Spracherwerb bei Kindern

14. Juni 2012

Bei Kleinkinder fällt einem auf, dass sie, wenn sie unzufrieden sind, zunächst dies durch Schreien äußern: Bei Müdigkeit, bei Hunger, bei Schmerz fangen sie an zu weinen. Daraus wird ersichtlich, dass der Körper dem Kind ein Bedürfnis vorgibt, welches das Kind, da es noch nicht sprechen kann, nicht anders artikulieren kann, als übers weinen. Dabei geht ein Kleinkind nicht kalkulierend vor, weil es gar nicht die Möglichkeit hat, sein Bedürfnis anders zu verdeutlichen, als über das Geschrei – merkt aber durchaus, dass das Schreien eine Wirkung erzeugt: die Eltern versuchen, das Bedürfnis zu stillen. Da erstens das Bedürfnis, welches das Kind hat, durch das Schreien nicht eindeutig bestimmt werden kann und zweitens die Bedürfnisse des Kindes mit der Zeit komplexer werden, entsteht der Wille, sich eindeutig ausdrücken zu können. Dabei orientieren sie sich an dem, was sie von ihren Mitmenschen mithören. Bevor ein Kind das erste mal Mama, Papa oder Ball sagt, weiß es bereits, was damit bezeichnet wird. Es kann also die Worte verstehen, bevor das Kind es selbst sprechen kann, der aktive Wortschatz ist deutlich geringer als der passive, was man später durchaus auch beim Erlernen einer Fremdsprache merkt.

Auf Grund des geringen Abstraktionsvermögen, das es benötigt, um Gegenständen einen Begriff zuzuordnen, erlernt das Kind zunächst Substantive, die einem materiellem Ding zugeordnet sind, bevor es erlernt, wie beispielsweise Gefühle oder Sachverhalte zu bezeichnen sind.