Adele

 

Foto: Jana D.

I: Als erstes kommen wir zu einer kleinen Vorstellung von dir, aber mir reicht dein Name, dein Alter und wann du bei dem Konzert warst.

B: Ich bin Jana, 20, und war letzten August, also August 2024, beim Adele Konzert.

I: Wo warst du? In welcher Stadt?

B: In München.

I: Stimmt, da waren die, glaube ich, alle, oder?

B: Ja, genau, die waren da alle.

I: Okay, super. Gut, dann geht’s auch direkt weiter. Und zwar, wie du von dem Konzert mitbekommen hast und ob das über Social Media vielleicht lief?

B: Ich weiß es, um ehrlich zu sein, gar nicht genau. Wahrscheinlich habe ich irgendwo eine Anzeige über Social Media oder sowas gesehen und habe mich dann bei Eventim für diese Benachrichtigung für die Tickets angemeldet. Und dann habe ich die Karten gekauft.

I: Warst du da alleine oder warst du mit anderen Leuten auf dem Konzert?

B: Ich war mit meiner Mama auf dem Konzert, genau.

I: War das ihre Idee oder deine oder war das so ein spontanes Ding?

B: Das war so ein spontanes Ding. Also ich konnte Karten ergattern und dann habe ich überlegt, wen ich mitnehme. Also ich hatte erst überlegt, mit einer anderen Freundin zu gehen, aber dann wurde es ja so teuer, dass wir beide überlegt haben, wo ist die Grenze und ihr war dann die Grenze zu hoch. Und dann habe ich meine Mama mitgenommen.

I: Wie viel habt ihr gezahlt, würdest du sagen?

B: 200 Euro ungefähr pro Karte.

I: Oh, das ist schon heavy.

B: Also ich war auch ein bisschen durch nach dem Kaufen. Ich war so: Was habe ich gemacht?

I: Hat sich das denn gelohnt, war es das Geld wert?

B: Das finde ich schwierig, weil der Sitzplatz, für den ich bezahlt habe, war so weit hinten, dass ich sage, dafür hat es sich nicht gelohnt. Weil das einfach eine völlige Frechheit war, dass ich trotzdem so viel bezahlt habe und im Endeffekt nichts gesehen habe. Und es waren nicht mal die günstigsten Karten. Aber für das Konzert an sich hat es sich gelohnt. Also sie hat eine Wahnsinnsstimme und die Stimmung war gut und dafür hat es sich schon gelohnt. Man hat halt nur nicht so viel von ihr selbst gesehen, dadurch, dass sie so weit hinten war.

I: Also wie genau lief sonst der Ticketkauf noch ab? Du hast schon gesagt, du musstest dich da anmelden. Für Listen?

B: Genau, ich habe mich angemeldet für die Liste. Ich weiß gar nicht, wofür genau, ob das einfach direkt für die Tickets war oder nur für die Benachrichtigung. Aber das war sehr wild, weil die sollten eigentlich freitags verkauft werden. Doch auf einmal ist der Verkauf donnerstags auf Eventim schon gestartet. Genau, dementsprechend habe ich die Nachricht bekommen. Und habe dann donnerstags die Karte gekauft, was ich schon sehr unfair für alle anderen fand, die halt Freitag darauf gewartet haben, dass es losgeht. Und dann habe ich wirklich lange in der Warteschlange gehangen. Es waren viele Leute in der Warteschlange und man ist doch unfassbar schwer an Karten gekommen, weil es entweder vereinzelt Karten gab oder die zusammenhängenden noch teurer waren.

I: Was musstest du noch zusätzlich organisieren? Du meintest ja, dass das in München ist und musstest du die Anreise wahrscheinlich noch organisieren. Wart ihr da in einem Hotel? Seid ihr da einfach so hingefahren?

B: Wir sind mit dem Zug hin und zurück gefahren und haben uns ein Airbnb gebucht für das Wochenende und sind dann auch das ganze Wochenende geblieben. Also wir sind freitags für das Konzert angereist und sind bis Sonntag geblieben, dass man das mal ausnutzen kann. Der Plan dahinter: Dass sich das ein bisschen mehr lohnt.

I: Wie war denn die Fahrt? War es sehr anstrengend dahinzufahren? Gerade aus Bremen kann ja der Aufwand sehr groß sein. 

