Taylor Swift

Foto:  Anna

I: Die Aufnahme hat jetzt gestartet.

B: Perfekt.

I: Wir wollen als Gruppe der Frage nachgehen, wie Bremer*innen den Konzertsommer 2024 in Bezug auf die Konzerte von Taylor Swift, Coldplay und Adele wahrgenommen haben und wollen daher hier ein paar Fragen dazu stellen. Deswegen möchte ich dich erstmal fragen, wie alt du denn bist, woher du kommst und auf welchem der Konzerte du denn warst.

B: Ich bin Anna, 20 Jahre alt und bin zum Studieren nach Bremen gezogen, wo ich mittlerweile seit ungefähr einem Jahr wohne. Letztes Jahr, also im Sommer 2024, war ich in Hamburg auf dem Taylor Swift Konzert. Das war irgendwann im Juli.

I: Wie hast du von dem Konzert mitbekommen und welche Rolle haben vielleicht auch die sozialen Medien bei der Entscheidung, ein Ticket zu kaufen, gespielt?

B: Tatsächlich habe ich durch ganz viele verschiedene Social-Media-Kanäle eigentlich schon viel von den Konzerten mitbekommen, vor allem durch TikTok. Hier gab es viele Videos zu den Konzerten, aber auch bei Instagram konnte man bei vielen Leuten, die auch schon auf einem Konzert waren, viele Storys dazu sehen. Bei mir war es dann so, dass eine Freundin von mir Konzerttickets gekauft hat und dann noch eine Karte übrig war, weshalb sie mich gefragt hat, ob ich Lust hätte, mitzukommen. Da ich ja, wie gerade schon gesagt, viel auf Social Media von den Konzerten mitbekommen und gesehen habe, hatte ich dann eigentlich auch direkt Lust mitzukommen, weil es in den Storys von anderen immer sehr cool aussah. Daher bin ich dann mitgekommen.

I: Warst du dann auch mit anderen bei dem Konzert?

B: Genau, wir waren insgesamt zu viert da. Drei Freundinnen von mir und ich sind da gemeinsam hingefahren.

I: Hast du vielleicht auch etwas vom Ticketkauf in Bezug auf den Ablauf oder auch die Preise mitbekommen, obwohl du das Ticket von deiner Freundin bekommen hast?

B: Ja, ich habe da ein bisschen was mitbekommen. Ich war jetzt nicht direkt an dem Kaufprozess mitbeteiligt, aber ich habe da auf jeden Fall mitbekommen, dass das wohl sehr stressig bei denen abgelaufen ist. Eine Freundin von mir, mit der ich dann auch auf dem Konzert war, war auch auf einem anderen Konzert in Gelsenkirchen und sie hat erzählt, dass sie für dieses Konzert am Flughafen, als sie in den Urlaub geflogen ist, sich extra irgendwo hingesetzt hat, wo es WLAN gab und dann so schnell wie möglich versucht hat an Tickets zu kommen. Sie hat mir erzählt, dass das wohl sehr stressig war. Wie teuer unsere Tickets genau waren, weiß ich gar nicht genau, aber ich meine, dass die knapp 100 Euro gekostet haben, also schon ziemlich viel Geld gekostet haben. Für die, die die Tickets gekauft haben, war der Ticketerwerb also sehr stressig, da die Tickets sehr schnell ausverkauft waren, aber ich persönlich war nicht direkt bei dem Prozess des Ticketkaufs beteiligt.

I: Was musstet ihr vielleicht noch zusätzlich zu den Tickets organisieren? Hattet ihr noch weitere Kosten?

B: Wir sind mit dem Auto dahingefahren, weshalb wir noch die Spritkosten zahlen mussten, aber nach Hamburg war es dann auch nicht allzu teuer, da das nicht so weit weg war. Abends sind wir wieder zurück nach Bremen gefahren, weshalb wir auch kein Hotel oder Ähnliches bezahlen mussten. Das hätten wir nur machen müssen, wenn wir in eine weiter entferntere Stadt gefahren wären. Wir haben uns in Hamburg aber etwas zu essen und zu trinken gekauft und mussten das dann noch bezahlen, aber wir waren vor Beginn des Konzerts noch in Hamburg etwas essen und haben das daher nicht direkt bei dem Konzert gekauft.

