programmeforinternationalstudentassessmentpisa/33707226.pdf


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