B: Ich bin tatsächlich erst nach Hause gefahren, da ich ursprünglich aus Köln komme. Das heißt, ich habe mir die drei Stunden schon mal gespart und von Köln gibt es einen direkten Zug nach München. Von daher war es relativ entspannt. Doch es war irgendwie doof, dass ein Abteil dann wegen irgendwas gesperrt war und dann mussten alle Leute den Platz, den sie da reserviert hatten, verlassen. Das war halt ein bisschen doof, weil man dann die Reservierungen teilweise umsonst gebucht hat. Die Rückfahrt war eigentlich okay. Das hat, glaube ich, alles funktioniert. Also man hatte halt ein bisschen Verspätung, aber es war überraschend wenig dafür, dass alle da hingeströmt sind. Am selben Wochenende war, lustigerweise, auch Coldplay in München. Also es war super, super voll an dem Sonntag. Ich glaube, die haben Samstag gespielt und wir waren Freitag bei Adele. An dem Sonntag auf der Rückfahrt waren nur Leute mit Pullis von Coldplay, Adele oder Taylor Swift dort, die ja irgendwie zwei Wochenende davor da war. Es war wirklich voll und es waren auch erstaunlich viele Spanisch Sprechende dort, also die irgendwie aus Lateinamerika oder Spanien kamen. Es gab wirklich viele internationale Leute, was ich total spannend fand.

I: Also waren das die einzigen Konzerte von Adele in Europa oder in der Nähe zumindest?

B: Ja, sie hat nur in München gespielt. Das war ja extra für Olympia, glaube ich, weil Paris schon so überfüllt war. Dann haben die das nach München geschoben. Und ich glaube, dass die Tickets, obwohl sie für mich so teuer waren, günstiger waren, als die für Las Vegas.

Foto: Jana D.

I: Genau, also diese Konzerthalle wurde extra für Adele gebaut?

B: Ja. Also diese Adele World hat sich nicht gelohnt.

I: Ach so, das wurde extra auch so um sie herum gebaut?

B: Also das ist glaube ich der ehemalige Flughafen, den sie da umgebaut haben. Das war dann ihre Arena, wo dann dieses Konzert richtig stattgefunden hat, wo halt dieser riesen Bildschirm war. Der auch nötig war, weil sonst hätte man sie gar nicht gesehen. Und dann gab es so ein „U“, wo halt die Stehplätze drin waren. Dann gab es einen Steg, wo sie langgegangen ist. Und dann gab es auch Tribünen außen rum, aber dadurch konnte man sie halt nicht wie in einem Stadion richtig sehen, weil es sich halt nicht flächig verteilt hat. Deswegen war es halt ein bisschen schwierig vom Sehen her. Und diese Adele World hat sich auch nicht richtig gelohnt. Es wurde viel mehr angepriesen für das, was es eigentlich war, weil es im Endeffekt nur ein Riesenrad war, wo man halt viel Geld für bezahlen musste. Aber man hat ja schon für das Konzert eigentlich unfassbar viel ausgegeben. Und dann gab es für die 10.000 oder 20.000 Leute, die da reingepasst haben, Fressbuden und Getränke und dann irgendwie zwei, drei Stände für Merchandise.

I: Habt ihr irgendwas davon mitgenommen? Hast du irgendwie gedacht: „Jetzt kann ich auch noch mehr Geld dafür ausgeben“?

B: Ich habe es überlegt, habe es aber nicht gemacht. Ich wollte mir eine Tasche holen, so einen Jutebeutel, habe es aber wegen der Größe dann letztendlich nicht gemacht. Ich hätte mir einen geholt, wenn es die richtige Größe gewesen wäre. Meine Mutter hat sich auch nichts gekauft. 

I: Weißt du noch, wie viel der gekostet hat, dieser Beutel?

B: 15 oder 20 Euro. Also das, was man eigentlich bezahlt für einen Jutebeutel. Aber die hatten auch wesentlich teurere Sachen, also Collegejacken und Pullis oder so, die auch für 80 oder 100 Euro oder so verkauft wurden. Also, man muss es schon mögen. Mir war es aber zu teuer.

