(SL_B3) Klang Spaziergang

Am Samstag den 18.11.23 hatte ich zum ersten mal ein Blockseminar für das Klang- und Klubkultur Seminar. Es war ein sehr kalter und verregneter Tag. Der Treffpunkt war um 14:00 vor dem Café Noon. Da das Café aber außerplanmäßig geschlossen hatte, standen wir für die Einführung bestimmt eine Stunde draußen in der Kälte. Dabei wurden Tonaufnahmegeräte herum gereicht, mit denen jede*r einmal die Geräusche der Umgebung anhören konnte und der Dozent hat den Ablauf des Termins mit uns geteilt.

Danach ging der erste Teil des Spaziergangs los. Kleine Zwischenstopps gab es beim Kunsttunnel, an der Treue und im Klanggarten neben dem Dom. An diesen Stellen gab es immer einen kleinen Vortrag und manchmal wurde auch Musik über eine kleinen Lautsprecher abgespielt. Ab dem Klanggarten gab es die Aufgabe, nicht mehr zu reden sondern nur auf die Geräusche zu achten und diese wirklich wahrzunehmen. Als schweigende Gruppe haben wir uns gemeinsam in den Dom begeben. Zu meiner Überraschung war die Geräuschkulisse dort ganz anders als erwartet. Im Mittelschiff fanden Aufbauarbeiten statt. Es wurden Ton und Licht Proben gemacht und die für den Aufbau Zuständigen, haben sich gegenseitig zugerufen. Auch die Orgel wurde zwischendrin gespielt. Da ich eigentlich Stille und leises Getuschel erwartet hatte, habe ich eine Aufnahme der überraschenden Töne gemacht:

Außerhalb des Doms haben wir die Übung ohne reden weitergeführt. Mir ist aufgefallen wie viele Geräusche sich eigentlich um einen befinden, die sonst vom Gehirn ausgeblendet werden.

Unser Weg hat uns weiter bis zum Parkdeck über Saturn gebracht. Dort war es zum Vergleich auf der Straße plötzlich sehr ruhig. Die Geräusche der Bahnen, Autos und Passanten wurden jetzt durch Wind uns das trommeln der Regentropfen auf meinen Schirm ersetzt.

Nach einer kleinen Pause, haben wir uns vor der Musikhochschule versammelt um dort ein Klavierkonzert von Studierenden zu besuchen. Solche kostenlosen Konzerte gibt es öfter, damit die Musiker*innen das Spielen auf der Bühnen kennen lernen. Das Konzert war sehr lang aber irgendwann habe ich jegliches Gefühl an Zeit verloren. In der Reihe vor mir ist sogar jemand eingeschlafen. Zum Schluss gab es noch ein kleines Extra; die Musiklehrerin hatte am Tag zuvor Geburtstag, weshalb ihre Schüler*innen ihr ein Geburtstagslied auf dem Klavier gespielt haben.

Draußen war es mittlerweile dunkel und die Aufmerksamkeit und Motivation der Gruppe etwas im Keller. Nach einer kurzen Stärkung durch koffeinhaltige Getränke, ging es mit der Straßenbahnlinie 3 in Richtung Gröpelingen.

Das letzte Ziel des Tages war die Zollkantine in der Überseestadt. In der Bahn konnte ich ein Aufnahmegerät ergattern und so sehr intensiv den Geräuschen und Gesprächen lauschen.

Von den schick gekleideten Musiker*innen, dem älteren Publikum und dem weißen Raum mit hohen Decken war es ein radikaler Sprung zu einem Punk Rock Konzert, Bier für 2€ und Zuschauer*innen mit Band T-Shirts. Ich hatte ein bisschen Sorge, dass wir doll aus der Reihe stechen könnten, müde Student*innen zwischen Punks und Metallfans. Es war trotz meiner Sorge ein lustiges Erlebnis. Die erste Band wirkte sehr sympathisch und kam, zu aller Überraschung zu einem Shakira Song auf die Bühne.

Bis zum Ende habe ich das Konzert leider nicht verfolgt. Irgendwann war es mir zu laut und voll und von dem langen Tag in Kälte und Regen war ich auch einfach erschöpft.

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