I: Das klingt praktisch.

B: Genau.

I: Was waren für dich Gründe, das Ticket zu kaufen? Warum wolltest du dahin?

Audio-Player

I: Waren das auch deine Erwartungen an das Konzert, dass das diese super Stimmung hat, und wurde das dann auch getroffen?

B: Ja, genau. Ich hatte die Erwartung, dass es wirklich alles so bunt ist und es einfach gute Laune und eine Leichtigkeit gibt. Ich würde sagen, dass das auf jeden Fall auch gut getroffen wurde. Es war eigentlich genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Allerdings muss ich aber auch sagen, dass es fast schon anstrengend war, da das Konzert mehrere Stunden ging und daher ein sehr langes Konzert war. Daher muss ich sagen, dass ich am Ende sehr fertig war. Während des Konzerts konnte man aber dauerhaft mitsingen und tanzen und man hat die gute Laune gespürt. Daher wurden meine Erwartungen definitiv getroffen.

Foto:  Anna

I: Hast du sonst noch irgendwelche Vorbereitungen für das Konzert getroffen? Bei Taylor Swift werden auch oft Freundschaftsarmbänder gemacht. Hast du sowas auch gemacht?

Audio-Player

 

I: Hattet ihr bei dem Konzert einen Steh- oder Sitzplatz?

B: Wir hatten Sitzplätze, obwohl wir eigentlich die meiste Zeit trotzdem standen und dann auch von den Sitzplätzen aus mitgetanzt haben.

I: Das klingt nach einem positiven Erlebnis oder Ereignis. Was hat dazu beigetragen, neben der bereits erwähnten guten Stimmung?

B: Ich würde auf jeden Fall sagen, dass die Stimmung dazu beigetragen hat, aber auch die vielen Gute-Laune-Lieder, von denen man auch viele kennt. Taylor Swift hat so viele Lieder, die man immer wieder im Radio hört und daher kennt, aber viele sind auch durch andere Wege sehr bekannt geworden. Ansonsten hat aber auch das gute Wetter dazu beigetragen, da das Konzert im Sommer war und es dadurch warm war. Daher war auch alles um das Konzert herum sehr schön. Außerdem waren wir den halben Tag in Hamburg und in der Stadt hat man bereits gemerkt, dass das Konzert an dem Tag ist, da viele Leute in der Stadt waren, die auch zu dem Konzert gegangen sind. Es waren daher schon viele Taylor Swift- Fans in Hamburg unterwegs, was unsere Vorfreude noch gesteigert hat.

I: Dann wart ihr also schon eher in Hamburg, wart ihr dann auch schon deutlich eher vor der Konzerthalle? Habt ihr euch früh angestellt?

B: Nein, tatsächlich nicht, da wir Sitzplätze hatten. Daher mussten wir um keine vorderen guten Plätze kämpfen und es war entspannt. Aus diesem Grund waren wir noch in der Stadt etwas essen, um eine Grundlage zu haben, da das Konzert sehr lang und das Wetter sehr warm war. Anschließend sind wir entspannt zum Konzert gegangen und mussten in keiner langen Schlange warten.

I: Wie hast du dich gefühlt, als das Konzert schließlich losging? War das etwas Besonderes?

B: Ja, ich finde Konzerte immer sehr aufregend. Man realisiert erst gar nicht, dass wirklich eine berühmte Person vor einem steht. Als ich dann Taylor Swift gesehen habe, war das ein besonderer Moment für mich, da ich sie wirklich mit meinen eigenen Augen gesehen habe und nicht wie sonst über einen Bildschirm oder auf meinem Handy. Das war erstmal sehr überwältigend für mich, aber irgendwann habe ich mich dann daran gewöhnt. Zu Beginn war ich aber auf jeden Fall sehr aufgeregt. Außerdem ist die Zeit auf einem großen Timer dargestellt worden und dort wurden die Sekunden runter gezählt, was wirklich aufregend war.

I: Hat sich das dann auch durch das Konzert durchgezogen oder was hattest du sonst so für Gefühle während des Konzerts?