I: Ja, das verstehe ich. Was waren eigentlich deine Gründe für den Kartenkauf? Warst du großer Adele-Fan davor oder dachtest du: „Ja, kann man mal machen“?

B: Also ich war kein Riesen-Fan, aber ich liebe ihre Stimme und sie live singen zu hören war schon auf der Bucketlist, weil sie einfach so eine unfassbar krasse Stimme und so einen Ausdruck da drin hat. Das kann man mit keinem vergleichen und das dann halt live zu hören,  war schon was Besonderes. Also dafür hat es sich dann schon gelohnt, finde ich.

I: Okay. Ich denke mal, dass gerade bei Taylor Swift so eine riesige Fangemeinde hintersteckt und dass da viele einfach sagen, gut, da fahren wir hin. Das fand ich ganz interessant, weil ich persönlich jetzt keine Adele-Fans kenne und dann dachte ich, die hat nicht so eine krasse Fanbase, wie zum Beispiel eine Taylor Swift.

B: Ja. Ich glaube, weil sie auch eine andere Altersgruppe anspricht, weil bei Taylor Swift ja schon eher die Teenies oder junge Erwachsene sind. Ich glaube, Adele hat schon von sich selber aus gesagt, sie macht Musik für ihr Alter. Und ich glaube, deswegen ist da das Fandom einfach ein bisschen anders, aber ich nehme mal schon an, dass sie eins hat, weil sonst wären die Leute aus der ganzen Welt ja nicht extra gekommen. Und es ist ja auch einfach was ganz anderes: Taylor Swift und Coldplay machen ja richtig Show. Also da gibt es ja richtig Tänzer. Bei Adele sieht man halt nur sie. Sie singt, sie hat drei Backup-Sänger und die Band und sonst nichts. Da geht es nur um den Gesang und ihre Stimme. Das kann man auch einfach nicht vergleichen. Das sind halt einfach komplett verschiedene Konzerte oder Shows in dem Sinne.

I: Wie lang ging das Konzert?

B: Zwei Stunden. Ohne Pause. Also sie hat zwei Stunden gesungen und das finde ich dann auch okay. Weil sonst gibt man ja auch die 200 Euro für andere Konzerte aus, hat dann halt eine Vorband und nur eine Stunde Band und dafür hat es sich sehr gelohnt, weil man wirklich zwei Stunden sie hatte. Sie hat irgendwie alle Alben und die Soundtracks, die sie gemacht hat, wie „Skyfall“, gespielt. Und dann gab es auch ein bisschen Feuerwerk. Auf der Leinwand hinter ihr wurden außerdem Musikvideos und Bilder oder Ähnliches gezeigt, was schon schön war. 

I: Okay. Würdest du sagen, sie war pünktlich? Musstet ihr lange warten?

B: Nee, sie war direkt pünktlich. Also vielleicht zehn Minuten verspätet. Doch, ziemlich pünktlich.

I: Was hattest du für Erwartungen? Du hast schon gesagt, ihre Stimme fandest du toll und da hattest du dich drauf gefreut. Gab es irgendwas, was dich enttäuscht hat oder was du gar nicht hast kommen sehen?

B: Ich finde, sie hat das, was man erwartet hat, also ihren Gesang, erfüllt. Ich habe halt bei ihr auch keine Show wirklich erwartet, weil das ja auch einfach nicht sie ist. Was mich halt wirklich enttäuscht hat, war diese Adele World und der Sitzplatz. Also das fand ich wirklich doof. Aber das, was ich erwartet habe, hat sie mit der Stimme und dem Gefühl erfüllt. Das war schon gut so.

I: Also die kleinen Enttäuschungen lagen jetzt nicht an ihr?

B: Ja, das kann man so sagen. 

I: Und wie viel früher warst du da? Wart ihr irgendwie eine Stunde vorher bei der Konzerthalle, habt ihr da gecampt? Das ist ja manchmal so, dass die vorher da campen. Aber du hattest feste Plätze, oder?

B: Wir hatten Sitzplätze, weil ich glaube, sonst wären zwei Stunden oder auch mehr davor katastrophal gewesen. Wir sind halt wirklich zwei Stunden vorher da gewesen, weil eben diese Adele World so angepriesen wurde und wir dachten, dass wir dort noch Zeit verbringen und uns die Sachen angucken. Dann haben wir letztendlich irgendwie noch eine Stunde auf den Sitzplätzen gesessen oder so, weil halt diese Adele World einfach meiner Meinung nach nicht gut war und man da nicht so viel Zeit verbringen konnte. Also eine Stunde vorher hätte gereicht, um da einmal durchzugehen, Getränke zu holen, vielleicht was zu essen und sich hinzusetzen.

