Episode 04 – Bildung in der digitalen Welt

Ich absolviere mein Praxissemester an der Oberschule Findorff. Ich erlebe dort insgesamt oft Anwendung und Nutzung digitaler Medien wie I Pad und anderen Tablet-Systemen. Allerdings habe ich die Nutzung bislang nur seitens der Lehrkräfte beobachten können. Dies mag aber mitunter daran liegen, dass ich nur in den unteren Klassenstufen, 6 und 7, Unterricht beobachte und durchführe. In diesen Klassenstufen kommt – wie gesagt – häufig das Tablet zum Einsatz. Dazu muss gesagt werden, dass nicht jeder Klassenraum, sondern nur geschätzt jeder dritte, über so ein Tablet-System verfügt.

In diesen Klassen werden Filme, Dokumentationen, Bildimpulse oder andere visuelle Darstellungen für die SuS auf das Tablet projeziert. Ich sehe darin eine innovative, schnelle und auch visuell angenehmere Alternative zum OHP.

Seitens der SuS habe ich im Rahmen meines Praxissemesters noch nicht viel Nutzung mit digitalen Medien erlebt. In einigen Klassenräumen steht den SuS ein Rechner zur Verfügung, der allerdings meinen Beobachtungen zufolge recht selten genutzt wird. In der ganzen Schule herrscht zu jeder Zeit ein striktes Handy-Verbot, sodass dieses digitale Medium somit auch nicht zum Einsatz kommt.

Im Hinblick auf die sechs aufgeführten Kompetenzbereiche zur Mediennutzung, erscheinen mir einige Punkte im Umfeld Schule von größerer Relevanz zu sein als andere. Punkt 1 „suchen und verarbeiten“ scheint mir das Gerüst und die Ausgangslage für alle weiteren Schritte zu sein und halte diesen Punkt im Schulkontext für enorm wichtig. Ebenso wie man bei Literatursuche auf authentische Quellen und ein strukturiertes Recherchevorgehen zu achten hat, ist dieses bei einer Internetrecherche ebenso von großer Wichtigkeit. Die Kompetenz des Filterns ist an dieser Stelle wichtig. Es ist keine große Kunst, einen Begriff in eine Suchmaschine wie Google einzugeben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang das filtern relevanter, authentischer Quellen und auch die Suche nach Informationen in verschiedenen digitalen Umgebungen. Das Kennen und Anwenden von Suchstrategien erleichtert eine Internetrecherche. Also kann insgesamt der Unterpunkt „Browsen, Suchen und Filtern“ von mir als elementar zur Bildung in der digitalen Welt gezählt werden.

Weiterführend halte ich den zweiten Punkt „Kommunizieren und Kooperieren“ für SuS auch für wichtig. Ich finde es gut, wenn kommunikative, lebensnahe Medien wie zum Beispiel soziale Netzwerke wie Twitter, Facebook, Youtube-Channel oder Blogs in den Unterricht mit eingebunden werden.

Somit wird an die Lebenswelt der SuS angeknüpft, es wird Raum für authentische Kommunikation gegeben und der Unterricht ist lebensnah und aktuell. Aber wichtig bei Nutzung mit solchen aufgeführten Medien sind es, sich an Regeln und Richtlinien zu halten. Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären, bei dem Punkt „Umgangsregeln kennen und einhalten“ . Das Kennen und Einhalten von Verhaltensregeln bei digitaler Interaktion sowie ethische Prinzipien und kulturelle Heterogenität zu berücksichtigen ist bei dieser Art von Mediennutzung unabdingbar.

Ebenso unabdingbar im Umgang mit digitalen Medien sind meiner Meinung nach einige Unterpunkte der Kompetenz „Produzieren“. Hierbei beziehe ich mich besonders auf die Weiterverarbeitung und das Integrieren in bestehendes Wissen. Die SuS sollen die gewonnenen Information nicht nur aufnehmen, sondern gezielt für sich nutzen und adäquat einsetzen können.

Selbstverständlich sind auch Lizenzen, Datenschutz und Urheberrechte fremder Quellen zu beachten!

Die drei letzten Kompetenzen „Produzieren“ „Schützen“ und „Problem lösen“ sind, wenn man sich länger und intensiver mit Mediennutzung beschäftigt, selbstverständlich auch nicht zu vernachlässigen, jedoch sehe ich sie im Kontext Schule als nicht unbedingt erforderlich und erst zweitrangig zu betrachten.

Aufgabe 2: Ich habe mich dazu entscheiden, das Fach Spanisch im Hinblick auf sinnvolle Mediennutzung und die Kompetenzen hin zu untersuchen.

Im Spanisch-Unterricht, wie beim Fremdsprachenlernen allgemein, steht es im Vordergrund, die funktional kommunikativen Fertigkeiten bestmöglich zu fördern und somit, die sogenannte funktionale kommunikative Kompetenz zu erwerben. So wird es auch in den Bildungsstandards für Fremdsprachen von der KmK deklariert. Im Vordergrund dieser zu fördernen Fertigkeiten sehe ich das Sprechen und das Schreiben. Der Fremdsprachen-Unterricht sollte Raum authentische Sprech- und Schreibanlässe schaffen können, in denen sich die SuS frei und ohne Scheu in der Fremdsprache äußern können.

Zur Förderung dieser genannten Fertigkeiten, bietet es sich an, digitale Medien heran zu ziehen. Sie können den Bezug zur Authentizität herstellen und damit zusammenhängend durch ihren Aktualitätsbezug die Motivation der SuS enorm erhöhen, was wiederum zu intensiveren Lernerfolgen führen kann.

Plattformen wie ETwinning können gewinnenbringend beim Sprachen lernen sein. Bei ETwinning handelt es sich um eine europaweite Online-Plattform, die Schulen aus ganz Europa miteinander vernetzt. Zwischen den Schulen können Partnerschaften aufgebaut werden, und gemeinsame pädagogische Projekte können entwickelt werden.

Vorallem kann aber, unter Schüler*innen verschiedener Herkünfte, online via Blogs oder Chats kommuniziert werden. Schüler*innen können somit ihre funktional kommunikativen sowie interkulturellen Kompetenzen in einer authentischen und lebensnahen Situation unter Beweis stellen.

Das Einbinden solcher Plattformen in den Fremdsprachen-Unterricht deckt den Kompetenzbereich 2 „Kommunizieren und Kooperieren“ ab. Die Schüler*innen haben die Möglichkeit mittels verschiedener Kommunikationstechnologien mit anderen zu interagieren. Gleichzeitig lernen sie Umgangsregeln im Netz und auch ethische Prinzipien kennen. Und vorallem nehmen sie über solche Plattformen aktiv und selbstbestimmend an der Gesellschaft teil, was für Schüler*innen auch sehr bewusstseinstärkend sein kann, auch im Hinblick auf das Fremdsprachen lernen. (Language Awareness).

Somit untermale ich noch einmal, dass ich den zweiten Punkt der sechs Kompetenzen als sehr wichtig, wenn nicht sogar als den wichtigsten, für den zukünftigen Fremdsprachenunterricht sehe.

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