B: Ja, ich würde schon sagen, dass sich das durchgezogen hat. Ich weiß nicht genau, ob dieses aufgeregte Gefühl die ganze Zeit geblieben ist, das war vor allem zu Beginn. Als jedoch Lieder gespielt wurden, die man sehr gut kannte und die wir gut und laut mitsingen konnten, war man aber wirklich in sehr guter Stimmung und hatte viel Adrenalin in sich. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich nicht alle Lieder kannte. Zwischendurch kamen auch ruhigere Lieder, was auch immer sehr schön war, da das dann zwischendrin entspannter war. Die Lieder und die Stimmung waren daher immer unterschiedlich. Am Ende war es bei mir aber so, dass ich ein bisschen müde wurde und das Konzert dann irgendwann, da es so lange ging, auch etwas anstrengend wurde, da man die ganze Zeit mitgesungen und mitgetanzt hat. Daher war es am Ende auch angenehm zurück zum Auto zu gehen und im Auto etwas zu entspannen, da es irgendwann wirklich anstrengend wurde.

I: Dann hast du dich am Ende auch ein bisschen gefreut, dass das Konzert zu Ende war oder wie hast du das Ende wahrgenommen und empfunden?

B: Ja, genau. Natürlich war man auch ein bisschen traurig, dass es dann vorbei war. Obwohl ich aber von mir auch sagen kann, dass ich mir irgendwann dachte, dass es jetzt auch langsam reicht, da ich am Ende so müde wurde.

I: Hast du mit Bildern oder Videos versucht, diese Stimmung einzufangen oder hast du dich wirklich voll auf das Konzert konzentriert und das Handy weggelegt?

B: Nein, ich habe wirklich sehr viele Videos gemacht. Zwischendrin habe ich das Handy auch mal weggelegt und mich vollkommen auf das Konzert konzentriert, aber ich habe allgemein sehr viele Videos gemacht, um das Konzert festzuhalten und diese habe ich mir nach dem Konzert auch sehr oft angeschaut.

I: Hast du dort auch zu erwerbende Produkte gekauft, also Merch oder Ähnliches, um eine weitere Erinnerung zu haben?

B: Nein, ich habe nur die leuchtenden Armbänder, die während des Konzerts bunt geleuchtet haben und man zu Beginn des Konzerts umsonst bekommen hat, als Andenken behalten. Merch oder Ähnliches habe ich mir nicht gekauft, da ich dafür nicht genug Taylor Swift- Fan bin und mir die zu erhaltenden Produkte auch zu teuer waren.

I: Hast du dann während des Konzerts auch den Zweck der Armbänder mitbekommen? Haben die eine große Rolle gespielt in Bezug auf Fangruppen oder hat das während des Konzerts keine allzu große Bedeutung mehr gehabt?

B: Ich würde sagen, dass es sehr viel ausgemacht hat, vor allem für die Stimmung und es sah sehr schön aus. Als es später im Verlauf des Konzerts dunkler wurde, hat man das Leuchten der Armbänder immer mehr gesehen und die haben in passenden Farben zu den Liedern geleuchtet, was sehr schön war und viel zu der guten Atmosphäre beigetragen hat. Wenn ich mich umgeschaut habe, hat alles in bunten Farben geleuchtet und das war sehr schön.

Foto:  Anna

I: Viele Personen haben also die bunten Armbänder getragen. Hast du darüber hinaus auch etwas über die selbstgemachten Armbänder während des Konzerts mitbekommen?

B: Ja, diese bunten und leuchtenden Armbänder hatten, glaube ich, fast alle, da wir die beim Eintritt bekommen haben. Die selbstgemachten Armbänder habe ich auch bei sehr vielen Leuten am Ende gesehen. Sehr viele Leute haben die Armbänder am Arm getragen und manche Personen hatten zum Teil wirklich viele davon. Diese wurden auch untereinander getauscht, daher hat man davon wirklich sehr viel gesehen und mitbekommen.

I: Wie hast du oder habt ihr euch dann gefühlt, als ihr nach dem Konzert das Gelände verlassen habt? Hat das Verlassen des Geländes trotz der ganzen Menschen gut funktioniert?