I: Nochmal ganz kreuz und quer: Ich recherchiere über Social Media und schaue, wie die Konzerte da dargestellt werden, weil mir aufgefallen ist, wie viele Videos über die Konzerte gerade auf TikTok herumgehen. Hattest du da im Nachhinein oder davor vielleicht auch schon einiges gesehen auf Social Media? Hast du vielleicht selber was gepostet oder gibt es da irgendwelche Erinnerungen, die du vielleicht an Social Media hast in dem Bezug zu dem Konzert?

B: Boah, also ich weiß, dass ich vorher ein paar Videos gesehen habe. Da war natürlich schon ein bisschen die Vorfreude da. Ich selber habe, glaube ich, nichts gepostet oder vielleicht eine Story. Hinterher habe ich relativ viel gesehen. Ich weiß aber gar nicht, woran das liegt, dass das hinterher auf einmal so viral gegangen ist. Wahrscheinlich, weil man selber gesucht hat oder wegen den Standortdaten.

I: War denn dein Konzertdatum das letzte oder war das eher am Anfang?

B: Ich glaube, es war relativ am Ende. Ich glaube, das vorletzte Wochenende oder so, also danach waren nur noch ein, zwei, vielleicht drei Shows. Ich würde aber nicht sagen, dass man das groß gemerkt hat. Also es war jetzt nicht so, dass sie deswegen was anderes gemacht hätte.

I: Du hast vorhin davon gesprochen, dass sie ja diese eine besondere Zielgruppe anspricht, dass sie selber sagt, sie möchte ihre Altersklasse ansprechen. Hat man das gemerkt? Also gerade im Vergleich zu vielleicht anderen Konzerten, wo du sagst, das Publikum war deutlich älter oder jünger oder da gab es eine bestimmte Altersgruppe, die viel vertreten war?

B: Ich finde schon. Oder vielleicht nicht unbedingt, ich weiß gar nicht, wie alt ist sie?

I: Ich glaube so Mitte, Ende 30.

B: Also da waren schon viele mit Anfang 30, hätte ich gesagt. auch wirklich viele Familien, also viele Mutter-Tochter-Duos oder Eltern mit erwachseneren Kindern. Das finde ich hat man schon gemerkt. Ich glaube, dass wirklich viele das ihrer Mutter geschenkt haben. Und sie hatte vorher auch passend zum Namen von den Songs so Aktionen, also dass man so einen QR-Code verteilt bekommen hat und man konnte dann Fotos schicken, die auf der Leinwand gezeigt wurden.

I: Also so interaktiv?

B: Genau, so ein bisschen. Also um die Wartezeit ein bisschen zu verkürzen, nehme ich mal an. Und es waren wirklich ganz viele, die dann geschrieben haben: “Bin mit meiner Mutter hier das erste Mal.” Oder ganz viele, was auch toll war, die dann gesagt haben: “Krebsfrei. Und um das zu feiern, sind wir als Familie, Partner, Kinder oder so dann zum Konzert gekommen”. Das war relativ oft. Es waren halt nicht wirklich viele Teenager da. Also wenn, dann wirklich so 16 jährige mit den Eltern.

Foto: Jana D.

I: Gab es irgendwelche Goodies? Also es gibt ja zum Beispiel bei Taylor Swift, ich glaube auch bei Coldplay, am Anfang diese Bänder, die dann mitleuchten bei den Shows. Gab es sowas auch?

B: Nein. Also sie hatte eine Zeitung, eigentlich nur ein Flyer, wo die Setlist, glaube ich, drauf war und so eine kleine Nachricht von ihr. Und eben der QR-Code. Und so kleine Reminder wie: Bitte achtet auf euch, steht nicht auf den Stühlen, sonst können die hinter euch nicht mehr sehen. Also sie war sehr auf das Wohle aller aus. Aber es gab jetzt außer diesen Flyer nichts anderes an Goodies. Ich weiß aber auch nicht mehr genau, wo wir die bekommen haben.

I: Okay. Genau, dann gehen wir jetzt zu deiner Gefühlslage. Wie hast du dich gefühlt auf dem Weg zum Konzert, vielleicht vom Airbnb dahin oder dann zurück? Warst du besonders aufgeregt?

B: Ich war schon aufgeregt. Also ich habe mich wirklich extrem gefreut, vor allem, weil ich vorher bei den Karten einen kleinen Nervenzusammenbruch hatte, weil sie so teuer waren. Aber dann war die Vorfreude auf jeden Fall da. Oh Gott, wie habe ich mich beim Konzert gefühlt? Ich glaube, ich war so ein bisschen auf Wolke sieben. Ja, ich war aufgeregt.

I: Würdest du sagen, das hat sich auch so durch das Konzert gezogen? Oder hast du irgendwann gedacht, ist ganz nett, aber jetzt würde ich auch gerne nach Hause oder Ähnliches nach dem Konzert?

B: Nein, ich fand es durchgehend toll. 

I: Ja, so muss es sein. Wie lief die Abreise? Also besonders von der Konzerthalle zum Airbnb. Ich hatte mal eine negative Erfahrung diesbezüglich bei Lady Gaga.

B: Oh, Mensch. Ja, ähnlich. Also die hatten eine Bahn, die zum Messegelände oder zu diesem Flughafen führte. Und die Schlange für diese U-Bahn war ewig. Also das hat wirklich ewig gedauert, vor allem, weil es irgendwie drei Möglichkeiten zu dieser Schlange gab. Und dann zieht es sich natürlich nochmal länger, wenn erst die einen und dann die anderen Leute dazukommen. Und wir sind dann aber außen rum zu den Bussen. Weil da war es nicht ganz so voll und die hatten extrem viele Busse, die aber oberhalb der Strecke gefahren sind, es war einfach erheblich leerer. Die haben wahrscheinlich nicht überall gehalten, wie die Straßenbahnen. Und das ging wesentlich schneller, also wir waren dann nach einer halben Stunde schon weg. Also das war sehr gut.

I: Ja, damals bei Lady Gaga standen wir damals 2,3 Stunden nur in der Schlange.

B: Ja, also ich glaube, wenn wir die UBahn genommen hätten, hätten wir da auch 2,3 Stunden gewartet. Aber wir haben dann geguckt, wo die Busse halten und sind dann einmal zum Bahnhof gefahren. Dadurch ging es relativ schnell.  

I: Würdest du sagen, die Organisation generell war gut, oder hättest du dir da mehr gewünscht? Sowohl beim Ankommen, als auch beim Verlauf, vielleicht bei der Garderobe oder so?

B: Also ich muss sagen, ich fand das relativ gut. Also es war ja warm, also man hatte sowieso wenig dabei dadurch.

I: Wann sagtest du, war das Konzert nochmal?

B: Mitte August. 18. August glaub ich. Und wir waren ja auch relativ früh, weil wir dachten, wir wollen noch in die Adele-World. Deswegen war auch gar nicht so viel los, obwohl die U-Bahnen trotzdem relativ voll waren. Auch das Reingehen lief gut. Es standen unfassbar viele Drängelgitter da, also die haben auf jeden Fall versucht, die Leute zu entzerren. Die Angestellten haben die Karten gescannt und die Taschen durchsucht. 

I: Würdest du das ganze noch mal machen? Also die gleiche experience 1:1 noch mal.

B: Das ist schwierig, weil ich fand es sehr gut. Ich weiß um ehrlich zu sein nur nicht, ob ich es für das Geld und die Sitzplätze dann wieder machen würde, weil, ich das Geld für die Sitzplätze einfach viel zu viel fand. Dann würde ich es nicht noch mal machen, aber wenn mir jetzt jemand sagt: “Du gibst das gleiche Geld aus, sitzt dafür aber die Tribüne weiter vorne”, würde ich es sofort noch mal machen.

I: Ja, wir sind auch schon fast am Ende würde ich sagen. Ich würde noch gerne wissen, ob du viele Fotos gemacht hast, um das Erlebnis festzuhalten. 