B: Es hat schon ein bisschen gedauert, bis wir rausgekommen sind, da so viele Menschen bei dem Konzert waren, welche alle auf einmal rausgegangen sind und in die gleiche Richtung wollten. Wir hatten aber Glück und haben nicht auf dem Parkplatz bei der Konzerthalle geparkt, sondern in einer Siedlung in der Nähe. Daher ging es für uns echt gut, da dort nicht allzu viele Menschen hingelaufen sind. Bei uns ging das somit, aber es hat auch etwas gedauert, bis wir aus der Konzerthalle rausgekommen sind.

I: Würdest du allgemein das gleiche Erlebnis nochmal erleben wollen?

B: Ja, ich glaube, ich würde es auf jeden Fall nochmal machen, weil es eine großartige Stimmung war und so viel gute Laune verbreitet wurde. Ich würde es daher nochmal machen wollen. Bei uns hat es vor allem auch sehr gut mit Hamburg gepasst, da das von der Entfernung gut erreichbar war und Hamburg selbst auch sehr schön ist. Ich würde es daher auf jeden Fall nochmal machen.

I: Wärst du dann auch bereit, diese Preise nochmal zu zahlen oder würdest du vielleicht auch noch höhere Preise zahlen?

B: Ich glaube, dass ich höhere Preise nicht mehr unbedingt zahlen würde, da ich den gezahlten Preis schon hoch fand. Der Preis war aber auch angebracht. Vor allem, weil ich auch Sitzplätze gerne mag, besonders bei einem Konzert wie dem von Taylor Swift, da ich wenig Lust gehabt hätte, so viel Geld auszugeben und dann so lange stehen zu müssen. Das wäre sehr anstrengend gewesen. Mehr Geld hätte ich daher nicht unbedingt ausgegeben, da ich auch kein riesengroßer „Swiftie“ bin, aber für den gleichen Preis, den wir für das Konzert gezahlt haben, also so ungefähr 100 Euro, würde ich auf jeden Fall nochmal zu einem Konzert von ihr gehen.

I: Hast du nach dem Konzert auch deine gemachten Erinnerungen mit anderen geteilt? Hast du davon erzählt oder auch Fotos und Videos anderen gezeigt?

B: Ja, ich habe vor allem meiner Familie am Tag danach die ganzen Videos gezeigt und auch viel darüber erzählt. Ich habe daher viel darüber gesprochen, da das auch ein Erlebnis war, an welches ich mich lange erinnern werde und welches einmalig war. Ich war im Sommer auch nur bei diesem Konzert und daher hatte ich auch nochmal stärker das Bedürfnis, diese schöne Erfahrung mit anderen Menschen zu teilen.

I: Hat es dann auch noch etwas mit dir gemacht, als du nach dem Konzert immer wieder in den sozialen Medien Bilder und Videos von diesen Konzerten gesehen hast?

B: Ja, auf jeden Fall. Ich würde sagen, dass vor allem die Surprise Songs bei jedem Konzert unterschiedlich waren und daher habe ich mich dann immer bei den anderen Konzerten informiert, welche Songs dort als Surprise Song gespielt wurden, da es sehr spannend war, zu schauen, wie das bei den anderen Konzerten abgelaufen ist. Außerdem habe ich auf TikTok auch an dem Tag danach ganz viele Videos von dem Konzert in Hamburg gesehen und das war dann auch nochmal so spannend zu sehen, was dort gepostet wurde, da ich das ja live erlebt habe und dort war. Daher würde ich auf jeden Fall sagen, dass ich mir die Tage danach sehr aktiv den Content über die Konzerte angeschaut habe.

I: Was würdest du jetzt nachträglich sagen, wenn du an das Konzert zurückdenkst? Was ist heute noch deine schönste Erinnerung, wenn du an das Konzert denkst?

Audio-Player

 

I: Das klingt auf jeden Fall richtig schön. Das war es dann auch schon mit den Fragen, es sei denn, du möchtest noch irgendetwas loswerden oder noch etwas sagen?

B: Nein, eigentlich war es das, denn mir fällt nichts anderes Wichtiges mehr ein.

I: Dann danke ich dir auf jeden Fall für die ausführlichen Antworten auf meine Fragen.

B: Kein Problem.

I: Ich würde die Aufnahme dann jetzt stoppen.

B: Okay, super.

Autorin: Kira Hartmann