B: Ich habe auf jeden Fall Videos gemacht, aber erheblich weniger als sonst. Denn ich wollte  schon den Moment genießen, was glaube ich auch wichtig ist, weil ich merke, wie ich viel am Handy bin und wie selten ich mir das anschaue. Von den Liedern, die ich toll fand und die mir etwas bedeuten, habe ich auf jeden Fall Fotos und Videos gemacht. 

I:  Ja. Wie war so die generelle Stimmung? Haben andere das Konzert vielleicht auch negativ empfunden? Hast du dich sicher gefühlt?

B: Also, ich würde sagen, die allgemeine Stimmung war eigentlich ganz gut. Es gab bestimmt Leute, die sich manchmal nicht wohlgefühlt haben. Das Einzige, was mich persönlich aber etwas mulmig werden ließ, ist, dass man halt doch einfach in einer anderen Stadt ist und wenn mal was passiert, kenne ich keinen und es sprachen auch nicht alle Deutsch oder Englisch. Aber ich glaube, das liegt einfach an der anderen Stadt, die aber immer noch deutsch ist. Also das Gelände war so groß, dass ich nicht wüsste, wo ich dann hätte hingehen müssen, aber prinzipiell war es eine gute einheitliche Stimmung und alle waren eigentlich mehr oder weniger auf einer Wellenlänge. Also natürlich waren die Ultras vorne, die halt die Stehplätze gebucht haben. Aber da weiß ich nicht, wie es da so abging.

I: Hast du mitbekommen, wie teuer die waren? Also die Stehplätze.

B: Boah, also ich glaube, wenn ich hinterher geguckt habe, haben die noch 500 oder 600 Euro gekostet. Wobei ich auch nicht weiß, ob die für alle so teuer waren oder ob die international gekauften Tickets so teuer waren. Ich weiß nicht, ob die sich auch auf Eventim registrieren mussten und dann bei Eventim die Karten gekauft haben oder ob die irgendwo anders gekauft haben.

I: Mir fällt gerade ein, es gab doch diese Aktion, dass nicht genügend Karten verkauft wurden und dass dann Karten verlost wurden. Hast du da was mitbekommen?

B: Bei Adele weiß ich es, um ehrlich zu sein, nicht. Es kann sehr gut sein.

I: War es denn sehr voll?

B: Es war voll. Also ich glaube, es war wirklich fast jeder Platz belegt.

I: Ich habe jetzt noch so eine finale Frage und zwar, was so die schönste Erinnerung rückblickend ist und wo du gerne dran zurückdenkst. Gab es einen Magic Moment oder so, falls du darüber reden willst. 

B: Ich glaube, es gab nicht so den einen Moment, den ich schön fand. Ich fand es halt schön, dass ich mit meiner Mama da war. Das macht schon viel, finde ich. Und ich weiß, ich war total beeindruckt davon, als sie „Skyfall“ gesungen hat. Das war unfassbar toll. Und das eine Lied von ihr aus der neuen Platte „I Drink Wine“, glaube ich, heißt es. Das finde ich unfassbar schön, auch dass sie das dann live gesungen hat, was ich nicht gedacht hätte. Und das war dann so eine kleine Überraschung. Also das war wirklich schön. Und ich glaube, beim Ende, also bei dem letzten Lied, hat sie dann Fotos aus ihrem Leben gezeigt. Das fand ich schon schön, wenn man es so gesehen hat, weil da Fotos von ihr als Kind waren und gezeigt wurde, wie sie erwachsen wurde. Und das war auch schön, ja. Aber es war irgendwie nicht so DER EINE Moment.

I: Glaubst du, deine Mama würde das unterschreiben? War sie auch so begeistert?

B: Ich würde sagen prinzipiell ja. Ich weiß nur nicht, ob sie es nicht noch mehr genervt hat, dass wir so weit weg saßen. Ich weiß nicht, ob sie das nicht sogar noch extremer empfunden hat. Auf jeden Fall war sie auch begeistert von ihr. Wobei sie auch meinte, dass sie nichts gesehen hätte und dass das schon frech wäre. Doch ansonsten würde ich sagen, ja, sie war begeistert. Sonst habe ich vielleicht das schlechte Gewissen, dass ich sie mitgeschleppt habe.

I: Okay. Dann würde ich jetzt Pause machen.

Foto: Jana D.

Autorin: Merle Stadtlander